RP:AG Bildung/Ideenbörse/Lehrerausbildung

Ideenbörse Lehrerausbildung

Hier bitte alle Eure Ideen zur Lehrerausbildung eintragen!

  • Lehrer mussen "Autentisch" sein, d.h. Lehrer sollte kein "Beruf"sondern eine "Berufung" sein. Bei der Einstellung sollte die Motivation und das Auftreten, sowie evtl. vorliegende Berufsausbildungen gegenüber den Studienergebnissen stärker gewichtet werden.

Begründung: Vielfach liegen Probleme von Lehrern mit Schülern und Klassengemeinschaften am Auftreten und Verhalten der Lehrer gegenüber der Klasse. Andere Lehrer haben oftmals diese Probleme weniger oder garnicht. Dies liegt zu einem großen Teil an der Ansicht das "Lehrer" ein "Beruf wie jeder Andere ist". Die Schüler merken das der Lehrkörper teilweise Inhaltlich unvorbereitet oder mit der Unterrichtssituation überfordert ist.


Da bin ich grundlegend anderer Meinung und vermute, dass der Schreiber des oben stehenden Beitrages entweder in der Ausbildung steckt und der moralischen Hybris der Ausbilder aufgesessen ist oder selbst Ausbilder ist. In letzterem Fall halte ich eine solche Position für sträflich!

  • Begründung: Ein Lehrer muss nicht "berufen" sein, sondern sollte professionell und respektvoll sein! Ich möchte das mit einem Beispiel belegen: In der Vokabel "berufen" stecken die Forderungen nach "Liebe zu den Schülern" und ansatzweise nach "Selbstaufgabe". Das führt zu der leicht zu vermeidenden aber unter Lehrern weit verbreiteten Erscheinung der emotionalen Überforderung, die sich über die Jahre einschleicht und in ihrer Auswirkung das Gegenteil von Professionalität und Respekt bewirkt. Ein Lehrer muss seine Schüler nicht lieben, er muss sie respektieren. Von einem Psychiater, Richter, Polizist oder Rechtsanwalt erwartet man auch keine Liebe, sondern dass er den Patienten oder Klienten respektiert und den Bedingungen entsprechen optimal versorgt. Professionalität bedeutet Distanz haben zu können. Hat man diese nicht, stumpft man ab oder geht an der Vielzahl der emotionalen Erschütterungen unweigerlich zu Grunde. Die moralische Hybris der Forderung nach "Berufung" findet eine perverse Steigerung in dem zunehmenden Unwillen und evtl. sogar der Unfähigkeit der Lehrer (und Eltern) zu erziehen. Statt als naturgegebener und damit bekämpfbarer und irgendwann auch besiegbarer Gegner den Kindern erkennbare, erlebbare und empfindbare Grenzen und Widerstände zu bieten, verstehen sich moderne Pädagogen als Partner und Moderatoren, die vor ihrer Verantwortung flüchten und ihre Erziehungsverantwortung durch ein abstraktes, nicht erlebbares und vor allem kaum zu bekämpfendes System von moralischer Überforderung und der Schürung völlig irrationaler Zukunftsängste ersetzen. Respekt ist ein Zustand, der ohne Überforderung kontinuierlich gehalten werden kann und wenn ein Kind gut behandelt wird, ist ihm egal, ob dies aus "Liebe" oder Respekt geschieht. --Knarrpoller 16:03, 2. Feb. 2010 (CET)

== Doch nun zur Ausbildung ==

Die wissenschaftliche Ausbildung ist ohne Zweifel wichtig, der praktische Teil jedoch nicht weniger. Der Versuch, diesen praktischen Teil durch Praktika zu stärken, ist schon nicht schlecht. Diese ersten Praktika müssen aber ohne Bewertung bleiben! Sie sollten Erfahrungsräume bieten und dürfen nicht als Orakel über die "Eignung" des Studenten missbraucht werden.
Wichtig wäre es auch, guten und umsetzbaren Unterricht zu sehen im günstigsten Fall als Video, das viel Zeit zur ausgiebigen Beobachtung und Analyse gibt. Schlechten Unterricht kennt man ja aus seiner eigenen Schulzeit genug. Feige Dozenten und Ausbilder verbergen sich gerne hinter der Behauptung, dass es bei all der Vielfalt von Situationen und Möglichkeiten den guten Unterricht nicht gäbe. Auch solle es sich ja um ein Studium handeln und nicht um eine Lehre.... So ein Schwachsinn! Nicht jeder Lehrer muss, nein darf das Rad neu erfinden, das frisst viel zu viel Kraft. Egal ob Schreiner oder Student der Philosophie: Ich beobachte als Lernender und erfreue mich an der Kunstfertigkeit eines Könners, ob im Umgang mit Holz oder mit abstrakten Gedanken, mache es mir zu eigen, baue darauf auf und entwickele dann Eigenes. --Rimpler 21:44, 13. Jan. 2010 (CET)