P2P-Absicherung

Ich möchte hier ein paar Ideen vorstellen, über die ich mal gestolpert bin:

Es geht darum, solange wir unser Ziel (die Entkriminalisierung von privatem Inhaltetausch) noch nicht erreicht haben, eine Art Schutz für Nutzer von P2P-Diensten zu bieten.

Technische Schutzmaßnamen

Es gibt relativ sichere P2P-Software, die im Moment noch nicht sonderlich mit Inhalten gefüllt und mangels Nutzern auch noch nicht so gut getestet ist (wie z.B. der nicht pseudonyme/anonyme eMule). Sie hat aber den großen Vorteil, dass sie sicheres P2P per Design erlaubt. Außerdem ist so halbautomatisch Schluss mit Überwachung und Zensur im Intenet - zumindest in der Stärke, in der sie momentan stattfinden.

Kandidaten wären:

  • The Onion Router - Proxy für beliebige Dienste und internes Darknet. Sehr ausgereift und weit verbreitet, aber nicht für Filesharing konzipiert.
  • I2P - Anonymes P2P-Netzwerk mit versteckten Diensten
  • Freenet - Dezentralisierte Webseiten, Chat, Foren und Filesharing mit optionaler Darknet-Funktion
  • GNUnet - bietet Fundament für ein P2P-Netzwerk mit hoher Privatsphäre und Sicherheit
  • RetroShare - Friend-to-Friend Netzwerk, siehe Wikiseite

Es gibt auch Versuche Social Networks in P2P Form zu realisieren. AG Social Swarm hat eine Liste hierzu. —lynX

Mittelfristig ist es ein wichtiges Ziel den "gemeinen Bürger" von solchen anonymen, kryptographisch gesicherten Tauschbörsen zu überzeugen - auf diese Art und Weise können wir einen kleinen Teil unserer Ziele technisch, statt jurisitisch durchsetzen und zusätzlich demonstrieren, inwiefern P2P (also Filesharing bzw. Informationsverbreitung) nur durch massives Einschränken von Meinungsfreiheit und Privatsphäre zu blockieren ist.

Juristische Schutzmaßnahmen

Alle juristischen Maßnahmen haben den Nachteil, dass oft sehr wohl auf die "Drahtzieher" geschlossen werden kann und in einem solchen Falle die Haftbarkeit durch Gerichte u.U. auch erweitert wird. Zusätzlich sind Gesetzte dehnbar, wärend technische Lösungen den Vorteil haben, sehr viel näher an der (absoluten) Mathematik zu stehen, hinter der man sich sicherer verstecken kann.

Eingetragener Verein

  • Man gründet einen Verein für Filesharing mit nur sehr geringem Vermögen und einer Satzung, die den Vorstand und die Mitglieder weitestgehend von einer Haftung ausnimmt.
  • Dann mietet der Verein (ausländische) Rootserver an und betreibt dort P2P-Software, auf die die Vereinsmitglieder Zugriff haben. Die Server werden dabei natürlich ohne (funktionierendes) logging und so aufgesetzt.
  • Bezahlt werden die Server durch die Mitgliedsbeiträge.
  • Im Ernstfall liegt dann die Haftung beim Verein, welcher dann gegebenenfalls Insolvenz anmelden kann und einfach aufgelöst wird.
  • Dies könnte bis zu einigen 100 Leuten funktionieren.

Britische Ltd


  • bei Spammern sehr beliebt
  • Rootserver wie oben
  • Minimale Kapitaleinlage (10 Pfund oder so)
  • Sitz in einer Inselrepublik (so wie Slysoft/AnyDVD)

P2P-Versicherung

  • Normale Rechtschutzversicherungen schließen Urheberrechtsprozesse explizit aus.
  • Wenn man genug Interessenten fände, könnte man jedoch eine Versicherung anbieten, die - im Falle eines Urheberrechtsverstoßes - sämtliche Kosten beim Betroffenen abfängt.
  • Allerdings wären dazu entsprechend viele Mitglieder nötig (>10.000), damit die monatlichen Kosten der Versicherung nicht zu hoch ausfallen.
  • Diese Versicherung könnte auch eine gute Werbemöglichkeit darstellen, wenn man sie für Parteimitglieder günstiger anbietet.

Allerdings sollte man dies erst konkret in Angriff nehmen, nachdem die Partei gegründet und sich der Kern gefestigt hat. --Jamasi 23:40, 19. Aug 2006 (CEST)

Nicht mehr so ganz aktuell, hm? --lynX 13:40, 31. Aug. 2009 (CEST)