NRW:Arbeitsgruppe/Presse/PM 2010-05-06 FIFA-Fail

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Public Viewing im Abseits – Piratenpartei macht sich für Fußballdeutschland stark

Wer erinnert sich nicht an die fantastischen Bilder der WM 2006 in Deutschland? Überall, wo Platz und die Gelegenheit waren, standen Leinwände oder Großbildfernseher. Ganz Deutschland und unzählige internationale Gäste verfolgten die Übertragungen der WM-Spiele. Nie zuvor sah man so viele Menschen aus unterschiedlichen Nationen in friedlicher Eintracht ein Fußballturnier feiern. Diese Bilder gingen um die Welt.

Wenn es nach den jüngsten Forderungen der FIFA [1] geht, soll es solche Bilder künftig nicht mehr geben. Denn sie hat kurzerhand jegliches nichtlizensierte Public Viewing [2] untersagt. Dabei beruft sie sich in abenteuerlicher Weise auf den Urheberrechtsschutz. Eine Leinwand im Biergarten oder auf dem Dorfplatz sei ohne die explizite Genehmigung der FIFA nicht mehr möglich. [3]

Die Piratenpartei verurteilt das Verhalten des Fußballverbands auf das Schärfste. »Der Anspruch der FIFA ist vermessen und führt zu einer weiteren Kommerzialisierung des Fußballs«, stellt Nico Kern [4] fest. Der Rechtsanwalt ist Spitzenkandidat der Piratenpartei bei der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen. Er fährt fort: »Die FIFA kann uns doch nicht auch noch vorschreiben, wie und wo wir Fußball gucken sollen. Nach den FIFA-Schikanen zur WM 2006 sollte für die treuen Fußballfans langsam die Schmerzgrenze der Unverschämtheiten erreicht sein.« Damit spricht Kern die Registrierungspflicht bei Ticketkäufen an [5], den Ortungschip in den Tickets [6], die Bannmeile für Werbung [7] sowie den Versuch, vorgebliche Rechte an der Wortmarke »Weltmeister« durchzusetzen [8]. Schon damals richteten sich viele Proteste gegen die FIFA und ihre unverhältnismäßig harten Maßnahmen zur Durchsetzung von Verwertungsrechten.

Die Leidtragenden sind nicht nur die Fans, sondern auch Gastronomen, denen durch eine strikte Regulierung der Genehmigungen der Umsatz wegbrechen könnte.

»Wer ein Public Viewing veranstaltet, ohne dafür Eintritt zu verlangen, darf das tun – ganz egal, was die FIFA sagt«, erläutert John Martin Ungar [9], Listenkandidat der Piratenpartei Nordrhein-Westfalen. Um die Verunsicherung der Fußballfans zu beseitigen, fordert er ein Eingreifen der Politik: »Dass sich die FIFA derart gegen die Fans des Breitensports Nummer Eins wendet, kann man nur als grobes Foul bezeichnen. Wir fordern daher die gelbe Karte – besser noch die orange – und eine ernste Ermahnung durch die Innenminister der Länder als oberste sportpolitische Instanzen.«

Darüber hinaus strebt die Piratenpartei schon lange eine Novellierung des Urheberrechts an, um solchen Machenschaften von vornherein die rechtlichen Grundlagen zu nehmen. Provoziert durch die FIFA planen die PIRATEN nun eigene Public-Viewing-Veranstaltungen.

Weiter hat die Piratenpartei eine Petition online gestellt und bittet parteiübergreifend alle interessierten Fußballfans darum, diese unter http://public-viewing.piratenpartei-nrw.de zu zeichnen.

Der Text der Petition lautet:

»Damit es auch 2010 einen Fußballsommer gibt!

Die Piratenpartei Deutschland und die Fußballfans im Lande fordern die Bundesregierung auf, den Deutschen nach dem Sommermärchen 2006 auch 2010 einen grandiosen Fußballsommer zu sichern.

Sehr geehrte Frau Dr. Merkel,
sehr geehrter Herr de Maizière,
sehr geehrte Ministerpräsidenten der Länder,
sehr geehrte Innenminister der Länder:

Bitte stellen Sie klar, dass öffentlich-rechtliches Fernsehen in Deutschland ohne jede Beschränkung von Dritten öffentlich gezeigt werden kann! Hindern Sie die FIFA daran, die fußballbegeisterten Bürger dieses Landes mit Abmahnungen zu nötigen, wo der Sachverhalt doch so eindeutig ist.

Mit der Unterzeichnung dieser Online-Petition fordere ich die Regierung der Bundesrepublik Deutschland auf, Rechtssicherheit beim Public Viewing der WM 2010 zu schaffen.«

Quellen:


Über die Piratenpartei Deutschland:

Die Piratenpartei Deutschland (PIRATEN) ist mit über 12.000 Mitgliedern die größte der nicht im Bundestag vertretenen Parteien. Die PIRATEN treten ein für die Wahrung und Stärkung der Grund- und Bürgerrechte, Transparenz des Staates, Bekämpfung von Monopolen, gebührenfreie Bildung sowie Offenlegung von öffentlich geförderten Forschungsergebnissen.

Mit ihren programmatischen Zielen hat die Piratenpartei bereits erste Erfolge erzielt: Bei der Europawahl 2009 erreichte die Bürgerrechtspartei einen Stimmenanteil von 0,9 Prozent. Sogar zwei Prozent der Stimmen gewannen die PIRATEN bei der Bundestagswahl im vergangenen Jahr. Im Europaparlament stellen sie durch die schwedische »Piratpartiet« zwei Abgeordnete. In Münster und Aachen ist die Piratenpartei im Rat der Stadt vertreten.

Erklärtes Ziel der Piratenpartei in NRW ist es, bei der Landtagswahl die 5-Prozent-Hürde zu überspringen. Im neuen Landtag soll eine Politik mitgestaltet werden, die sich wieder stärker an den Grundwerten unserer Verfassung ausrichtet. Die PIRATEN treten mit einem erweiterten Programm an und behandeln Themen wie Arbeit und Soziales, Bauen und Verkehr, Gesundheits- und Drogenpolitik, Kultur sowie Wirtschaft und Finanzen.


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