NDS:Hannover/Straßennamen

Zusammenfassung:

PIRATENPARTEI FORDERT UMBENNENUNG DES ERNST-AUGUST-PLATZES IN PLATZ DER VERFASSUNG

Derzeit sind Straßenumbenennungen in Hannover große Mode. Es trifft derzeit zweit bis drittklassige Übeltäter aus der Kolonialzeit .

Wir wollen einen großen Deal: Ernst August, König von Hannover von 1837 bis 1851 war ein Verfassungsbrecher und übler Reaktionär, an den in Hannover kein Straßenname erinnern sollte.

Weil er das zarte Pflänzchen einer für damalige Begriffe modernen Verfassung aus eigensüchtigen Motiven zertrat, sollte die Straße am Bahnhofsvorplatz "Platz der Verfassung" heißen

Umbenennug des "Ernst-August-Platzes" in "Platz der Verfassung"

Straßenumbenennungen in Hannover in letzter Zeit

Um Straßenumbenennungen in einem möglichst geringen Umfang zu halten, hat die hannoversche Ratsversammlung 1978 die Umbenennung von Straßen, Wegen und Plätzen an feste Kriterien geknüpft. Dem Beschluss zufolge sollen Umbenennungen nur erfolgen, wenn die vorhandenen Bezeichnungen irreführend sind, wesentliche bauliche Veränderungen erfolgt sind oder aber, "wenn eine Benennung einer Persönlichkeit im Nachhinein Bedenken auslöst, weil diese Person Ziele und Wertvorstellungen verkörpert, die im Widerspruch zu den Grundsätzen der Verfassung, der Menschenrechte bzw. einzelner für die Gesamtrechtsordnung wesentlicher Gesetze steht." so steht es bei:[1]


Einzelne Beispiele:

von Lettow-Vorbeck, Paul 1870 -1964 [2][3][4][5] Ein General der in den Kolonialkriegen nicht zimperlich war, im 1. Weltkrieg in Afrika kämpfte, nach dem Krieg sich am Kapp-Putsch beteiligte und eine Nähe zu den Nazis hatte.

Prof. Karl Elkart: [6] Vertrat als Stadtbaurat von Hannover bis 1945 Naziideen, hat für die Stadt günstig bei Juden eingekauft und Juden von Städtischen Aufträgen ferngehalten

Karl Peters: [7] [8] Brutaler Kolonisator mit Rassenideologie, noch im Kaiserreich abgesetzt, von den Nazis rehabilitiert

Konstanty Gutschow: [9]eng mit dem Nazi-Regime verbundener Architekt

Wißmann [10] Kolonisator, erschoß eigenhändig Afrikaner und machte grausame Strafexkursionen - dieser Fall ist dadurch interessant, weil man als Nachfolger einen ebenfalls umstrittenen Mann benannte [11].

Nachtigal, Kolonisator, nahm von Bismarck den Auftrag an, Kolonien zu annektieren, dies geschah durch Diplomatie nicht durch Gewalt.[12]

Man sieht, es handelt sich um - bis vielleicht auf Lettow-Vorbeck, der noch dazu im hohen Alter sein Unrecht einsah - unbekannte Leute, die dann durch noch unbekanntere Namen ersetzt werden.

Politische Dimension

Diese Umbenennungen werden von der Regierungskoalition ROT-GRÜN betrieben, meist gegen den Widerstand von CDU/FDP (wegen der Kosten) und natürlich gegen den Widerstand der Anwohner, die sich die Mühe sparen wollen, sich neue Persos und Stempel/Aufkleber/Briefpapier zu besorgen. Letzteres fällt natürlich weg, wenn man eine namensgleiche Persönlichkeit nimmt: Wißmann s.o.


Welchen Leuten wird nun weiter gehuldigt?

  • Kaiser Wilhelm II war treibender Keil für die Kolonialpolitik und der Chef von Paul von Lettow-Vorbeck - er hat ein Standbild im Neuen Rathaus, auf einem Sockel neben der Haupttreppe
  • Graf Alfred von Waldersee (machte beim Boxeraufstand blutige Strafexpeditionen) hat hier ein Denkmal, Straße und ist Ehrenbürger Hannovers[13][14]. Hier wurde ein Umbenennung schon einmal versucht:[15]- sehr lesenswert!
  • König Ernst August I (setzte völlig unrechtmäßig 1837 die Verfassung außer Kraft, um sich persönlich zu bereichern - Diese Bundestagsseite bezeichnt den Vorgang als Staatsstreich). Siehe ausfühlich unter Göttinger Sieben Ihm zu Ehren gibt es in Hannover einen Platz, ein Denkmal, eine Verkauftsgalerie, ein Brauhaus ...

Warum aber beschäftigt sich ROT-GRÜN nicht mit Ernst-August? Warum hat man den Eindruck, dass man die kleinen hängt und die großen laufen läßt?


An Gründen kann ich nur vermuten:

  • in den Straßen wohnen Leute dieser Parteien
  • man traut sich nur an die Kleinen, wie bei Steuererhöhungen ....

unsere Option

Straßennamen als Instrument politischer Gedächtnis-Lenkung

Heute ist die Straßenbenennung und -umbenennung als politische Option der Einflussnahme auf Tradierungsprozesse etabliert. Die Namensgebung einer Straße wird als Würdigung, als Ehrerbietung und Ausdruck der Hochachtung der oder dem Bezeichneten gegenüber verstanden. Sie dient der symbolischen Ab- oder Zuwendung von oder zu Politiken und ist damit ein geschichtspolitischer oder vielmehr gedächtnispolitischer Akt, ein "Instrument politischer Gedächtnis-Lenkung" (zitiert aus: [16])

wollen wir uns als Verfassungsschutzpartei darstellen?

Wenn ja, dann ist die Forderung nach einer Umbenennung des Ernst-August-Platzes (evtl. auch der Walderseestraße) eine überdenkenswerte Option, unser Anliegen vorzutragen und gleichzeitig Grüne/SPD zu beschämen, die es mit der Abstrafung von zweit bis drittklassischen Übeltätern bewenden lassen.

--Junghänel 15:32, 29. Dez. 2009 (CET)

erreichbare Ziele

das beste wäre natürlich: Umbenennen in Platz der Verfassung

das zweitbeste wäre: ein Schild unter dem Straßenschild mit der Aufschrift

  • König Ernst August von Hannover 1837 - 1851 umstritten wegen des Staatsstreiches von 1837

das schlechteste und blödeste wäre eine Umbenennung zu einem anderen Ernst August

  • davon gibt es eine ganze Menge von Adligen, aber keiner hat sich irgendwie besonders positiv hervorgetan!