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ENTWURF: Einsatz von Open Source Software in der Stadtverwaltung

Titel

Gegen Lizenzknechtschaft in der Stadtverwaltung, für Open Source in der Stadtverwaltung nach dem "Münchner Modell".

Antragstext

Die Kasseler Piraten fordern den Einsatz von freier Software in der Stadtverwaltung, wo immer dies sinnvoll möglich ist.

Hierzu zählt insbesondere der Einsatz von Open Source Software, wie Linux, OpenOffice.org oder Mozilla Firefox nach dem Vorbild der Stadtverwaltung München („LiMux“-Projekt). Die Piraten fordern eine schrittweise Umstellung im Rahmen von Ersatzinvestitionen.

Begründung

Proprietäre und geschlossene Software bietet keine Garantie dafür, dass der Benutzer die Inhalte, die er oder sie heute produziert auch morgen noch abrufen kann. Würde daher z.B. Microsoft Word vom Markt verschwinden (z. B., weil Microsoft von einem Mitbewerber gekauft würde), gäbe es keine Möglichkeit, die in der Verwaltung gespeicherten Daten zu rekonstruieren. Dies liegt daran, dass das Word-Format (.doc) ein sog. „geschlossenes“ und patentiertes Format ist. --> Das ist doch absoluter Blödsinn...--Dose 00:03, 30. Jun. 2010 (CEST) Aus diesem Grund haben sich

  • die Europäische Kommission,
  • das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnologie,
  • die Stadtverwaltung Bristol,
  • die Stadtverwaltung München,
  • die Stadtverwaltung Wien,
  • die französische Gendarmerie,
  • diverse Ministerien und staatliche Einrichtungen in Indien (darunter die National Bank, und der Oberste Gerichtshof),

sowie die Unternehmen

  • Oracle,
  • IBM/Lenovo
  • Orange (Mobilfunk)

für den Einsatz von OpenOffice.org in der Verwaltung entschieden.

Für den Einsatz freier Software fallen keine Lizenzkosten an, OpenOffice.org ist also im Gegensatz z. B. zu Microsoft Office kostenlos nutzbar. Dasselbe gilt für freie Betriebssysteme, wie Linux. Linux ist im Gegensatz zu Microsoft Windows 7 kostenlos erhältlich. Bei Internetserversoftware hat Open Source Software mittlerweile einen Marktanteil von weit über 70 %.

OpenOffice.org bietet über die Erweiterung „WollMux“ eine vollständige, kostenlose Lösung für die öffentliche Verwaltung (einschließlich „sachleitender Verfügungen“ und „Vorzimmerfunktion“). In der Stadtverwaltung München arbeiten bereits 16.000 PCs mit diesem System.

Die Nutzung von Open Source Systemen bietet zugleich eine gute Basis für die dauerhafte, diskriminierungsfreie Offenlegung und Zugänglichmachung von (nicht-personenbezogenen) Daten der Verwaltung. Dies stellte eine Grundlage für effektive Kontrolle der Verwaltung durch die Bürger dar.

Außerdem bietet der Einsatz von OpenSource die Möglichkeit plattformunabhängiger Ausschreibungen. Auf diese Weise kann im Rahmen der Beschaffung von IT-Systemen in „kleinen Losen“ vergeben werden. So können auch kleine und mittelständische Händler aussichtsreich an Ausschreibungen der öffentlichen Hand teilnehmen, was zu einer Regionalisierung der Gewinnschöpfung führen kann.

Für die Umstellung fielen im Wesentlichen Kosten in Form von Schulungskosten an (diese fallen bei Updates auf neue Versionen anderer Programme jedoch ebenfalls an). Im Gegenzug fallen die Kosten für Lizenzerwerb proprietärer Software weg.

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