Schön, das sich mal jemand Gedanken darüber macht, wie man die Problematik lösen könnte. Soweit ich weiß gibt es schon ein Förderung vom Bundesministerium (welches weiß ich leider nicht mehr), für Internetseiten mit kinderfreundlichem Inhalt. Ausserdem gibt es ja auch schon "frag finn.de" wo sich Kinder und Eltern über das surfen im Internet und besonders geeignete Seiten informieren können. BrittaS 03.03.2010 13:58 (CET)
Konkrete Regeldefinition problematisch
Ich halte die strengen Richtlinien, für deren Einhaltung man haftbar gemacht werden kann, für das eigentliche Problem der Ausgestaltung. Wenn z.B. generell jugendgefährdende Äußerungen auf einer Webseite unter Strafe gestellt werden, sobald man zertifiziert ist, hat man das Problem, dass Dinge wie Foren, Upload-Content und (Micro-)Blogging nicht mehr erlaubt werden könnten, ohne eine vorgeschaltete Kontrolle. -- Navigator 14:26, 3. Mär. 2010 (CET)
- Ja, das ist richtig und so gewollt. Wenn man einen Spielplatz baut, müssen die Geräte auch TÜV-geprüft sein richtig. --Andizo 14:35, 3. Mär. 2010 (CET)
- Ich sehe dabei ein wenig das Problem, was für eine Art von Medienkompetenz man denn vermitteln will. Will man Kinder von klein auf wirklich daran gewöhnen, dass jemand deren Forentexte erstmal lesen und zensieren muss, bevor sie freigeschaltet werden? Wie werden die sich dann Jahrzehnte später als Erwachsene verhalten? Interaktive Echtzeitkommunikation wie Chats oder Microblogs würden gar nicht mehr gehen. Ich habe selbst Kinder und sitze halt lieber daneben, wenn die im Internet unterwegs sind. Durch reinen Zufall stolpert man sowieso eher weniger über die harten Seiten. Man kann schon als Eltern viel dadurch beeinflussen, was man den Kindern für Bookmarks mit auf den Weg gibt. -- Navigator 14:44, 3. Mär. 2010 (CET)
- Hey, das ist freiwillig! Die Eltern sind nicht verpflichtet, mit ihren Kindern ausschliesslich auf dem Spielplatz zu spielen. --Andizo 14:57, 3. Mär. 2010 (CET)
- Ist schon klar. ;-) Um die Analogie zum Spielplatz zu ziehen: Beim Malen von Bildern und Wörtern in den Sand dürfen die dann nicht sofort sichtbar sein, sondern erst nach einer Freischaltung durch einen Moderator. Ich sehe halt die Gefahr einer eventuellen frühen Gewöhnung an den Mechanismus der Zensur. Später verstehen die dann nicht, was die Piraten-Eltern da für eine paranoiden Unsinn erzählen - um es mal überspitzt auszudrücken. ;-) --Navigator 15:03, 3. Mär. 2010 (CET)
- Ich bin auch kein Fan von "Parental control" Filtern. Aber: Das ist alleine Sache der Erziehungsberechtigten. Als Eltern kann man ja auch sagen: "Du, dieses Buch ist noch nichts für Dich.". Das hat nichts mit Zensur zu tun. Auch erwartet man bestimmte Regeln, wenn das Kinderfernsehen läuft und wäre auch empört, wenn plötzlich Schmuddelkram käme. --Andizo 15:19, 3. Mär. 2010 (CET)
- Bei statischen Inhalten gebe ich Dir Recht. Die sind noch am ehesten vergleichbar mit einem Fernsehprogramm oder einem Buch. Ich ziele mit meiner Argumentation eher auf interaktive Inhalte, die durch User gestaltet werden. Der Umgang mit diesen veranschaulicht den Kindern das Prinzip der freien Meinungsäußerung und genau hier hätte ich ein Problem damit, wenn sich die Kindern von Anfang an an die Anwesenheit eines Moderators gewöhnen, der alles mit einer Verzögerung freischalten muss. Eine Lösung für dieses Problem kann ich aber leider auch nicht anbieten. --Navigator 16:11, 3. Mär. 2010 (CET)
- Wenn Du, als Elternteil, damit ein Problem hast, darfst Du ja ohne weiteres ins echte Internet mit Ihnen gehen. Das "Kindernet" ist eine Hilfe die die Eltern annehmen können, aber nicht müssen! --Andizo 18:28, 3. Mär. 2010 (CET)
Auf der Praxisseite hat man dann noch das Problem, dass die Kinder wahrscheinlich die ersten sein werden, die wissen, wie man ein solches Plugin im Browser deaktiviert. Besser wäre vielleicht ein Proxy in den gängigen DSL-Kisten, um per Passwort zwischen verschiedenen Filterstufen zu unterscheiden. Dabei ist aber natürlich wieder die Gefahr da, dass die dafür benötigte Infrastruktur irgendwann missbräuchlich verwendet werden könnte. -- Navigator 14:26, 3. Mär. 2010 (CET)
- Ja das ist völlig richtig. Aber wieder die Analogie zum Spielplatz: Als Eltern muss man aufpassen, dass mein Kind nicht den Spielplatz verlässt. Dennoch sind Spielplätze nicht mit Natodraht gesichert. Genauso wie man 15-jährigen halt auch ein wenig vertrauen muss, wenn ich sie alleine in die Stadt schicke muss auch die Medienkompetenz schrittweise erarbeitet werden. --Andizo 14:35, 3. Mär. 2010 (CET)
Ansonsten finde ich es aber gut, wenn wir uns Gedanken machen, was man denn besser machen könnte. ;-) -- Navigator 14:26, 3. Mär. 2010 (CET)
- Danke --Andizo 14:35, 3. Mär. 2010 (CET)
ich denke es macht wenig sinn darüber zu diskutieren wie eltern ihre kinder erziehen wollen oder sollen. das wissen die selber am besten. wichtig ist das eltern die möglichkeit bekommen selbst zu entscheiden was sie ihren kindern zutrauen. deswegen ist es wichtig ganz unterschiedliche jugendschutzmodelle zu entwickeln. für mich ist wichtig dass die entscheidung immer bei den eltern liegen muss und NIEMALS bei staatlichen institutionen. staatlich kontrollierte und geförderte hoheitszeichen wären eine nützliche alternative zu privatwirtschaftlichen lösungen für das problem. ziel muss sein die eltern dazu zu ermächtigen ihrem erziehungsauftrag nachzukommen. das sollte der staat unterstützen und fördern in dem er angebote macht. er sollte aber niemals festlegen wie eltern ihre kinder erziehen sollen. <- extrem redundant, aber sicher ist sicher. --Korbinian 01:42, 5. Mär. 2010 (CET)
So ist dieser Entwurf auch gedacht. --Andizo 11:50, 5. Mär. 2010 (CET)
Einige Anmerkungen und Fragen:
1.) Nächster Schritt ist dann die Definition der "strengen Richtlinien". Können da die existierenden Richtlinien der FSK 1:1 umgesetzt werden?
2.) Genügt "Identifikation des Inhaltsanbieters" zum Erhalt eines Zertifikats?
-> Ich denke nein. Wer ein Zertifikat ausstellt, bürgt ja dann für den jugendfreien Inhalt. Es sollte zumindest initial und perodisch geprüft werden, ob die "strengen Richtlinien" umgesetzt werden.
3.) Die FSK als neue Zertifizierungsstelle (CA)?
-> Ich denke man sollte da auch die etablierten CAs mit ins Boot holen. Die haben die Infrastruktur Zertifikate auszustellen und Erfahrung wie man die Antragsteller auf Vertrauenswürdigkeit prüft. Allerdings werden die nicht billig sein. VeriSign zum Beispiel hat bereits ein verwandtes Produkt angekündigt:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/VeriSign-prueft-Websites-auf-Malware-938672.html
--daHeile
- Zu 1.) Nein, aber das können wohl nur Jugendschützer im Detail klären. Vor allem müssen auch solche Dinge wie Foren etc. berücksichtigt werden, gerade da darin liegt ja die crux.
- Zu 2.) Valide, habe das eingebaut.
- Zu 3.) Valide, habe das eingebaut.
--Andizo 20:31, 3. Mär. 2010 (CET)
Wollen wir die Kräfte nicht bündeln? -> http://wiki.piratenpartei.de/JMStV_-_Alternative
--Geekpirat 12:53, 7. Jul. 2010 (CEST)
Kritik von alvar_f
Alvar Freude vom AK Zensur war so freundlich, ein paar Kommentare zu twittern, ich gebe sie hier im Wortlaut wieder.
Das ist gefährlich, weil es die Kommerzialisierung (Finanzierung des Labelings!) fördert.
Filter auch auf Client sind problematisch, nur mit Freiwilligkeit geht nicht, ungelabeltes muss rausfliegen usw.
--Andizo 22:01, 4. Mär. 2010 (CET)