Benutzer:Nico.Ecke/BTW13/Fragen 01
Fragenkatalog von SD
Moin, ich möchte dir gerne einige Fragen zu deiner Kandidatur für die Bundestagswahl-Landesliste stellen und freue mich auf Beantwortung. :) --SD
Für das Bedingungslose Grundeinkommen gibt es zur Zeit zwei führende Ideen. Die erste basiert auf dem Modell von Götz Werner, welches die volle Deckung des BGE mittels Konsumsteuer (Umsatzsteuer/Mehrwertsteuer) erreichen will. Die Zweite orientiert sich an einer negativen Einkommenssteuer, welche Einkommen oberhalb einer Transfergrenze besteuern und unterhalb Dieser entsprechend auszahlen würde. |
Das BGE wird eine der größten gesellschaftlichen Herausforderungen dieses Jahrhunderts sein. Welcher Zeithorizont dafür realistisch ist hängt stark davon ab, welches Modell dafür herangezogen wird und welche sonstigen Rahmenbedingungen dafür gewünscht sind. Da ich vor allem Hartz IV nicht erst in 100 Jahren abgelöst sehen will müsste für den Anfang ein Modell gewählt werden, welches sich möglichst gut in die bestehenden politischen, wirtschaftlichen und Sozialversicherungssysteme einpasst. Vorausgesetzt man bekommt die Mehrheiten für so einen Wandel im Bundestag zusammen müsste sich innerhalb von 10 Jahren ein funktionierendes Modell einführen lassen. |
Durch die Agenda 2010 der Schröder-Regierung ist ein breiter Niedriglohnsektor geschaffen worden, welcher zusammen mit Hartz IV und 400-Euro-Jobs den untersten Einkommensrand bildet. Gestützt wird dies neuerdings sogar durch die EU, welche mit ihrem Herkunftslandprinzip dafür sorgt, dass Bauträger für ihre Handwerker nur noch die Tarife ihres Heimatlands statt der "teuren" deutschen Tarife zahlen müssen. Auch hier wird also der Niedriglohnsektor weiter zementiert. |
Die 3 Säulen der gesetzlichen Rentenversicherung, der betrieblichen Zusatzrente sowie der privaten Altersvorsorge sind grundsätzlich ein gutes und durchaus erstrebenswertes Modell. Wichtig ist aber, dass nicht alle drei Säulen Bedingung für die Sicherung der Einkünfte im Alter sind. Hier muß die gesetliche Rentenversicherung - wie auch immer diese gestaltet ist - ausreichen, um vor Altersarmut zu schützen. Wer mit einer Betriebsrente bessergestellt ist, dem sei es gegönnt und wer es sich leisten kann, sich zusätzlich privat zu versichern, soll auch dies gerne in Anspruch nehmen. Letzteres kann ich mir auch staatlich gefördert vorstellen, wenn daraus ein Mehrwert für den Empfänger aber auch eine Einspaarung für den Rentenversicherungsträger zu erwarten ist. Die aktuellen Riester- und Rürup-Renten erfüllen diese Bedingung meines Erachtens nicht. |
Deutlicher Reformbedarf besteht bei allen Sozialversicherungen. Am nötigsten ist es aber - in der Reihenfolge - bei ALGII, der Rentenversicherung und der Krankenversicherung. Hier wirklich Veränderungen herbeiführen zu können dürfte in der ersten Legislatur aber leider utopisch sein. Mit unseren Forderungen nach einem BGE können wir aber auf jeden Fall die Diskussion um Hartz IV anstoßen und ggf. sogar die im Bundesprogramm geforderte Enquette-Kommission einrichten. Und ja, ich würde mich auch persönlich einbringen. |
Die deutsche Wirtschaft ist ein besonders wichtiger Faktor für den Bund, die Länder und die Kommunen. Nicht nur über Konsum- und Gewerbesteuern entstehen hier wichtige Einnahmen für den Staat, sie sorgt auch dafür, dass der immer noch größte Teil der Bevölkerung ein regelmäßiges Einkommen aus Erwerbsarbeit hat. Wirtschaftswachstum ist damit grundsätzlich begrüßenswert.
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Obwohl wir uns in Bochum 2012 deutlich gegen jegliche Gentechnik ausgesprochen haben sehe ich, dass wir Mittel- bis Langfristig nicht um Gentechnik herum kommen werden. Nord- und Südamerika betreiben den Anbau gentechnisch veränderter Lebensmittel bereits flächendeckend und in Asien - mit China als Zentrum - breitet sich diese auch immer weiter aus. Wenn wir nicht ganz Europa unter einer Glaskuppel abkanzeln wollen wird - ob mit oder ohne Verbot - wird irgendwann Saatgut direkt oder durch Verunreinigung nach Deutschland gelangen, ausgebracht werden und sich im Zweifel per Pollenflug o.Ä. verbreiten. Eine solche unkontrollierte Verbreitung einer Technik, die wir dann nichtmal beherrschen, wäre der Bio-GAU schlechthin.
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Die sog. Eurokrise hat die Risse im Fundament der EU ziemlich deutlich gemacht. Wichtigstes europäisches Ziel muss es sein, hier nachzubessern und endlich verbindliche und kotrollierte Regeln für die Aufnahme zu schaffen, ebenso wie Austrittsszenarien bei Nichteinhalten oder Austrittswunsch des betreffenden Volkes zu ermöglichen. Stabilität der Währung spielt dabei eine ebenso wichtige Rolle wie die Angleichung der Wirtshaft und Binnenmärkte, damit sich die Mitgliedsländer nicht wieder so kanibalisieren, wie es u.A. Deutschland vor allem mit den südlichen Mitgliedsländern getan hat.
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Der Einsatz der Bundeswehr im Ausland - und damit nicht wie grundgesetzlich vorgesehen nur im Verteidigungsfall - ist grad für uns deutsche ein äußerst heikles Thema. Das BVerfG hat 1994 die Möglichkeit im Rahmen von UN- und NATO-Mandaten geklärt, so dass ich mich diesem grundsätzlich anschließe.
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Schlecht fand ich vor allem, dass der Antrag so lange wieder zur Abstimmung gezwungen wurde, bis das Ergebnis genehm war. Das ursprüngliche Votum der Versammlung hat zu gelten! Nachgereichte "neue" Argumente und Erkenntnisse empfinde ich als bewusste Beeinflussung der Versammlung.
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Die Piraten haben mit den Themen Voratsdatenspeicherung, Bürgerbeteiligung und Transparenz einen riesigen Erfolg in Berlin erzielt. Diese Themen sind im Zuge der Konzentration auf ein Vollprogramm ziemlich ins Hintertreffen geraten, was mit ein Grund für das derzeitige Umfragetief ist. Es war nicht falsch, hier ein Vollprogramm anzustreben, diese Themen hätten darunter aber nicht leiden dürfen. Sie bilden den Markenkern der Partei, der permanent bespielt werden will. Nur so können wir verlorenen Boden wieder gut machen.
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Als Realist ist es mir wichtig, dass solche Ziele in den 20 Jahren auch umsetzbar sind. Für Utopien oder große Gesellschaftsveränderungen wäre ich im Bundestag fehl am Platz. Diese Ideen sollen in den AG's der Partei entstehen und ausgearbeitet werden, dann tue ich im Bundestag auch mein Möglichstes, diese Umzusetzen. |
Frag das bitte den Landes- oder Bundesparteitag. Ich beziehe auch gerne Stellung dazu, wenn ich mich auf ein dafür relevantes Vorstandsamt bewerbe. |