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Tätigkeitsbericht meiner Arbeit als Landesvorsitzender vom 2008-08-02 bis 2009-07-04

Ahoi bayrische Piraten,

ich wurde am 2. August 2008 zum bayrischen Landesvorsitzenden der Piratenpartei gewählt. Heute, etwas mehr als ein Jahr später, ziehe ich Bilanz meiner Arbeit.

Wie viele wissen, habe ich im Laufe des vergangenen Jahres einige Arbeiten für die Partei übernommen, sowohl auf Bundesebene, als auch vor Ort in der Ingolstädter Ortsgruppe. Dieser Bericht soll aber nur von meiner Arbeit als Landesvorsitzender handeln, derer ich bis zu meiner Wahl als Stellvertretender Bundesvorsitzender nachgegangen bin.

Organisatorische Arbeiten

Als ich die Arbeit begann, war der Großteil des Landesverbandes inaktiv. Am letzten Landesparteitag waren nur 20 stimmberechtigte Mitglieder anwesend. In dieser Zeit, so muss ich zugeben, war es auch für uns schwer ein Selbstverständnis dessen zu finden, was der Vorstand leisten sollte. Konsens unter uns war es, dass bei den PIRATEN die Initiative von der Basis kommen sollte. Aus diesem Grund konzentrierten wir uns anfangs vor allem auf organisatorische Arbeiten.

In diesem Zusammenhang war es eine meiner Hauptaufgaben, die Formalitäten für die Wahlen und damit auch für die bayrische Liste zur Bundestagswahl zu übernehmen. Ich denke ich habe diese Arbeit gut gemacht, alle Unterlagen wurden rechtzeitig eingereicht und im Gegensatz zu einer deutlich erfahreneren Politikerin, habe ich auch an alle Unterschriften gedacht. Dennoch möchte ich an dieser Stelle sagen, dass dieser Erfolg uns allen gebührt, insbesondere denen, die sich auch schon vor der großen Welle auf der wir jetzt reiten, an Infoständen die Beine in den Bauch gestanden und Unterschriften gesammelt haben.

Als Mitte diesen Jahres das Interesse an der Piratenpartei begann massiv zuzunehmen, war unsere organisatorische Arbeit von ganz anderen Problemen geprägt. Die vielen Anfragen überfluteten unsere bisher gewohnten Arbeitsstrukturen. Während dieser Zeit habe ich mich, da ich ja ebenfalls Chef-Organisator der Mitgliederverwaltung bin, darauf konzentriert beim Abarbeiten der vielen Mitgliedsanträge zu helfen und versucht den Workflow etwas zu optimieren. An dieser Stelle aber denke ich, haben wir dem neuen Vorstand noch viel Arbeit hinterlassen, insbesondere bei der Organisation der Beitragsverbuchung und der Minderungsanfragen. Ich entschuldige mich für alle Unannehmlichkeiten die einige von euch hatten und hoffe, dass diese mit etwas frischem Wind beseitigt werden können.

Meine letzte größere organisatorische Amtshandlung als Landesvorsitzender, war die Initiierung der Gründung von Bezirksverbänden. Wir haben 6 von 7 Bezirksverbänden gegründet, ich denke mehr muss ich dazu nicht mehr sagen. Danke auch hier an alle beteiligten.

Öffentlichkeitsarbeit

Meine Tätigkeiten in der Öffentlichkeitsarbeit lassen sich schwer auf die verschiedenen Aufgaben zurechtmünzen, die ich übernommen habe. Ich habe Interviews für Zeitungen, Webseiten, Radio und Fernsehen gegeben. Ich kann sie nicht mehr alle aufzählen.

Einen einzigen Punkt, die Demonstration "Löschen statt Sperren" in München, möchte ich dennoch erwähnen. Zum einen, weil sie Teil eines bundesweiten, von den PIRATEN initiierten Aktionstages war, zum anderen weil ich dort tatsächlich auch als bayrischer Landesvorsitzender aufgetreten bin. Hier möchte ich vor allem den Organisatoren und Helfern danken, sowie allen, die trotz strömenden Regens noch dabei geblieben sind.

Wahlkampf

Wir haben dieses Jahr einen Wahlkampf bestritten und noch einen weiteren zu bestreiten. Bei der Europawahl habe ich versucht, als erfahrener Infostandler immer wieder noch selbst aktiv zu werden und habe deswegen in München und Ingolstadt mehrfach an Infoständen teilgenommen und versucht, anderen meine Erfahrungen weiterzugeben.

Was allerdings schlecht gelungen ist, war die Organisation des Wahlkampfs. Es hat sich in meinen Augen gezeigt, dass Bayern einfach zu groß ist um einen flächendeckenden Wahlkampf zentral zu organisieren. Hier setze ich meine ganze Hoffnung in die Selbständigkeit der Ortsgruppen und Unterverbände.

Fazit

Abschließend erlaube ich mir, meine Arbeit als Landesvorsitzender selbst noch einmal zu bewerten. Was ich denke gut gemacht zu haben, ist die Tatsache, dass ich stets den direkten Kontakt zu Mitgliedern gesucht habe. Ich war in Ingolstadt und München regelmäßig auf den Stammtischen und Arbeitstreffen, sowie an 5 von 6 Gründungsversammlungen der Bezirksverbände anwesend. Ich habe versucht immer gut erreichbar zu sein, was jedoch, wie ich gestehen muss, zum Schluss in einer leichten Kommunikationsüberlastung endete, die ich bis heute nicht richtig in den Griff bekommen habe.

Was ich in meinen Augen schlecht gemacht habe, war die Tatsache, dass ich zu viele Ämter und Aufgaben übernommen habe. Ich ging immer mit der Prämisse an die Sache ran "Wenns kein anderer macht, dann mach ich es eben selbst", auch auf die Gefahr hin, dass dann nicht alles zur vollen Zufriedenheit erledigt werden kann. Das Problem dabei war allerdings, dass ich die tatsächlichen Effekte der Überlastung total unterschätzt habe. Wenn man sich 50/50 auf zwei Aufgaben aufteilt, kann man nur 25% für jede leisten. Wie das bei 10 Aufgaben aussieht, kann sich jeder ausmalen. Nicht zuletzt meine Arbeit für den Landesverband, insbesondere die Organisation des Vorstandes an sich, musste schwer unter dieser Tatsache leiden. Ich hoffe, dass mein Nachfolger dieser Arbeit besser und gezielter nachkommen kann, um dem größten Landesverband der PIRATEN gerecht zu werden.

Ich danke allen, die sich in diesem vergangenen Jahr engagiert haben und hoffe dass wir den aktuellen Schwung nutzen können, um auch im tiefschwarzen Bayern endlich sagen zu können: Klarmachen zum Ändern!

Mein Name ist Andi und ich bin Pirat.


München, den 2009-08-29

gez. Andreas Popp