Benutzer:Fridtjof/Kandidatur

Datei:Fridtjof 2008 in Berlin.jpg
Sommer 2008 auf der Freiheit-statt-Angst-Demo in Berlin


Kandidatur als Beisitzer

Vorstandsarbeit in der Piratenpartei bedeutet für mich in erster Linie, Strukturen zu schaffen und zu bewahren, die politisches Arbeiten der Mitglieder gewährleisten. Ich sehe die Aufgabe des Vorstands nicht darin, die Partei - oder in unserem Fall den Landesverband - in politischen Fragen zu vertreten, meinungsbildend tätig zu werden, oder gar die Mitglieder zu beeinflussen und zu bevormunden. In einer Partei, der man nachsagt basisdemokratisch zu sein und in der jedes Mitglied gleiche Rechte haben soll, sollten Hierarchien so gering wie möglich sein und nur dort existieren, wo sie notwendig und für das funktionieren der politischen Arbeit sinnvoll sind.

Als wichtige und sinnvolle Aufgaben des Vorstands sehe ich daher die Verwaltung, sowie die strukturelle Organisation des Landesverbands. Wenn wir sicherstellen möchten, dass alle Mitglieder gleichberechtigt an der politischen Willensbildung mitwirken können, brauchen wir Regeln für unsere Arbeit und müssen sicherstellen, dass diese beachtet werden. Mit dem Aufbau der Arbeitsgruppen und der Verabschiedung der Gruppen-Regeln haben wir zwei richtige Schritte gemacht. Das reicht jedoch nicht. Zum einen haben wir es im letzten halben Jahr nicht geschafft, aus der durch den Mitgliederanstieg notwendigen Umstrukturierung heraus, mit der politischen Arbeit zu beginnen. Zum anderen mangelt es uns noch immer an Kommunikationskultur und Informationsfluss. Kaum ein Pirat weiß genau woran andere Arbeiten, neue Mitglieder werden nicht angemessen in die Parteiarbeit eingeführt und müssen sich ihre Informationen mühsam selbst zusammentragen. Ich möchte dies ändern, darum kandidiere ich für einen der Posten als Beisitzer im Vorstand.


Vorstandsarbeit

Sollte ich in den Vorstand gewählt werden, werde ich selbstverständlich im Rahmen meiner Möglichkeiten die anderen Mitglieder des Vorstands unterstützen und mich um aktuell anfallende aufgaben kümmern. Das gleiche erwarte ich jedoch auch von jedem anderen Vorstandsmitglied.

Wer mich bereits ein wenig kennt, weiß, dass ich energisch und manchmal auch laut für meine Überzeugungen eintrete. Dies werde ich auch weiterhin tun. Ich versichere aber, dass ich fähig bin in der Funktion als Vorstandsmitglied meine persönlichen Meinungen zurückstellen. Stattdessen werde ich versuchen im Sinne der Mitglieder zu entscheiden. Dies wird dazu führen, dass ich die Basis um Meinungsbilder bitte. Ich kündige das insbesondere auch deshalb an, da ich aus meiner letzten Amtsperiode gelernt habe. Ich sehe in Bereich der Kommunikation Defizite aller bisherigen Vorstandsmitglieder. Mich eingenommen. Der Vorstand kann nicht an der Basis vorbei entscheiden ohne deren Unterstützung zu verlieren. Genauso kann ein einzelnes Vorstandsmitglied nicht ohne Rückhalt und Zustimmung der Basis handeln.

Primär möchte ich mich darum bemühen, unsere programmatische Arbeit voranzutreiben und die politische Willensbildung zu fördern. Ich möchte, dass wir in diesem Jahr ein Landesprogramm ausarbeiten, dass uns als Grundlage für den bevorstehenden Wahlkampf und die Bürgerschaftswahlen dient. Für mich steht fest, dass dieser Prozess aufregend und anstrengend werden wird. Um so wichtiger ist, dass wir unsere Energien nicht durch ineffiziente Strukturen vergeuden, sondern unsere Arbeitsweise weiter verbessern und intensivieren. Auch werden wir unsere Kommunikation weiter verbessern müssen. Dazu ist es wichtig, dass wir unsere Arbeit untereinander deutlicher als bisher kommunizieren und dokumentieren, wir müssen regelmäßige Treffen auch über den wöchentlichen Stammtisch hinaus und die bereits geplanten Themenkongresse veranstalten. Für die Koordination all dieser Maßnahmen stelle ich mich zur Verfügung. wenn ihr mir die Möglichkeit gebt, möchte ich gerne eine Arbeitsgruppe bilden, die sich speziell diesen Aufgaben annimmt und so den Grundstein legt für ein erfolgreiches Jahr politischer Arbeit.


Wie ich ticke und warum ich bei den Piraten bin

Der Gesetzgeber schreibt uns einen Vorstand vor, und definiert ihn als jenes Organ, welches die Partei nach außen vertritt. dies gilt jedoch nur gegenüber dem Gesetz, nicht der Öffentlichkeit gegenüber. Die Annahme, der Vorstand müsse diese Aufgabe über das notwendige Maß hinaus wahrnehmen, beispielsweise weil er nach der Satzung als einziger dazu legitimiert wäre, halte ich für grundlegend falsch. Ich halte es für fundamental jedem Mitglied das Recht zuzugestehen, seine Meinung nicht nur innerhalb der Parteimedien zu äußern, sondern auch und gerade gegenüber der Öffentlichkeit. Und wenn sich die Aussagen eines Mitglied mit Offiziellen der Partei decken, sehe ich überhaupt keinen Grund, weshalb nicht dieses Mitglied auch im Namen der PIRATEN sprechen sollte. Die Fähigkeit dieses richtig abzuschätzen rechne ich dabei explizit allen Mitgliedern zu, ob sie nun ein Amt im Vorstand haben, oder nicht.

Die in der früheren Vergangenheit auch in unserem Landesverband zu beobachtenden Tendenzen und Bemühungen einiger, Mitglieder an Äußerungen gegenüber der Öffentlichkeit zu hindern, oder ihnen diese gar zu verbieten, sehe ich als direkten Angriff auf die Idee hinter der Piratenpartei sowie auf die Rechte der Mitglieder sich an unser politischen Arbeit zu beteiligen, und zeugen meines Erachtens nach von einem vollständigem Missverstehen unserer Werte.

Diese Werte drücken sich meiner Meinung nach kurz und prägnant in unserem Kodex (Version 2.0) aus. Ich bin nicht Pirat geworden, um mir Denkmuster aufzwingen zu lassen, oder gemaßregelt zu werden. In der Piratenpartei sehe ich die einmalige Chance die politischen und gesellschaftlichen Strukturen mit denen wir Leben in einem Maße zu beeinflussen, dass die humanistischen Grundüberzeugungen im Leben aller Menschen mehr Bedeutung gewinnen. Die Dreistigkeit und Arroganz mit der Politiker und andere "mit Macht gesegnete" unsere Gesellschaft und darüber hinaus ganze Völker, sei es aus Eigennutz, fehlgeleiteter Moral oder autoritärer Weltanschauung, manipulieren, ausbeuten, übervorteilen, die Menschenrechte mit Füßen treten und den Menschen zunehmend wieder ihre Freiheit rauben, waren es die mich zum Eintritt in die Piratenpartei bewegten.