BW:Arbeitsgruppen/Landespolitik/Bildung/Ethik-Reli

Schulfach Lebenskunde/Ethik

  • Titel: Schulfach Lebenskunde/Ethik
  • SortKey: BEBB
  • Status: Abgelehnt
  • Ansprechpartner: NineBerry
  • Sub-AG: Bildung
  • Ausarbeitung: erfolgt via Pad
  • Dieser Vorschlag ist keine offizielle Aussage der Piratenpartei
Abgelehnt

Dieser Text wurde auf einem Landesparteitag abgelehnt (u.U. zugunsten einer alternativen Variante) und wird voraussichtlicht nicht wieder abgestimmt.

Textvorschlag

Neues Schulfach Lebenskunde

Im neu zu schaffenden Fach Lebenskunde sollen Schüler darauf vorbereitet werden, ihr Leben selbstbestimmt und verantwortlich selbst gestalten zu können. Dazu soll der Unterricht unter anderem Wissen über Zusammenleben, Philosophie und Religionen in Vergangenheit und Gegenwart vermitteln.

In eigenständigen Projekten und Diskussionen untereinander, mit dem Lehrer und Gästen sollen sich die Schüler mit aktuellen politischen und gesellschaftlichen Fragen auseinandersetzen.

{Dabei soll auch der kritische Umgang mit neuen und traditionellen Medien eingeübt werden.}

Kommentar

{} = nur, falls separates Fach Medienkompetenz oder neues Fach Medienverantwortung nicht angenommen
Alternativantrag zu Neues Schulfach Lebenskunde

 


Abwandlung: Reli alternativ statt Lebenskunde (nicht ergänzend) weiter möglich (siehe BVerfG-Urteil)

Kurzfassung

Im neu zu schaffenden Fach Lebenskunde sollen Schüler darauf vorbereitet werden, ihr Leben selbstbestimmt und verantwortlich selbst gestalten zu können. Dazu soll der Unterricht unter anderem Wissen über Geschichte und Gegenwart von Philosophien und Religionen vermitteln.

In eigenständigen Projekten und Diskussionen untereinander, mit dem Lehrer und Gästen sollen sich die Schüler mit aktuellen politischen und gesellschaftlichen Fragen auseinandersetzen.

Dabei soll auch der kritische Umgang mit traditionellen und neuen Medien eingeübt werden.

Ein konfessioneller Religionsunterricht wird auf Wunsch von Eltern bzw. Schülern zusätzlich angeboten.

Bearbeiter

Vorschlag

Ist-Zustand

Konfessioneller Religionsunterricht ist in Baden-Württemberg in allen Schulformen und Klassenstufen Pflichtfach. Als Alternative zum konfessionellen Religionsunterricht wird teilweise ein Ethikunterricht angeboten. Dieses Angebot besteht aber leider nicht an allen Schulen und in allen Klassenstufen. Kinder aus anderen Religionsgemeinschaften oder aus nicht-religiösen Elternhäusern bleiben dann teilweise ohne Aufsicht oder werden zur Teilnahme am konfessionellen Religionsunterricht genötigt.

Der Wechsel vom Religions- zum Ethikunterricht ist während eines laufenden Schuljahres nicht möglich. Teilweise müssen beim Wechsel in den Ethikunterricht überflüssige bürokratische Hürden überwunden werden.

Philosophie ist zur Zeit nur als Wahlfach in der Oberstufe des Gymnasiums vorgesehen.

Die Lehrpläne für den Ethik-Unterricht enthalten viele wichtige Lehrinhalte und Themen, die leider im konfessionellen Religionsunterricht nicht vorkommen. Schüler, die nur den konfessionellen Religionsunterricht besuchen, verpassen diese Inhalte. Eine Möglichkeit, sowohl den konfessionellen Religionsunterricht als auch den Ethikunterricht zu besuchen, besteht im Regelfall nicht.

Medienkompetenz (mit traditionellen und neuen Medien) und der kritische Umgang mit Informationen und Meinungen ist zwar Teil der Fächer Deutsch und Gemeinschaftskunde, kommt dort aber in der Praxis häufig zu kurz. Zur Vermittlung dieser Fähigkeiten ist in diesen Fächern zu wenig Zeit vorgesehen.

Warum die Änderung notwendig ist

In unserer pluralistischen Gesellschaft leben Menschen mit einer Vielzahl unterschiedlicher Weltanschauungen und Lebensentwürfe. Damit sich ein Jugendlicher in ihr zurechtfinden und selbstbestimmt sein eigenes Leben gestalten kann, muss er schon früh durch Beschäftigung mit ethischen und politischen Fragen die dazu notwendigen Fähigkeiten erwerben.

Der Anteil an Menschen, die einer nichtchristlichen oder keiner Religion folgen, wird in Baden-Württemberg immer höher. Das Unterrichtsangebot an den Schulen muss auf diesen Umstand hin angepasst werden. Schüler verschiedener Konfessionen sollen gemeinsam ihre unterschiedlichen Weltanschauungen kennen lernen und sich auf das Leben in unserer Gesellschaft vorbereiten.

Die Kenntnis von philosophischen Prinzipien hilft beim Gestalten des eigenen Lebens und bei der Beschäftigung mit ethischen und politischen Fragen. Deswegen sollen Kenntnisse über Philosophie in allen Schulformen und allen Schülern vermittelt werden.

Unser Leben ist immer stärker von dem Umgang mit Medien bestimmt. Zeitungen, Fernsehen und das Internet versorgen uns mit Informationen und Meinungen. Die Fähigkeit, diese kritisch zu analysieren und zu hinterfragen, ist elementar für die Teilnahme am politischen Prozess und für die Gestaltung des eigenen Lebens. Für den Erwerb dieser Fähigkeit ist momentan zu wenig Zeit in den Lehrplänen vorgesehen.

Soll-Zustand

In allen Schulformen wird ab Klasse 1 das Schulfach Lebenskunde als Pflichtfach eingeführt.

Unterrichtsinhalte sind die Geschichte und Gegenwart verschiedener Weltanschauungen und Religionen, die Geschichte und Konzepte der Philosophie, sowie die Beschäftigung mit aktuellen politischen und ethischen Fragestellungen.

Der Unterricht wird weltanschaulich und konfessionell neutral gehalten.

Vor allem ab Klassenstufe 5 soll der Unterricht in großem Umfang durch Projektarbeiten der Schüler und offene Diskussionen unter den Schülern ergänzt werden.

Die Schüler sollen dabei lernen, Informationen und Meinungen in traditionellen Medien und im Internet zu finden und diese kritisch zu hinterfragen.

Konfessioneller Religionsunterricht wird, soweit vor Ort ausreichend Nachfrage besteht, weiterhin in Zusammenarbeit mit den Religionsgemeinschaften zusätzlich angeboten.

Der Wechsel in und aus dem konfessionellen Religionsunterricht soll auf Wunsch des Schülers bzw. der Eltern jederzeit auch während des Schuljahres möglich sein.

Kosten

  • Lehrpläne müssen auf Basis der bestehenden Lehrpläne der Fächer Ethik, Philosophie und Gemeinschaftskunde erstellt werden.
  • Es entstehen zusätzliche Personalkosten, da sich die Gesamtunterrichtszeit erhöht. Es entstehen dabei allerdings nicht die Kosten für ein komplettes neues Fach, da der bisherige Ethik- und Philosophie-Unterricht komplett ersetzt wird und auch einige Schüler vom Religionsunterricht in den Lebenskundeunterricht wechseln werden. Die konkreten Mehrkosten hängen davon ab, wie viele Schüler den optional angebotenen konfessionellen Religionsunterricht besuchen.

Haltungen anderer Parteien

  • Die rot-rote Regierung in Berlin hat verpflichtenden Ethikunterricht 2006 eingeführt. 2009 scheiterte ein Volksentscheid, der dies wieder rückgängig machen wollte.[1].
  • 1996 wurde das Fach LER (Lebengestaltung - Ethik - Religion) unter einer reinen SPD-Regierung in Brandenburg eingeführt. Die brandenburgische SPD/CDU-Regierung hat dieses Fach beibehalten. Die CDU-Bundestagsfraktion hatte dieses Lehrfach aber durch eine Klage vor dem BVerfG wieder kippen wollen.[2]
  • Die Grünen in Baden-Württemberg wollen in allen Schulen und Klassenstufen Ethikunterricht als Alternative zum konfessionellen Religionsunterricht anbieten.[3][4]
  • Die CDU lehnt eine Ausweitung des Ethikunterrichts in Baden-Württemberg kategorisch ab.[4]

Quellen

  • Aktuelle Lehrpläne
  • [1] [2] Verhandlung des BVerfG zum Fach LER in Brandenburg
  • [3] Schule in Baden-Württemberg mit 60% konfessionslosen Schülern hat Religions- aber keinen Ethik-Unterricht
  • [4] Diskussion zu Ethik-Unterricht im Landtag aus dem Jahre 2002

Behandlung in der Klausur

Abschnitt aus dem Klausur-Protokoll vom 13.02.2010 dazu:

# Schulfach Lebenskunde
  * Mehrheit ist dafür, genauere Ausarbeitung noch benötigt

Historie

Jedes Mal, wenn der Status geändert wird, hier bitte Eintragen.

Datum Status Begründung
01.11.2009 In Arbeit Rüberkopiert vom Wahlprogrammvorschlag
27.01.2010 In Arbeit Ausarbeitung
05.04.2010 Ostern Ostermumble