BW:Antragsfabrik2013/PositionspapierSchuelerzahlen

Antrag

Sonstiger Antrag Nr.

SA012

Beantragt von

Andreas Hahn & Alexander Brandt

Titel

Positionspapier: Reaktion auf sinkende Schülerzahlen

Antrag

Die Piratenpartei Baden-Württemberg lehnt die Pläne der Landesregierung Baden-Württemberg ab, aufgrund der sinkenden Schülerzahlen Schulen zusammenzulegen sowie Lehrkräfte in größerem Umfang zu entlassen. Stattdessen sollen diese Kapazitäten für eine Verbesserung des momentanen Bildungsniveaus eingesetzt werden, um Bildungsdefizite und die damit verbundenen Folgekosten zu minimieren.

Begründung

[1] Deutlicher, wenn auch nicht monetär, würden Lehrkräfte und vor allem Lernende profitieren. Letzteren würde der Start in das Berufsleben erleichtert.

[2] Defizite, denen begegnet werden kann und die Folgekosten verursachen: Ausbildungsbetriebe bemängeln, dass nötige mathematische Kenntnisse nachgeholt werden müssen. An Hochschulen gibt es Rechtschreibkurse für Germanistikstudierende. Mangelnde Sprachkompetenz. Unzureichende Studierfähigkeit. Zwei von fünf Schulabgängern in Baden-Württemberg besuchen berufsvorbereitende Weiterbildungsangebote. Weniger Wiederholende. Fachkräftemangel. Weniger arbeitslose junge Erwachsene (mehr Steuerzahler).

[3] Möglichkeiten der Verbesserung: Zusatzunterricht, Einzelförderung oder Hausaufgabenbetreuung anbieten. Die stärkere Belastung durch das G8 (Abitur in Klasse 12) dadurch abmildern, dass sie auf mehr Schultern verteilt wird und z.B. Verwaltungsstunden angerechnet werden. Die Vermischung mit dem G9, wie sie schon praktiziert wird, auf ähnliche Art weniger belastend gestalten. Den Klassenteiler bedarfsorientierter gestalten, um z.B. Sonderstunden für Kleingruppen einzuführen (Hochbegabte, speziell Interessierte o.ä.). Konferenzen, Planung- und Verwaltungsstunden ab einer gewissen Menge zum Teil auf die Arbeitszeit anrechnen. Angebote im Freizeitbereich attraktiver gestalten, indem sie zumindest teilweise angerechnet bzw. finanziert werden, um so das Lehrer-Schüler-Verständnis sowie die Identifikation mit der Schule zu verbessern. Sonderaktionen wie Ausflüge, Fahrten, erlebnispädagogische Übungen, Thementage, usw. zu einem Teil vergüten, wodurch die Motivation steigen würde, diese anzubieten. Der dringend notwendige Deutschunterricht für die sich vergrößernde Zahl an emigrierten Kindern muss schnellstmöglich erweitert werden. Es muss mehr Wert auf die Ausbildung der heute immer wichtiger werdenden Softskills gelegt werden.

[4] Die Grün/Rote-Koalition plant ca. 12% der Lehrerschaft in Baden-Württemberg bis 2020 einzusparen. Davon 3.500 mit zumeist jüngeren Angestellten besetzte Stellen, die schon 2013 wegfallen werden, obwohl sie erst vor wenigen Jahren geschaffen worden sind (der Altersdurchschnitt würde wieder steigen). Kleinere Schulen sollen geschlossen, hauptsächlich bei Haupt-, Werksreal- und berufsbildenden Schulen gespart werden.

[5] Der damalige Bedarf existiert angeblich nicht mehr. Es ist laut Landesregierung sogar so, dass in den nächsten sieben bis acht Jahren weitere 8.000 Stellen gestrichen werden können. Begründet wird dies mit der Umstellung auf das G8 und dem Rückgang der Schülerzahlen, der in den letzten Jahren ca. 1,25% pro Jahr betrug.

[6] Viele Gymnasien haben allerdings schon in diesem Jahr teilweise oder vollständig den Lehrplan wieder auf G9 umgestellt, um die Belastung der Schüler zu verringern. Insbesondere wenn beide Modelle an einer Schule angeboten werden, ist der Stunden- aufwand in Lehrplan, Verwaltung usw. größer.

[7] Ebenso wirkt gegen den Schülerschwund der mit der Wirtschaftskrise verstärkt stattfindende Zuzug von ausländischen Kindern, teilweise mit sehr schlechten Deutschkenntnissen. Hier sind zusätzliche Stunden dringend erforderlich.

[8] In Baden-Württemberg ist die Zahl der Schüler, die ohne Abschluss die Schule verlassen, die niedrigste deutschlandweit. Das soll so bleiben oder sich sogar verbessern.

Unterstützung / Ablehnung

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Piraten, die voraussichtlich GEGEN diesen Antrag stimmen

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Piraten, die sich voraussichtlich enthalten

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Diskussion

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