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Harte und Weiche Drogen

Die Unterscheidung zwischen "harten" und "weichen" Drogen ist eine politische Definition welche mit einfachen Mitteln eine differenzierte Drogenpolitik ermöglichen soll. Mit ihr soll die Regulierung des Drogenkonsums an die Eigenschaften der unterschiedlichen Drogen angepasst werden um den bestmöglichen Kompromiss zwischen der individuellen Freiheit der Konsumenten und dem Schutz vor den Gefahren einer Droge zu erzielen. Aber diese Vereinfachung bringt auch etliche Probleme, welche die Vorteile des Konzepts überwiegen.

Die erste Schwierigkeit ist in der Definition der Gefahren welche von Drogen ausgehen. Die üblichen Kriterien wie Sucht oder körperliche Schäden sind in der Praxis sehr schwammig, stark subjektiv und von gesellschaftlichen Traditionen abhängig. Drogenkonsum ist eine Tätigkeit welche von Menschen ausgeübt wird und entsprechend kann sie nicht allein mit exakten wissenschaftlichen Methoden erfasst werden. Es gibt also keine Absoluten Aussagen und dementsprechend wird jede Einordnung immer Ungerechtigkeiten enthalten.

Ob eine Droge hart oder weich ist - also z. B. ob sie als gefährlich anzusehen ist - ist für jeden Konsumenten unterschiedlich. Auch so genannte weiche Drogen können Abhängigkeit oder Schäden auslösen, während es Beispiele gibt bei denen harte Drogen ohne grössere Probleme konsumiert werden. Um sich dennoch ein Bild zu machen kann man versuchen mit statistischen Methoden die Auswirkungen auf die gesamte Gesellschaft zu erfassen. Aber auch hier kann man keine exakten Ergebnisse erhalten, da die Gefährlichkeit einer Droge stark von ihrem legalen Status abhängig ist. Man kann zum Beispiel nicht wirklich wissen ob Heroin gefährlicher als Alkohol ist solange man die beiden Drogen nicht unter den selben Bedingungen vergleichen kann. Man kann also nicht vorhersagen welche Gefahren für die Allgemeinheit von einer Droge ausgehen für die Zeit nach einer Legalisierung .

Jeder Experte der Aussagen über die Gefährlichkeit der Legalisierung einer Droge trifft, gibt in Wirklichkeit nur eine mehr oder weniger fundierte Vermutung ab, denn niemand kann die Zukunft vorhersagen, besonders wenn menschliches Verhalten berechnet werden soll. Zudem ist besonders in einem so umkämpften Bereich die Wissenschaft der Politik untergeordnet und wird vorwiegend zur Untermauerung der eigenen Position missbraucht. Wir können also bei diesen Kriterien so gut wie gar nicht auf wissenschaftliche Ergebnisse bauen und uns höchstens auf allgemeine Erfahrung verlassen. Es ist also eine überwiegend individuelle und politische Entscheidung wie man die Gefährlichkeit einer Droge bewertet. Man kann diese Entscheidung für sich treffen, seine Position argumentieren, aber man kann keine endgültigen Aussagen treffen.

Die Unterscheidung Weich/Hart macht nur Sinn für Drogen welche frei verfügbar sind und bei denen die Gesellschaft Zeit hatte sich auf sie einzustellen. Da würde man aber zu dem Schluss kommen das Alkohol entsprechend den üblichen Kriterien eine harte Droge ist. Offensichtlich hat die Gesellschaft aber gelernt mit dieser Droge umzugehen und sogar in vielen Bereichen gewinnbringend einzusetzen. Ob die Vorteile die Nachteile überwiegen ist eine Frage der Perspektive, aber zumindest kann man an diesem Beispiel sehen dass unsere Gesellschaft auch gut mit so genannten harten Droge auskommen kann.

Abstrakter Kategorien wie die Unterteilung von Drogen in hart und weich sind also praktisch nicht nur kaum durchführbar sondern auch wertlos, denn sie bewerten die Droge vorwiegend aus dem falschen Blickwinkel. Meist stehen Sucht und körperliche Schäden im Vordergrund um die Gefahren einer Droge einzuschätzen, aber das sind ja primär Probleme des Konsumenten und nicht der Gesellschaft an sich. Das Konzept aber die Konsumenten vor sich selbst zu schützen indem man ihnen diese Drogen verbietet ist höchst zweifelhaft und hat sich zudem als unrealistisch erwiesen. Das ist aber ein anderes Thema.

Es gibt keine harten oder weichen Drogen, es gibt nur Drogen. Jede Droge ist anders, und niemand kann mit Sicherheit sagen wie die Gesellschaft auf die Legalisierung einer Droge reagieren wird. Die einzige Unterscheidung welche wir treffen können ist ob eine Droge legal oder illegal ist, also wie wir sie regulieren. Für eine effektive Regulierung sollten wir individuelle Lösungen für die unterschiedlichen Probleme finden und flexibel auf konkrete Probleme reagieren. Absolute Kategorien wie hart oder weich sind dafür nicht hilfreich, vor allem weil sie auf falschen Vorstellungen beruhen und entsprechend zu falschen Lösungen führen werden. -- access 04:03, 13. Okt. 2009 (CEST)


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