BY:Mitgliederbefragung 2010.1/Auswertung

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Mitgliederbefragung Bayern 2010.1

Der Landesverband der Piratenpartei Bayern hat nun ca. 2600 Mitglieder. Um diese besser in die Partei einzubeziehen und zu verstehen, welche Bedürfnisse, Motivationen und Erwartungen unter den vielen Mitgliedern bestehen, wurde eine Mitgliederbefragung unter Mitgliedern des Landesverbandes Bayern durchgeführt. Insgesamt wurden etwa 2600 Piraten eingeladen, an der Umfrage zwischen dem 15. und 31. Januar 2010 teil zu nehmen. Mit 1346 Teilnehmern liegt die Beteiligungsrate bei 52%.

Auswertung

Zufriedenheit

In allen 7 Bezirksverbänden zeigt sich eine durchaus erfreuliche Zufriedenheit, wenn auch einige besser oder schlechter als der Durchschnitt abgeschnitten haben. Immerhin sagen 98,54% von sich selbst, dass sie die Piratenpartei weiter empfehlen können.

Ganz besonders deutlich machen die Zahlen, aber auch die in den Freitexten angesprochenen Themen, dass wir dringend an der Kommunikation zu Mitgliedern arbeiten müssen. Und zwar auch zu solchen, welche Mailinglisten nicht abonnieren wollen.

Mit dem Landesvorstand scheinen unsere Mitglieder in etwa genauso zufrieden zu sein wie mit den Bezirksvorständen. Dennoch ist auch an den Freitexten eine gewisse Ferne ersichtlich - viele der Mitglieder kennen den LV-Vorstand und seine Arbeit nicht oder nicht ausreichend.

Zusammenarbeit

Die Arbeit im Landesverband und in den Bezirken wird ausschließlich von ehrenamtlich tätigen Piraten getragen. Die meisten von diesen aktiven opfern viel Zeit, Nerven aber auch Geld um die Piratenpartei vorwärts zu bringen. Zusammenarbeit ist dabei besonders wichtig.

Hier zeigt sich, dass gerade im Bezirk Mittelfranken die Zusammenarbeit als am besten funktionierend eingeschätzt wird. In Schwaben müssen da ggf. einige neue Konzepte ausprobiert werden. Es zeigt sich auch, dass der Mitglieder-stärkste Bezirk, Oberbayern, offenbar auch die größten Schwierigkeiten in der Kommunikation zu seinen Mitgliedern hat. Im vergleichsweise kleine Bezirk Oberpfalz wurde diese besser bewertet.

Der Landesverband hat auch Kommunikations-Schwächen und sollte die Kommunikation besonders nach Oberfranken verbessern, die Oberpfalz fühlt sich da besser aufgehoben. Nicht nur aber vor allem in Oberfranken sollte der LV besser Informieren und die Zusammenarbeit verstärken.

Mitarbeit

Bei der Frage, ob das Engagement für die Piraten bei mehr Informationen steigen würde, wird in Niederbayern deutlich, dass es sich durchaus lohnen könnte dem nach zu kommen. Die Oberpfälzer scheinen ausreichender informiert. In Schwaben scheinen die Piraten eher mehr Unterstützung zu verlangen, was Aktive Mitarbeit angeht. In der Oberpfalz scheint das am besten zu klappen.

Eine Wichtige, wenn auch Stimmungsfrage, lautete:

Stimmt es, dass Piraten einander mit Respekt behandeln - unabhängig von z.B. Rasse, Religion, Geschlecht, Sprache, Alter oder sexueller Orientierung? Diese wird von allen Piraten durchgängig positiv beantwortet.

Die Überwiegende Mehrheit der Piraten engagiert sich mittels Beträgen und/oder Spenden, 23% engagieren sich in Stammtischen, 10% in Arbeitsgruppen, Vorständen etc.

Es gibt im LV etwa 270 Piraten die von sich sagen, sie seien Aktivmitglieder. Das sind über 10% aller Mitglieder - was unsere Erwartungen übertrifft. Die Zahlen pro Bezirk können den Ergebnissen entnommen werden.

Kommunikationswege

Alle angebotenen Kommunikationsmittel werden in Durchschnitt nur "ab und an" bis "weniger häufig" genutzt. Am besten schneiden das Wiki, die Mailinglisten und sonstige Kommunikationswege ab. Besonders hervorzuheben ist, dass Arbeitsgruppen-Treffen durch die Bank am wenigsten genutzt werden. Das liegt wohl auch daran, dass diese Treffen lokal auf wenige Orte beschränkt sind. Da müssen wir Wege finden, dem entgegen zu wirken. Sei es, in dem wir sie attraktiver machen - oder andere Wege der Mitarbeit bieten.

existierendes Partei- und Wahlprogramm

Nr. 1 Interesse der Piraten in Bayern scheint das Thema Datenschutz zu sein. Als Nr. 2 ergibt sich Transparenz, Nr. 3 ist Bildung. Am schlechtesten schneidet das Thema Infrastruktur-Monopole ab.

Ähnlich verhält sich auch die Zustimmungswerte zu unserem bestehendem Programm. Diese sind insgesamt sehr hoch, alle werden mit "stimme voll und ganz zu" bis "stimme zum großteil zu" (1 bis 2) bewertet. Am besten ist hier mit dem Wert 1,16 das Thema Datenschutz, gefolgt von Transparenz und OpenAccess. Den geringsten Wert mit 1,66 erreicht das Thema Infrastruktur-Monopole.

Neue Programminhalte und Interessen

Eine heiß disktutierte Frage in der Piratenpartei ist, ob wir unser Programm wesentlich erweitern (also neue Themen suchen) oder lieber bei unseren bestehenden Hauptthemen bleiben und damit bei unseren Kernkompetenzen bleiben sollen.

Zwar ergibt sich in der Umfrage eine eindeutige Mehrheit für die Erweiterung, absolut gesehen ist der Vorsprung mit 52% aber eher gering. Zumal die Stimmungslage in der Oberpfalz und in Niederbayern offenbar eher dazu neigt, bei unseren bestehenden Hauptthemen zu bleiben. Eindeutiger für die Erweiterung sprechen sich die Piraten aus Schwaben und Oberfranken aus. Insgesamt aber alles knappe Ergebnisse, hier muss die Diskussion weiter geführt werden.

Wenn neue Themen - dann welche? Deshalb wurde die Frage gestellt, welche Themen die Piraten abseits unseres bestehenden Programms am meisten interessiert und durch die Piratenpartei behandelt werden sollte.

Die Ergebnisse differieren hier stärker und schwanken zwischen 1,7 und 4,4 auf einer Skala von 1 bis 7. Durchweg am besten schneidet das Feld "Demokratie/Recht" mit 1,8 ab, gefolgt von den Themenfeldern Bildung (1,9), Energie (2,4) und Sozialpolitik (2,7). Am schlechtesten wird das Feld "Planen/Bauen/Wohnen" mit 4,2 bewertet.

Schaut man sich die Werte der einzelnen Bezirke an fällt auf, dass Bezirke die sich eher gegen eine Erweiterung ausgesprochen haben, neue Themen auch insgesamt schlechter bewerten als andere Bezirke.

Parteien gewählt

Piraten waren noch nicht so oft wählbar - daher war die Frage interessant, welche Parteien unsere Mitglieder denn in den letzten Jahren gewählt haben. Mehrfachstimmabgaben waren möglich.

Neben den Piraten selbst liegen in dieser Frage die Grünen mit 30% vorn, gefolgt von der SPD (22%), FDP (15%),der CSU/CDU (12%) und der Linken (9,1%). Als sonstige Parteien wurden hauptsächlich ÖDP, Bayernpartei und die Tierschutzpartei genannt (alle mit weniger als 20 Gesamtstimmen also unter 1%).

Freitext-Auswertung

In der Freitext-Auswertung fallen zwei Themen verstärkt auf: Kommunikation und Mitgliedsausweise.

Wir müssen unbedingt unsere Kommunikationsprobleme angehen. Das mag für außen stehende wie eine Ironie klingen - die Partei des Informationszeitalters hat Probleme mit dem Informationsfluss. Andererseits ist das aber auch natürlich - mit steigender Kommunikation insgesamt und um so mehr Kommunikationskanäle genutzt werden - desto stärker häufen sich damit einhergehende Probleme. Wiki, Mailinglisten, Foren, Newsserver, Chat, Telefonkonferenzen - all diese Wege können auch zu viel werden. Daher ist das SynCom-Projekt, welches die Wege Mailinglisten, Forum und News-Server verbindet, eines der wichtigsten Piraten-Projekte im Jahr 2010.

Dennoch müssen wir es schaffen gerade die Mitgliedern besser zu Informieren, die keine Mailinglisten abonieren und Foren oder Wikis lesen wollen. Deshalb wollen wir regelmäßige Newsletter direkt an die eMail-Adressen der Mitglieder verschicken. (Opt-Out statt Opt-In).

Häufig wurde bemängelt, dass bisher noch keine Mitgliedsausweise zur Verfügung gestellt wurden. Auch wurde häufig kritisiert, dass Neu-Piraten nach ihrer Anmeldung nichts mehr von der Partei gehört hätten oder keine Zahlungseingangs-Bestätigung erhalten haben. Die mit der Mitgliederverwaltung betreuten Piraten wollen hier einen neuen standardisierten Workflow entwerfen. Die Mitgliedsausweise werden vom Bundesverband zur Verfügung gestellt und sind nach letzten Informationen im Druck.

Umfrage selbst

Von 1346 haben 260 Teilnehmer die Umfrage nicht bis zur letzten Seite ausgefüllt und damit nicht abgeschlossen. Gerade die Fragen zur Zufriedenheit und Zusammenarbeit wurden oft nicht beantwortet - was in den Freitexten häufig damit begründet wird, dass die betreffenden Mitglieder mehr Unterstützer als Aktive Mitglieder sein wollen. Hier müssen wir bei der nächsten Befragung darauf achten, diese Fragen zu minimieren oder zumindest nicht auf den ersten Seiten zu stellen.

Die eingesetzte Technik hat ohne bekannte Zwischenfälle funktioniert. Vielen Dank deshalb an die Entwickler von LimeSurvey.org und dem Technik-Team der bayer. Piraten. Ein herzliches Dankeschön auch an alle, die bei der Erstellung der Fragen oder beim Testen geholfen haben.

Ergebnisse

Lizenzhinweis

Die Ergebnisse, Auswertung und Texte stehen unter der Creative-Commons CC-BY-SA 2.0 Lizenz. Ausnahmen hiervon sind möglich, bitte einfach beim LV-Vorstand melden.