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Version vom 23. Februar 2010, 21:40 Uhr von imported>Matthias Kellner
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(BfS), will sich noch vor Weihnachten für eines dieser Konzepte entscheiden.

BILD 4 300x400px http://images.pixelio.de/data/media/95/AKW-px.jpg (Urheber: pixelio.de Fotograf Viktor Mildenberger)

In Morsleben hat sich das BfS schon entschieden. Dort hat man erst gar keine Konzepte untersucht, sondern man setzt voll auf das Zuschütten mit Beton. Seit Oktober liegen die Stilllegungsunterlagen aus und bis zum 21. Dezember 2009 kann jeder Bürger dazu Einspruch einlegen. Im Gegensatz zur Asse ist man bei Morsleben sicher, dass radioaktive Stoffe nach dem Verschluss ins Grundwasser gelangen. Vermutlich aber erst so spät, dass man bis dahin das Endlager schon lange vergessen hat, und dann vermutlich nur in geringen Mengen. Bei der Asse streiten sich noch die Experten.

Das BfS informiert im Internet sehr vorbildlich über die Planungen zu Asse, Morsleben und Schacht Konrad, auch mit leicht verständlichen Grafiken und Animationen. Die Genehmigungsverfahren zu den Schließungen sollen aufgrund der sehr schlechten Zustände der Bergwerke beschleunigt durchgeführt werden. Es ist Gefahr im Verzug, da beide Lager derzeit einstürzen und Wasser eindringt. In der Bevölkerung ist bisher kein all zu großes Interesse an dem Thema zu erkennen - außer man hat seine Heimat in der Nähe der Lager. Dass bei einem unvorhergesehenen Ereignis das Grundwasser bei Asse oder Morsleben kontaminiert werden könnte, und dieses die Oker, Aller und Weser speist, ist kaum im Bewusstsein der Niedersachsen, die an diesen Flüssen leben. Nach einem Verschluss eines solchen Lagers für leicht- und mittelradioaktive Abfälle, werden die Lagerstätten nicht weiter überwacht. Die Regeln und Gesetze für derartige Endlager sehen vor, diese zu zuschütten und dann zu vergessen. Auch der sehr interessante Dokumentarfilm „Albtraum Atommüll“, der erst kürzlich auf arte gezeigt wurde, kommt an seinem Ende, nachdem alle vergangenen und aktuellen Methoden zum Umgang mit Atommüll untersucht wurden - mit zum Teil wirklich erschreckenden Tatsachen; wussten Sie z.B. dass Wiederaufbereitungsanlagen kontaminierte Abfälle direkt in die Luft blasen und ins Meer oder Flüsse leiten, seit man sie nicht mehr in Fässern ins Meer werfen darf? - Diese Dokumentation kommt am Ende zu dem Schluss, dass der modernste Vorschlag immer noch der sei, den Müll zu vergraben. Na dann, auf eine strahlende Zukunft. Der größte Teil des Atommülls in Morsleben wurde auf Anweisung von Frau Angela Merkel gegen den Willen des Landesumweltministeriums Sachsen-Anhalt und gegen die Empfehlung von Experten eingelagert. Das war 1993, ein Jahr, in dem Frau Merkel behauptete, dass es langfristig nicht möglich sei, mehr als 4% des Stroms mit regenerativen Energiequellen zu erzeugen. 2008 lagen wir bei 15%, und wenn wir in dem Tempo weiter machen würden, wären wir 2020 bei 40% und 2050 bei 100% - ohne Stromausfall. Der Ausstieg aus dem Atomausstieg läuft dem allerdings zuwider. Der Atomausstieg wurde ursprünglich so geplant, dass Schacht Konrad genau voll geworden wäre, mit dem Atommüll, der noch erzeugt worden wäre. Da wir aus dem Ausstieg nun aussteigen, werden wir noch ein weiteres Lager brauchen. Wer schon jetzt auf regenerativen Strom umsteigen will, sollte darauf achten einen Anbieter zu wählen, der ausschließlich 100% regenerativen Strom produziert und anbietet. Das geht schon heute - und ist dabei auch noch günstiger.

Jürgen Stemke
Beisitzer im Landesvorstand
http://wiki.piratenpartei.de/Benutzer:Stemke