Benutzer:Etz/staaten-/länderübergreifender ÖPNV

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Staaten- und bundesländerübergreifender öffentlicher Personennahverkehr

Am Beispiel des öffentlichen Personen-Nahverkehrs wollen wir herausarbeiten, wie zur Zeit Länder- und Staatengrenzen eine gedeihliche Entwicklung grenzübergreifender Regionen behindern können, welche Einflussfaktoren dabei in besonderer Weise störend wirken und mit welchen Mitteln die Regionen Chancen nutzen können, die Störeinflüsse zu reduzieren.

Nach einer ersten Sichtung der Situation scheint es besonders sinnvoll, diese Analyse am Beispiel der grenzübergreifenden Regionalzentren in Baden-Württemberg bzw. in grenzübergreifenden Regionen außerhalb der Landesgrenzen Baden-Württembergs zu realisieren. Nirgendwo sonst im Bundesgebiet gibt es so viele grenzübergreifende Regionalzentren sowohl innerhalb der Landesgrenzen als auch außerhalb. Nirgendwo sonst scheint auch die Situation in der praktischen Kooperation derart vielfältig und facettenreich wie hier.

Die zu betrachtenden Regionen sind:

• Mannheim / Ludwigshafen mit zwei städtischen Zentren, die nur durch den Rhein (die Landesgrenze) getrennt sind.

• Gleiches gilt für Ulm / Neu-Ulm mit der Donau als Grenzfluss.

• Karlsruhe als regionales Zentrum in Baden-Württemberg, das in unmittelbarer Nähe der Landesgrenze gelegen ist, das aber auf rheinland-pfälzischer Seite kein äquivalentes Regionalzentrum aufweist.

• Eine Staatsgrenze innerhalb der EU trennt Strasbourg als Regionalzentrum vom badischen Einzugsgebiet, das auch Offenburg umfasst..

• Die Staatsgrenze zur nicht der EU angehörenden Schweiz trennt Basel von Lörrach, Weil am Rhein und Grenzach-Wyhlen. Mit Frankreich ist hier zugleich ein drittes Staatsgebiet im Gesamteinzugsbereich der Region gelegen.

• Ebenfalls unmittelbar an der Schweizer Grenze gelegen ist Konstanz.

• Möglicherweise bildet Friedrichshafen eine gemeinsame Region mit Lindau (Bayern) und Bregenz (Österreich) – einem etwas kleinteiligeren Einzugsgebiet.

• Ein kleineres Regionalzentrum mit über die Ländergrenzen ausstrahlendem Einzugsgebiet ist Memmingen.

Ausgangslage:

In zwei der zu betrachtenden Regionalzentren gibt es einen länderübergreifenden Verkehrsbetrieb, der den städtischen ÖPNV trägt: In Mannheim / Ludwigshafen ist das die vor einigen Jahren neu gegründete Firma "Rhein-Neckar-Verkehr", zu der die früheren Verkehrsträger sich zusammengeschlossen haben. Es handelt sich um ein klassisches kommunales Unternehmen. In Ulm / Neu-Ulm gibt es ebenfalls ein klassisches kommunales Unternehmen, das für beide Städte gemeinsam den ÖPNV übernommen hat. Zusätzlich spielen jeweils die Deutsche Bahn und aus der ehemaligen Bundesbahn hervorgegangene Regionalbusunternehmen eine Rolle.

In Karlsruhe sind der wesentliche Verkehrsträger des innerstädtischen Verkehrs die Verkehrsbetriebe Karlsruhe, ebenfalls ein klassisches kommunales Unternehmen, das aber mit der Albtal-Verkehrsgesellschaft über ein wesentlich im schienengebundenen Verkehr tätiges Tochterunternehmen verfügt, das in den vergangenen Jahrzehnten ein weit gespanntes Netz von regionalen Schienenstrecken in BaWü erhalten und ausgebaut hat. Trotz Beteiligung der Stadt Germersheim in Rheinland-Pfalz sind die Schienenverkehrsaktivitäten in Rheinland-Pfalz allerdings auf kurze Strecken über die Landesgrenze BaWü hinaus begrenzt.

Der Rhein bildet in Strasbourg eine nicht nur natürliche Grenze. Obwohl vor Jahrzehnten die Strasbourger Straßenbahn bereits bis nach Kehl gefahren war, zeichnet sich eine Wiederaufnahme dieses Verkehrs erst für 2014 ab. Die Verkehrsverbindungen von Offenburg nach Strasbourg können wohl als schlecht bezeichnet werden.

Sehr viel enger verwoben ist die städtische Agglomeration in der Region Basel - Weil am Rhein - Lörrach. Die historische Besonderheit des "Badischen Bahnhofs" in Basel findet allerdings bislang im städtischen Nahverkehr bislang kein Pendant als Ausweis besonderer Kooperation und Vernetzung. Immerhin bewarben sich die SWEG und die Basler Verkehrsbetriebe in diesem Jahrtausend gemeinsam um die Betriebsführung einer Regionalbahnstrecke auf deutscher Seite, den Zuschlag indes erhielt die SBB mit einer deutschen Tochtergesellschaft (Wiesentalbahn).

Die genaue Situation in Konstanz und dem schweizerischen Umland ist noch vollständig zu recherchieren.

Wieweit Friedrichshafen tatsächlich eine gemeinsame Region mit Lindau / Bregenz bildet, bedarf noch der genaueren Untersuchung.

Dem regionalen Mittelzentrum Memmingen in Bayern stehen auf BaWü-Seite keine gleichwertigen Städte gegenüber.

Für die Analyse der regionalen Stärken und Schwächen dieser BaWü-Regionen sollte auch die Euregio Aachen als Vergleich herangezogen werden, möglicherweise auch Saarbrücken und das dortige französische Umland.

Analyse-Parameter:

Gesamtvernetzung des ÖPNV-Angebots, Differenzierung in der Verkehrspolitik beiderseits der Ländergrenzen, Schwerpunkte der Regionalentwicklung in den beteiligten Ländern, aktuelle Organisationsform des ÖPNV (auch die Entwicklung in den letzten Jahren/Jahrzehnten), Kooperation der Kommunalverwaltungen, der IHKen etc.


--etz 21:03, 3. Feb. 2010 (CET)