Benutzer:JoPa

Version vom 22. April 2012, 15:30 Uhr von imported>Andreas Vogt (→‎"Kapitän, welchen Kurs sollen wir einschlagen?")
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Vorlage:Piratenprofil/Politischer Kompass
Kurzprofil
Persönlich
Name: Patrick
Nick: JoPa
Wohnort: Leipzig
Politisch
Partei: Piratenpartei Deutschland
Eintrittsdatum: August 2009
Landesverband: Sachsen
Kreisverband: Leipzig
Funktion: Generalsekretär
Kontakt
Webmail: Form-Mailer
Mail-Adresse: patrick.jokiel@gmx.net
Mobil: 0163 / 41 40 423
Jabber: jopa@jabber.ccc.de


Aktuelles

- derzeit nichts -

Piratiges

"Steuermann, wer ist der Neue dort drüben?"

  • "Der? Das ist der neue Deckschrubber. Schenkt ihm nicht zuviel Beachtung."
  • "Und was will der hier?"
  • "Pirat werden, mein Kapitän."
  • "Aha, und was kann der so?"
  • "In der Mannschaft munkelt man, er sei Webdesigner und Systemadministrator."
  • "Noch so eine Tippse?"
  • "Jaein, mein Kapitän. Nebenbei macht er wohl per Fernunterricht sein Abitur."
  • "Abitur? Was will denn so einer wie er mit Abitur?"
  • "Der Obermaat hat mir geflüstert, er will damit seinen großen Traum verwirklichen und später Archäologie und Altorientalische Sprachen studieren. Zeitverschwendung, wenn ihr mich fragt, Kapitän."
  • "Arr, wie Recht du hast. So einer sollte beim Deckschrubben bleiben."
  • "Ja, Kapitän. Und ihr werdet es nicht glauben, in seiner Freizeit macht er Musik."
  • "Steuermann, was erdreistest du dich. Dieses Wort will ich nicht hören... Freizeit... pfff... neumodischer Schnickschnack. Und wo wir grad dabei sind: Genug geschwätzt! An die Arbeit! Ich will mich in den Planken spiegeln können. Also peitsch' den Neuen ordentlich."
  • "Jawohl Kapitän."


"Ich, ein Pirat?"

Da gibt's nur eine Antwort: Natürlich! Mit Leib und Seele. Ich gebe zu, als sich Anfang 2006 in Schweden die Piratpartiet gründete, war ich zwar sichtlich interessiert, aber hab noch müde gelächelt. Damals war mir noch nicht klar, wie wichtig diese "Bewegung" einmal sein würde. Doch nachdem in Deutschland nach und nach durch Schäuble und Zensursula immer mehr Freiheiten und Bürgerrechte "zum Wohle des Volkes" und zur "Terrorbekämpfung" beschnitten wurden, dämmerte auch mir langsam, dass es so definitiv nicht weitergehen kann. Das Fass zum Überlaufen brachte dann endgültig die Diskussion und Einführung des Zugangserschwerungsgesetzes im Juni 2009. Ab da konnte auch ich nicht mehr stillhalten und sah mich in der Pflicht ein politisches Engagement anzugehen. Die Suche nach der richtigen Partei dauerte dann auch nicht lange. Für mich stand fest, ich bin und war es eigentlich immer: Ein Pirat. Und so versuche ich nun seit August 2009 jede Minute meiner freien Zeit in die Piratenpartei zu stecken.


"Kapitän, welchen Kurs sollen wir einschlagen?"

Die aktuelle Situation in Sachsen umschreibe ich mal vorsichtig mit "chaotisch". Im Vergleich zu unseren Einwohnerzahlen sind wir einer der kleinsten Landesverbände. Erst ein Kreisverband hat sich gegründet (Chemnitz) und auch sonst ist noch sehr viel Aufbauarbeit zu leisten, bevor ernsthaft an politisch relevante Arbeit gedacht werden kann. Meiner Meinung nach, muss mehr Aufklärung betrieben werden. In zweierlei Hinsicht:

Der Bevölkerung muss klar gemacht werden, dass wir keine Randerscheinung sind.

Wir verlangen nichts Unrealistisches oder gar Unethisches. Ganz im Gegenteil. Es muss ein Umdenken stattfinden, dass die Themen der Piratenpartei alle betreffen und das bereits seit geraumer Zeit. Den Menschen muss klar gemacht werden, dass es in Zukunft Probleme geben wird, die jetzt noch umkehrbar sind. Sicher, in der öffentlichen Wahrnehmung werden wir Piraten sehr differenziert aufgenommen. Die eine Seite sieht uns als Spinner, als die "Internetpartei", die am liebsten Filesharing legalisieren möchte und sich einen Dreck um Urheberrechte schert und denen Autorität und staatliche Ordnung zuwider sind. Die andere Seite wiederum erkennt durchaus an, das wir stichhalte Argumente zu Themen und Problemen liefern und durchaus wichtige Punkte in der Politik ansprechen. Trotz allem sehen uns beide Seiten eher als eine "Randerscheinung" - eine "Ein-Themen-Partei".

Den Piraten muss klar werden, welche Verantwortung sie haben.

Viele Menschen haben sich seit der Europawahl zu uns bekannt, sind Mitglied geworden und engagieren sich aktiv. Doch noch ist das in Sachsen zu wenig. Wer ernsthaft Politik betreiben möchte, braucht Mitglieder, braucht Meinungen, braucht Aktivisten. Es müssen mehr Mitpiraten angeleitet werden, sich aktiv einzubringen und für unsere Sache zu werben. Das klingt nach etablierten politischen Äußerungen, aber so läuft das nun mal. Wir können nicht von uns behaupten, dass wir basisdemokratisch agieren und handeln, wenn wir gar keine Basis haben, bzw. nicht genug Piraten sind um wirklich stellvertretend für die Meinungen der Bürger einstehen zu können.

Und was will ich?

Mein oberstes Anliegen ist, dass mehr Menschen in unserem Land unsere aktuelle Situation klar wird. Denn leider sind die aktuellen Entscheidungen und Einschränkungen nicht für jeden sofort ersichtlich. Wir Piraten haben die Aufgabe aufzuklären, denn wir kennen uns mit der Thematik nun mal aus, das ist unser Anspruch. Das geht bei den beschnittenen Bürgerrechten los, und hört bei unglaublich unethischen Patentregelungen auf. All unsere Kernthemen sind wichtig und müssen in der öffentlichen Wahrnehmung stehen. Wir können nur ein besseres, freieres, libertäreres Land formen, wenn wir den Menschen klar machen, dass diese Entwicklung gut für sie ist, nein sogar notwendig und wichtig, wenn wir mit unserer Gesellschaft vorankommen wollen. Tun wir das nicht, werden viele "auf der Strecke bleiben". Das Informationszeitalter braucht neue Ideen und Regeln, angepasste Gesetze und neue Normen des Miteinanders. Wenn wir nicht nur die Gesellschaft an sich, sondern gleichzeitig auch das Individuum voranbringen wollen, müssen wir handeln. Jetzt!

Von unseren Kernthemen liegt mir besonders der Datenschutz am Herzen. Ich sehe mit Sorge wie wir immer mehr überwacht, kontrolliert und "nummeriert" werden. Es ist ein leichtes für wenig Geld herauszufinden wer DU bist. Ja Du! Und da kann man noch so spärlich mit seinen Daten umgehen. Durch die derzeit noch völlig legale Vernetzung von Datenbeständen unterschiedlichster Unternehmen werden wir zu einem Individuum mit Nummer. Und nicht genug, mit diesen Daten wird auch noch Handel betrieben als wären es Säcke voller Kartoffeln.

Ich halte es da streng mit der Hackerethik. Eigentlich für eine bestimmte Gruppe als sich selbst auferlegtes "Gesetz" gedacht, ist die Hackerethik heute eine anzustrebende Werteordnung für alle Menschen. Denn sie beinhaltet für mich die 4 wichtigsten Punkte unsere Gesellschaft:

Alle Informationen müssen frei sein
Jede Information, die dem Wohle aller dienen kann, muss frei für alle zur Verfügung stehen. Zugänge zu diesen Informationen dürfen nicht eingeschränkt werden, weder durch Zensur noch durch unsinnige Patentregelungen, die wertvolles Wissen für alle zu lange der Öffentlichkeit vorenthalten. Es geht nicht grundsätzlich darum Patente abzuschaffen. Sie haben durchaus ihre Berechtigung, aber es muss Grenzen geben.
Misstraue Autoritäten - fördere Dezentralisierung
Basisdemokratie ist der Kern eines funktionierenden Staates. Nur wenn alle die Möglichkeit haben, an Entscheidungen mitzuwirken, die sie direkt betreffen, kann die Gesellschaft von sich behaupten, wirklich demokratisch zu sein. Klar, nicht an jeder Abstimmung sollte Jeder beteiligt werden. Zu viele Gebiete erfordern viel Fachwissen um wirklich richtige und zukunftsweisende Entscheidungen zu treffen. Jedoch gibt es genug Möglichkeiten wo es wichtig ist, den Menschen Einflussnahme anzubieten. Diese dezentralisierte Entscheidungsgewalt muss es geben.
Beurteile einen Hacker nach dem, was er tut und nicht nach üblichen Kriterien wie Aussehen, Alter, Rasse, Geschlecht oder gesellschaftlicher Stellung.
Alle Menschen sind gleich! Bedingungslos! Ob dick, dünn, groß, klein, weiß, schwarz, gelb, pink, grün, homo, hetero, lieb, nett, böse, stark, schwach, etc ... alle sind gleich.
Öffentliche Daten nützen, private Daten schützen
Alle öffentlichen Daten müssen frei zugänglich sein. Private Daten dagegen müssen um jeden Preis geschützt werden. Unsere Gesellschaft besteht aus verschiedensten Individuen, die alle ihren Freiraum und ihre Privatsphäre brauchen um ihre Individualität zu entfalten. Gelangen private Daten in die falschen Hände, besteht die Gefahr, dass wir überwacht und kontrolliert werden können. Damit ist die freie Entfaltung gefährdet. Eine Entfaltung, die so wichtig für unsere Gesellschaft ist, ja die für mich sogar ein elementarer Bestandteil ist. Nur durch diese individuellen Züge kann eine Gesellschaft sich lebenswert formen.

Diese vier (für mich wichtigsten) Punkte sind in Gefahr. Sei es durch Zensurmaßnahmen, oder durch langsame Einteilung der Gesellschaft in zwei Klassen, sei es durch fehlgeleitete Patentregelungen oder mangelnde Kontrolle unsere Obrigkeit. Es mag idealistisch klingen, aber es muss etwas getan werden. Und jetzt leuchtet auch ein warum viele Menschen erst durch uns aufgeklärt werden müssen. Diese Entwicklung ist nicht von jedem so einfach abzuschätzen. Vielen fehlt Grundlagenwissen oder sie bemerken jetzt noch gar nichts von ihren Einschränkungen.

"Steuermann, Kurs setzen!"

Was fordere ich?

  • Mehr Datenschutz! Bessere Gesetze zur Verwertung personenbezogener Daten.
  • Mehr Basisdemokratie! Mehr Kontrolle der Regierung, mehr Mitbestimmungsrechte.
  • Mehr Freiheit! Abschaffung biometrischer Merkmalserfassung unschuldiger Bürger, Abschaffung aller Zensurmaßnahmen die nicht dem Schutz der Würde dienen.
  • Mehr Individualität! Dialog zwischen den Kulturen vertiefen.
  • Mehr offene Strukturen! Open Access ist das Zauberwort! Wissenschaftliche Erkenntnisse müssen jedem zur Verfügung stehen.
  • Mehr Transparenz! Gläserner Staat, statt gläsernen Bürgern.
  • Weniger Bürokratie! Modernisierung des Ämterwesens und Anpassung an die digitale Möglichkeiten.
  • Keine Studiengebühren! Bildung muss frei verfügbar und kostenlos sein. Alle müssen die gleichen Chancen haben.
  • Keine unsinnigen Patente! Software ist nicht patentierbar, ebensowenig Allgemeingüter der Menschheit wie Genome und bestimmte pharmazeutische Patente.

Und für die Partei?

  • Basisdemokratie: Jeder Pirat muss die Möglichkeit haben, sein Wissen einzubringen und an der Entscheidungsfindung teilhaben zu dürfen.
  • Transparenz: Jegliche Parteiarbeit muss öffentlich zugänglich sein. Auch für Nichtpiraten.
  • Aufklärung: Wir Piraten müssen uns verpflichtet fühlen unser Wissen "in die Masse zu tragen". Jeder muss über die Folgen der aktuellen Entwicklung aufgeklärt werden. Er muss die Chance haben, realistisch abschätzen zu können, was gut für ihn ist und was nicht.
  • Mitgliederbindung: Jeder Pirat sollte sich in der Partei wohl fühlen. Er muss mit Respekt und Würde behandelt werden, egal bei welchen Themen seine Kernkompetenzen liegen.
  • Themenerweiterung: Mittelfristig betrachtet, muss die Piratenpartei ihre Kompetenzen erweitern. Jedoch müssen zuerst die Kernthemen etabliert und im öffentlichen Interesse mit uns Piraten assoziiert werden.
  • Präsenz: Piraten sind auf dem Meer zuhause, draußen, an der frischen Luft. Und da müssen wir auch hin. Teilnahme an Demostrationen und Aufklärungsarbeit durch z.B. Infostände muss oberstes Gebot sein. Das mediale Interesse an uns muss weiter steigen.

Gedanken

Nicht-Programmierer mögen mir diese Exkursion verzeihen: Der Mensch ist derzeit wie eine Klasse in der objektorientierten Programmierung. All ihre Member, ob Eigenschaften oder Funktionen sind public deklariert. Jeder hat Zugriff. Viele von ihnen wieder auf private zu setzen ist mein Ziel. Denn eines hat eine Klasse uns voraus, sie kennt immerhin ihre eigenen public Member. Wir Menschen können uns da heutzutage nicht mehr so sicher sein.

Weblinks