Benutzer:Maxwell/Standpunkte

Version vom 4. Oktober 2009, 22:03 Uhr von imported>Maxwell (Kernenergie)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Standpunkte

Damit man weiß worauf man sich einlässt...etwas ausführlicher, sorry :)

Grund- und Bürgerrechte

Sozialsystem

Sozialsystem ist super! Das meine ich wie ich es sage. Die Tatsache, dass eine Gesellschaft in der Lage ist (sowohl finanziell als auch moralisch) ein soziales System aufzubauen, hebt sie auf ein ganz anderes zivilisatorisches Level. Über die Umsetzung mag gestritten werden, aber grundsätzlich zeugt ein existierendes Sozialsystem von moralischem und materiellem Reichtum der Gesellschaft.

Trotzdem bin ich der Meinung, dass es oberstes Ziel sein sollte, das Sozialsystem überflüssig zu machen und auf ein Minimum zu beschränken!

Während in Deutschland ein Drittel der kompletten Wertschöpfung in das Sozialsystem fließen, ist es dabei alles andere als Nachhaltig. Das Geld wird in erster Linie verpulvert. Gerade im Ruhrgebiet ist es für Kinder, deren Eltern "Hartz IV sind" kaum möglich aus ihrem sozialen Milieu herauszukommen. Das liegt nicht etwas daran, dass der Hartz IV Satz zu gering ist, sondern dass zuwenig an den Ursachen geändert wird.

Das aktuelle System behandelt, im internationalen Vergleich übrigens unglaublich erfolgreich, allein die Symptome. Womit wir direkt beim nächsten Punkt wären:

Bildung

Durch die seit den letzten ~50 Jahren einsetzende Globalisierung ist der Bedarf an unqualifizierten Arbeitnehmern in Deutschland stetig gesunken. Der Strukturwandel wurde jedoch lange durch Subventionen bekämpft und eine künstliche Nachfrage geschaffen. Ohne massive Anstrengungen im Bildungssektor ist es nicht möglich, den Anteil der zu gering ausgebildeten Bürger zu erhöhen.

Hierbei sollten die Bemühungen von ganz unten nach oben laufen, denn ohne eine breite gut (aus-)gebildete Basis lassen sich auch keine "Leuchttürme" errichten.

Den Anfang muss die Betreuung der jungen Eltern spielen. Hier muss den Jugendämtern ermöglicht werden, den Eltern bei denen es angebracht ist, schon vor der Geburt einen Crashkurs in Erziehung zu vermitteln. Dass man mit Kindern reden muss, diese dabei nicht schlagen sollte und auch nicht mit 14 Monaten mit Pommes-Schranke füttern darf, zählt leider nicht überall zum gesunden Menschenverstand. Die Eltern sind immer noch der wichtigste Bezungspunkt in der Erziehung und Ausbildung von Kindern und sollten es auch sein.

Der nächste Schritt ist die Unterstützung von bezahlbarer frühkindlicher Betreuung. Nur wenn Kindern schon früh Betreuungsplätze angeboten werden können, ist es den Eltern möglich ihrer Arbeit nachzugehen. Das im Anschluss jedes Kind einen Kindergartenplatz bekommen muss, überrascht jetzt sicher niemanden mehr.

Diese ersten sechs Jahre sind absolut wegweisend für die spätere Entwicklung und sollten das erste Ziel von Reformen sein. Jeder Cent ist hierbei direkt in die Zukunft investiert. Ich bin fast geneigt zu sagen, dass wenn bis hierhin nichts schiefläuft, danach auch nix mehr passieren kann. Genau wie jede weitere Schulform, sollten Krippen und Kindergärten kostenfrei sein.

Weiter: Die Grundschule auf sechs Jahre zu verlängern und ein System zu entwickeln, dass ohne sitzenbleiben auskommt, wäre sehr angebracht. Klassen/Kurse (wie auch immer) sollten nicht mehr als 20 Schüler groß sein und es muss eine ganztägige Betreuung gewährleistet sein.

Bis zu diesem Zeitpunkt sollten alle Kinder die deutsche und am besten auch die englische Sprache beherrschen und lesen, schreiben und rechnen können. Die Grundschule muss Kinder neugierig auf Wissen machen, dann läufts schon!

Ob jetzt mit der Gesamtschule weitergemacht wird oder ein System aus Gesamtschule bis Klasse 10. und anschließendem Gymnasium ist nicht mehr so wichtig. Das Abstellgleis Hauptschule muss weg, das ist klar. Ansonsten denke ich, kann man jetzt anfangen mit richtiger Wissensvermittlung, nachdem im Prozess davor der fruchtbare Boden geschaffen wurde um die Saat keimen zu lassen.

Anstelle in ein fettes Sozialsystem muss das Geld langfristig in die Bildung fließen. Nur so schafft man es den Anteil der nicht erwerbstätigen Bevölkerung zu verringern. Das macht sich natürlich erst 20 Jahre später bemerkbar und ist somit kein Pluspunkt für die nächste Wahl...muss aber sein!

Kernenergie vs. regenerative Energie

  • Ich spreche mich eindeutig für eine nachhaltige Energiegewinnung aus regenerativen Energien aus. "Atomenergie" ist keine zukunftsträchtige Form der Energiegewinnung.

Als Physiker bleibt mir aber nichts anders übrig als dazu eine differenzierte Meinung zu haben. Moderne westliche Kernreaktoren sind de facto inhärent sicher. Lieber würde ich neben einem Reaktor wohnen, als neben einem Kohlekraftwerk. Es nutzt nichts moderne Anlagen in Deutschland vom Netz zu nehmen und stattdessen Strom aus der Ukraine zu kaufen, der noch in alten Graphit moderierten Reaktoren erzeugt wird. Man hat ja gesehen was damit passieren kann.
Kohlekraftwerke setzen mehr Radioaktivität frei als jeder Kernreaktor. In der Stein- oder Braunkohle enthaltenes natürliches Radon (ein <math>\alpha</math>-Strahler) gelangt ungefiltert an die Umwelt. Eingeatmet ist das deutlich gefährlicher als starke <math>\gamma</math>-Strahler.

  • Ich würde mich freuen inhaltliche Fragen zu diesem Thema zu bekommen! Gerne möchte ich auch Laien grundlegende technische/physikalische Zusammenhänge erklären! Kernenergie ist kein Dämon!

Nichtsdestotrotz ist der Atomausstieg das richtige politische Signal. Die Gefahr geht nicht von den Reaktoren aus, sondern von dem Endlagerproblem der Rückstände. Dazu zählen nicht nur die Brennstäbe, sondern alles was sich im Reaktorraum befunden hat. (Fusionsreaktoren sind hier übrigens nicht viel besser! Die Menge an gering aktiviertem Materiel ist ähnlich groß wie bei Reaktoren die auf Kernspaltung basieren.)

  • Die Suche nach einem (europäischen) Endlager muss auf jeden Fall ergebnisoffen weitergeführt werden!

Die Förderung regenerativer Energien muss deutlich pragmatischer erfolgen. Es werden teilweise aus rein wirtschaftlichen Interessen falsche Ansätze verfolgt (zB Solarzellen auf deutschen Dächern, anstelle von Photovoltaik). Das Problem der Energiespeicherung wird vollkommen vernachlässigt. Erst durch effektive Energiespeicher werden die regenerativen Energien wirtschaftlich.

  • Die Erforschung regenerativer Energieformen muss in alle Richtungen intensiviert werden.
  • Es müssen zuerst alte Kernreaktoren, dann Neue vom Netz genommen werden.
  • Das Problem der Energiespeicherung muss deutlich mehr Gewicht bekommen.
  • Die ganze Diskussion darf nicht zu ideologisch geführt werden!

to be continued...