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Version vom 8. Oktober 2009, 18:16 Uhr von imported>Fussfall
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Autorisiert -- Fussfall 20:58, 18. Sep. 2009 (CEST)


1.Welchen Standpunkt hat Ihre Partei generell zu Open Source Software?

Generell befürworten wir den Einsatz und die Förderung von freier Software. Die Frage nach Open Source Software berührt viele unserer zentralen Programmpunkte. Unser Staat gibt sehr viel Geld für IT-Infrastruktur aus, jedoch profitiert die Gesellschaft davon nicht in dem Maße, wie sie es durch Einsatz von Open Source Software könnte. Durch die Möglichkeit, Einsicht in die Quelltexte der verwendeten Software zu nehmen, würde auch die Transparenz auf unterster Ebene zunehmen. Das Internet wird zu einem sehr großen Teil von Open Source getragen, daher müssen wir diese Software schützen. Allerdings droht durch Softwarepatente eine große Gefahr gerade für Open Source Projekte. Wir lehnen daher die Patentierung von Software generell ab.

2.Sollte die Tatsache, ob es sich bei einer Software um Open Source Software handelt, bei der Bewertung von Angeboten auf öffentliche Ausschreibungen berücksichtigt werden?

Zunächst sollte bei einer öffentlichen Ausschreibung die Leistungsfähigkeit und der Funktionsumfang einer Software bewertet werden. Wenn es dann gleichwertige Kandidaten gibt, sollte Open Source bevorzugt werden. Der Einsatz von Open Source hat den Vorteil, den sogenannten Vendor-Lock-In zu verhindern, außerdem wird in der Regel durch Open Source die lokale IT-Wirtschaft gefördert.

3.Sollten öffentliche Verwaltungen gehalten sein, grundsätzlich die Lieferung von Open Source Software auszuschreiben, wenn dies technisch und fachlich möglich ist?

Es spricht nichts dagegen.

4.Sollten öffentliche Verwaltungen gehalten sein, grundsätzlich offene Standards und Schnittstellen (z.Bsp.: ODF / OpenOffice) in Ausschreibungen zu berücksichtigen?

Im Zuge der Transparenz ist es dringend erforderlich, dass die öffentliche Hand alle Informationen für alle Bürger zugänglich macht. Dies kann nur durch den Einsatz offener Standards erfolgen.

5.Halten Sie es für sinnvoll, in Deutschland oder in der EU ansässige Unternehmen und Einrichtungen (wie z.B. Forschungsinstitute), die Open Source Software entwickeln, besonders zu fördern?

Staatlich geförderte Projekte sollten unserer Ansicht nach alle ihre Arbeiten der Öffentlichkeit zugänglich machen. Da solche Einrichtungen bereits ihre Arbeit offen legen, verdienen sie im Sinne des Open Access auch eine gezielte Förderung.

6.Sollte Open-Source-Software in Bildungseinrichtungen stärker verwendet werden?

Bildungseinrichtungen sollten den Umgang mit Informationstechnologie vermitteln, stattdessen werden heute Schüler und Studenten im Umgang mit Microsoft-Produkten geschult. Wir denken, dass Alternativen in den Unterricht eingebracht werden müssen. Gerade Open Source bietet hier eine ideale Voraussetzung für Schulen, da sei es ermöglicht auch die Funktionsweise von Software zu studieren. Statt zu lernen, wie man Texte gestaltet und Inhalte formuliert, lernen Schüler heute die Menüstrukturen von Microsoft Word auswendig. Gerade in Bildungseinrichtungen sollte Open Source Produkten Vorrang vor proprietärer Software eingeräumt werden.


Nachschlag aus der ML:

zu 4.
Das Problem ist nicht das Zugänglichmachen ansich (jeder kann sich einen Laptop kaufen, Windows und MS-Office und dann Docs lesen), sondern das diskriminierungsfreie Zugänglichmachen.

Hinzu kommt, daß Problem der Archivierung. Es muß möglich sein auch in 50 oder 100 jahren die Dokumente noch zu lesen. Es ist schon heutzutage teilweise nicht mehr möglich Dokumente zu lesen, die 25 Jahre als sind. Auch das geht nur wenn die Formate offen und dokumentiert sind – ansonsten werden die Dokumente unlesbar sobald der Hersteller das wirtschaftliche Interesse an der Unterstützung des veralteten Formats verliert, das Produkt einstellt oder die Firma erlischt und die Altsystem auf denen die Software lief verschwunden sind.

zu 5.
prinzipiell verdienen Projekte die das der Allgemeinheit zugängliche Wissen vergrößert Förderung.

zu 3. gab es unterschiedliche Ansichten in der ML, siehe dort.