Benutzer:Oeko

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Kurzprofil
Persönlich
Nick: Oeko
Wohnort: Eichenau
Berufl. Qual.: Diplomingenieur
Tätigkeit: Motorrad-Motorentwicklung
Geburtstag: 1977
Politisch
Partei: Piratenpartei Deutschland
Landesverband: Bayern
Kontakt
Webmail: Form-Mailer
Mail-Adresse: florian (punkt) schneider (at) mnet-mail.de
XING Florian_Schneider10


  • Pirat seit Juni 2009
  • 1600 h/Jahr Hauptberuf
  • 400 h/Jahr Malteser Hilfsdienst e.V.
  • 200 h/Jahr Freiwillige Feuerwehr
  • Leider 0 h/Jahr für die Piraten


Interessent in der AG Energiepolitik

Welche Ziele/Ergebnisse wünsche ich mir von der AG Energiepolitik?

Wir müssen die Ausdetaillierung der eigentlichen Lösung an die Technologieunternehmen delegieren und uns stattdessen eingehend mit der Ausdetaillierung der Rahmenbedingungen beschäftigen, die wir dazu setzen müssen (Punkt c, d und e). Dazu brauchen wir aber dennoch eine grobe Vorstellung, wie verschiedene konkrete Lösungen aussehen könnten (Punkt a und b).


  • a) Machbarkeit und Zukunftsfähigkeit der Vorschläge

Es gibt viele Visionen, nur leider scheitern viele bei näherer Betrachtung an Kosten und/oder Rohstoffvorkommen. Beispiel: Brennstoffzellensysteme, die eine erhebliche Menge an Edelmetallen benötigen. Die AG Energiepoltik sollte daher auch ein grobes Bild herausarbeiten, mit welchen verschiedenen Energiemixportfolios sich die Probleme betriebswirtschaftlich und technisch am effizientesten lösen lassen. Um sich der Vielfältigkeit der Lösungsmöglichkeiten bewusst zu werden, sollte man sich dabei möglichst nicht auf einen einzigen Ansatz beschränken. Vielmehr sollten parallel mehrere unterschiedliche, aber nahezu gleich effiziente Optionen entwickelt werden, z.B. (aus der Luft gegriffen) Option 1 (20% fossil, 30% Wind, 50% solar), Option 2 (0% fossil, 40% Wind, 30% solar, 30% Biomasse), Option 3 (0% fossil, 100% Kernfusion). Alle Handlungsansätze, die mehrere oder gar alle dieser Energiemixoptionen abdecken, sind sehr viel länger an zukünftige, heute nicht vorhersehbare Entwicklungen anpassbar als solche, die nur im Zusammenhang mit einer Option funktionieren. Eine weitere Differenzierung der Szenarien sollte auf der Zeitachse, d.h. in kurzfristig, mittelfristig und langfristig, stattfinden, da sich z.B. technische Möglichkeiten mit der Zeit verändern.

  • b) Unabhängigkeit bei der Energieversorgung

Mittelfristig muss sich Europa aus der Abhängigkeit der Exporteure fossiler Energieträger lösen. Dies muss jedoch nicht zwangsläufig mit Autarkie bei der Energieversorgung gleichgesetzt werden: Auch ein globaler "Exporteursmix", d.h. eine möglichst gleichmäßige Verteilung der Importanteile auf zahlreiche verschiedene Länder in unterschiedlichen Weltregionen, kann die Oligopolstellung der arabischen Staaten und Russlands aufweichen.

  • c) keine Technologiefeindlichkeit

... denn dadurch können wir uns von den Grünen differenzieren. Die Energieprobleme können wir nur mit Technologie lösen - nicht mit Abkehr von ihr. So müssen wir rein technische Lösungen, wie z.B. Carbon Capture and Storage, sachlich diskutieren und ihren Nutzen abwägen, anstatt sie a priori abzulehnen, z.B. mit dem ideologischen Argument, man müsse die Bevölkerung zum Sparen zwingen und ihnen Entbehrungen abverlangen, die eigentlich vermeidbar wären. In diesem Beispiel würde das Sparen an sich zum Ziel gemacht - obwohl es rational betrachtet nur eine Lösungsoption ist. Im Ergebnis muss uns einzig und allein die Frage beschäftigen, wie wir den Treibhausgasanteil in der Atmosphäre und die Rohstoffknappheit in den Griff kriegen bei möglichst geringen Einschnitten bei Wirtschaft und Gesellschaft. Ich halte es nicht für schlecht, wenn wir auch 2020 noch so dekadent wie heute leben könnten bei gleichzeitig jedoch stark verringerten Umweltauswirkungen. Auch große Industrieunternehmen sind kein Feind, den es zu bekämpfen gilt, sondern wichtige Partner, die die Produkte zur Marktreife entwickeln und kosteneffizient herstellen, mit denen die Politik ihre energie- und gesellschaftspolitischen Ziele erreichen kann.

  • d) Gut durchdachte Steuerungsmechanismen

Die Politik sollte gesellschaftliche Entwicklungsprozesse nur indirekt steuern, nicht mit direkten Eingriffen durch das Vorschreiben konkreter technischer Lösungen, wie z.B. einem Verbot von Glühfadenlampen. Durch indirekte Steuerung bzw. die Vorgabe von Rahmenzielen erhalten wir den Wettbewerb der Ideen und machen uns das gewaltige, technische Entwicklungsleistungspotenzial der Industrie zu nutze. Nicht die Piratenpartei muss die Energielösung der Zukunft bis ins Detail entwickeln, denn dies wird uns nicht gelingen. Es reicht, wenn wir die richtigen Rahmenbedingungen setzen, damit ein findiger Entwickler das für uns erledigt. Der große Nachteil indirekter Steuerungsmechanismen sind hingegen Nebenwirkungen, die am gesetzten politischen Ziel vorbeigehen oder gar diesem entgegenwirken. Daher muss jeder Steuerungsmechanismus möglichst fundiert geprüft werden.

  • e) Verknüpfung mit dem Themenbereich Bildung und Forschung

Bis wir heutige Visionen als Endverbraucher "im Supermarkt" kaufen können, ist noch eine erhebliche Forschungs- und Entwicklungsleistung zu erbringen. Die AG Energiepolitik sollte daher auch eine Roadmap herausarbeiten, welche Anforderungen sie an die Bildungs- und Forschungspolitik stellt, damit sich die energiepolitischen Szenarien umsetzen lassen.