Expertengespräch
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Mit dem Ziel, für jedes Problem die jeweils beste Lösung zu finden, hat sich die Piratenpartei eine schwierige Aufgabe gestellt. Gerade jetzt, wo Themengebiete jenseits der Kernthemen ausgearbeitet werden, besteht die Gefahr, seine Kompetenzen zu überschätzen. Auch andere Parteien begehen diesen Fehler, wie etwa der „Hackertool-Paragraph“ (202c StGB) zeigt.
Um dieses Problem zu lindern, sollte die Möglichkeit geschaffen werden, Expertenmeinungen einzuholen. Das ist auch in anderen Parteien möglich. Dass es der oben genannte Hackertool-Paragraph es trotzdem in das Gesetzesbuch geschafft hat, kann nur damit erklärt werden, dass den Experten keine Aufmerksamkeit geschenkt wurde, oder diese Gespräche einfach nicht bei der Basis angekommen sind.
Mitgliedern der Piratenpartei ist es natürlich jetzt schon möglich, Experten zu befragen. Die hier vorgestellten Expertengespräche sollen die Befragungen jedoch erleichtern, die gesamte Parteibasis und auch sonstige Interessenten in das Gespräch einbinden.
Idee
(Details bei Durchführung) Bei Bedarf soll jeder Pirat (oder alternativ jede Arbeitsgruppe) ein Expertengespräch beim Bundesvorstand oder einer dafür zuständigen Stelle beantragen können. Wird der Antrag angenommen, wird ein Gespräch organisiert, während interessierte Piraten mit der Diskussion (Online, Stammtisch) beginnen. Dabei werden bereits Fragen für das Gespräch gesammelt. Ein Moderator trifft sich mit dem Experten und beginnt das Gespräch. Dieses wird live über das Internet übertragen und lässt so Zwischenfragen der Zuhörer zu. Diese werden im Live-Chat gestellt.
Das Gespräch hat keine vorher festgesetzte Länge. Je nach Thema, Fragen und Geduld des Experten, kann das Gespräch auch mehrere Stunden dauern. Pausen sollten möglich sein. Eine Aufzeichnung des Gesprächs wird als Podcast veröffentlicht.
Anschließend werden die Online- und Stammtischdiskussionen fortgesetzt. Es soll auch möglich sein weitere Experten zum selben Thema zu befragen. Dafür sind weitere Genehmigungen notwendig.
Beispiele
Es gibt bereits ähnliche Podcasts, die jedoch nicht genug ins Detail gehen und eine Mitdiskussion nicht möglich machen. Die folgenden beiden Podcasts sind Beispiele, wie ein Gespräch mit dem Experten aussehen könnte.
- Chaosradio Express: Globales Dorf - Rechtsfreier Raum?
- ComputerClub 2: Wahlsystem in Deutschland
Durchführung
Das Expertengespräch ist in vier Phasen aufgeteilt.
Phase 1: Genehmigung
Da ein Expertengespräch Geld kostet und ziemlich aufwendig ist, kann auf eine Genehmigung nicht verzichtet werden. Genehmigt wird ein Gespräch vom Bundesvorstand, oder einer dafür zuständigen Arbeitsgruppe. Diese könnte beispielsweise einen gewissen Geldbetrag jährlich zur Verfügung gestellt kriegen. Sollte mehr Geld benötigt werden, kann der Betrag aufgestockt werden.
Phase 2: Planung und Diskussion
Während Piraten und Interessenten diskutieren, beginnt eine Gruppe von Piraten mit der Expertensuche. Diese Piraten könnten die in Phase 1 angesprochene AG sein, oder (und) Piraten, die Kontakt mit einem geeigneten Experten haben.
Phase 3: Treffen und Gespräch
Anfallende Fahrtkosten des Moderators werden erstattet (siehe Finanzen). Das Treffen findet an einem Ort mit Internetzugang statt, da das Gespräch live übertragen wird. Auch eine Übertragung über UMTS wäre möglich.
Phase 4: Diskussion
Da der Moderator während des Gesprächs keine Zeit hat, den Chat zu lesen, sollte diese Aufgabe von einem Co-Moderator übernommen werden. Dieser leitet wichtige Fragen an das Gespräch weiter. Auch die Technik könnte von ihm übernommen werden.
FAQ
Wer moderiert?
Es sollte bundesweit mindestens einen Moderator geben. Um die Fahrtkosten zu minimieren, sollten jedoch pro Bundesland (je nach Größe) mehrere Moderatoren zur Verfügung stehen.
Die Moderatoren sollten eine angenehme Stimme besitzen und ein Gespräch gut leiten können.
Wie werden die Experten ausgewählt?
Experten können beim Antrag empfohlen werden, ansonsten sucht die Arbeitsgruppe nach einer geeigneten Person. Da kein Mensch völlig objektiv sein kann, auch kein Experte, ist es manchmal notwendig mehrere Experten zu befragen. Auch bei komplexen und umstrittenen Themen, wie etwa Afghanistan, sollte man unbedingt mehrere Experten befragen.
Wieso ein Audio-Podcast und kein Chat o. ä.?
Mit einem Gespräch wird die Zeit des Experten nicht unnötig lange in Anspruch genommen und es setzt keine technische Kenntnisse voraus.
Das klingt so zeitraubend...
Gut Ding will Weile haben. Ein Thema für das Parteiprogramm auszuarbeiten benötigt viel Zeit und Diskussionen.
Das kostet Geld. Ist es das wert?
Um gute Lösungen für Probleme zu finden, muss man ab und zu auch mal Geld investieren. Es bringt nichts Unmengen von Geld in Wahlwerbung zu stecken, wenn man ein schlechtes Wahlprogramm besitzt.
Verbesserungsvorschläge und Ideen
- In Zukunft könnte man eine Videosendung daraus machen.
- Gespräche mit mehreren Experten gleichzeitig sollten möglich sein.
Offene Fragen
- Sollen Experten bezahlt werden? (Könnte einen falschen Eindruck erwecken)
- Es werden hochwertige Mikrofone benötigt. Bei mehreren Moderatoren bundesweit müsste man diese entweder per Post verschicken, oder zusätzliche kaufen.