Diskussion:Bundesparteitag 2012.1/Antragsportal/Programmantrag - 038
Ich verstehe den Antrag noch nicht so ganz:
- Also ab 8% Stimmenanteil für eine Partei ist ein Mandat möglich? Also Pech für die Piraten, für die bei Prognosen in letzter Zeit ja häufig Zahlen zwischen 5% und 7% genannt werden...
- Sagt der Antrag, dass es in Zukunft keine Erst- und Zweitstimmen mehr geben soll, sondern nur noch eine einzige Stimme, und aus allen Stimmen eines Wahlkreises werden dann nach irgendeinem Zählmodus die fünf Abgeordneten des Wahlkreises gewählt?
- Wie sieht dieser Zählmodus denn aus?
- Zum Verständnis bitte ich um eine Beispielrechnung: Wenn die Ergebnisse bspw. der letzten Bundestagswahl (oder einer der letzten Landtagswahlen) als Ergebnis eines fiktiven Wahlkreises hergenommen werden, welche Mandatsverteilung ergibt sich dann für diesen Wahlkreis?
Bei der Mehrmandatswahl geht es um mehrere direkt in einem Wahlkreis gewählte Abgeordnete. Zählmodus: Die Kandidaten mit den 3 bis 5 besten Ergebnissen gewinnen (relative Mehrheit). Momentan gibt es pro Wahlkreis ja nur einen einzigen Gewinner, in der Regel von der CDU/CSU oder SPD. Kandidaten kleinerer Parteien könnten dieses Quasi-Monopol also leichter aufbrechen. Die 5-7%, die für die Piratenpartei in Umfragen zur Bundestagswahl auftauchen, beziehen sich auf die Zweitstimme, die auch weiterhin über die Gesamtzahl der Sitze entscheiden würde. Die Zweitstimme bleibt erhalten. Das wird im Antrag dadurch deutlich, dass es heißt, dass die Zahl der Wahlkreise verringert werden muss, damit die Zahl der über Direktmandate zu vergebenden Sitze nicht steigt (derzeit normalerweise 299). Es würde also kein Bundestag mit 100% direkt gewählten Abgeordneten entstehen. Die gewünschte Beispielrechnung kann vielleicht Andi, der Antragsteller, geben. --Jay Kay 16:25, 31. Mär. 2012 (CEST)
Herzlichen Dank für die Erläuterungen!
Aber: "Die Zweitstimme bleibt erhalten. Das wird im Antrag dadurch deutlich, dass es heißt, dass die Zahl der Wahlkreise verringert werden muss, damit die Zahl der über Direktmandate zu vergebenden Sitze nicht steigt" - diesen Zusammenhang finde ich nicht so recht einleuchtend, denn auch bei Abschaffung der Zweitstimmen müsste "die Zahl der Wahlkreise verringert werden ..., damit die Zahl der über Direktmandate zu vergebenden Sitze nicht steigt". Es sollte daher besser explizit gesagt werden, dass die Zweitstimme erhalten bleibt. KW
Man muss den Antrag als Ganzes sehen: Im folgenden Abschnitt "Vorzugsstimme" wird die Zweitstimme im ersten Satz ausdrücklich erwähnt: "Den Wählern sollte auch bei der Listenstimme (Zweitstimme) die Möglichkeit gegeben werden, Personen zu wählen." Also: Die Zweitstimme bleibt erhalten. --Jay Kay 15:53, 14. Apr. 2012 (CEST)
Ok, danke nochmals! KW
Aber ist die Zweitstimme dann nicht eine verkappte Erststimme? Wie kommen denn die Piraten mit weniger als 8% nun ins Parlament? Dank im voraus. KW