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Bundesparteitag 2011.2/Antragsfabrik/Programmänderung 115
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Antragstitel
Offene Wirtschaftsstrukturen garantieren Versorgung und Beschäftigung – Grundsatzprogramm Antragsteller
Etz, Maha Antragstyp
Programmänderung Antragstext
Der Bundesparteitag möge zur Ergänzung des Parteiprogramms beschließen: Offene Wirtschaftsstrukturen garantieren Versorgung und BeschäftigungDie Idee der Marktwirtschaft ist überzeugend: Wo es der Initiative unabhängiger Marktteilnehmer obliegt, die Versorgung und die Beschäftigung der Bevölkerung zu sichern, werden Versorgungslücken schneller geschlossen und das Potential beschäftigungsfähiger Menschen besser in den Arbeitsmarkt integriert. Wo Oligopole oder gar Monopole den Markt beherrschen können, ist diese Initiative unabhängiger Marktteilnehmer gestört, es treten Versorgungsprobleme und soziale Probleme auf, da Menschen nur zu unbefriedigenden Konditionen Beschäftigung finden oder völlig vom Arbeitsmarkt verdrängt werden. Die marktbeschränkenden Mechanismen sind komplex, zu ihnen gehören neben der Marktmacht von Unternehmen auch fehlsteuernde Reglementierung durch staatliche oder internationale Institutionen. Eine funktionierende Marktwirtschaft setzt aktionsfähige Gewerkschaften voraus, denn nur durch die Koalitionsfreiheit können Beschäftigte das strukturelle Machtgefälle gegenüber den Unternehmen überwinden. Durch Genossenschaften können Marktteilnehmer ihren Einfluss gegenüber größeren und mächtigeren Marktteilnehmern verstärken. Dem Staat und internationalen Institutionen obliegt es, offene Wirtschaftsstrukturen zu garantieren. Das heißt, funktionierenden Wettbewerb sicherzustellen und Marktmacht zu begrenzen. Dafür ist der marktimmanenten Tendenz zur Bildung von Kartellen, Oligopolen und Monopolen zu begegnen. Marktteilnehmer, die sich als übermächtig erweisen, sind zu entflechten. Natürliche Infrastruktur-Monopole, wie sie etwa im Bereich der Verkehrsinfrastruktur, aber auch im Bereich der dezentralen Gas-, Strom- und Wasserversorgung, wie auch der Abwasserbehandlung existieren, sind in öffentlich-rechtliche Verantwortung zu überführen. Durch staatliche Kontrolle und staatliche Vorschriften ist sicherzustellen, dass Marktteilnehmer die Gesamtheit ihrer wirtschaftlichen Tätigkeit verantworten und auch für die wirtschaftlichen Konsequenzen in vollem Umfang aufkommen können. Dafür ist die notwendige Vorsorge zu treffen und im Rahmen staatlicher Aufsicht zu kontrollieren. Das gilt auch grenzüberschreitend, die einheimischen Unternehmen haften für ihre Vertragspartner im Ausland, solange eine einheitliche internationale Kontrolle nicht gewährleistet ist. In gleicher Weise hat das Steuersystem dafür zu sorgen, dass die Steuerflucht abgebaut wird. Vollständig versteuerte Gewinne sind freizügig. Der Selbstversorgung ist auf allen Ebenen ein ausreichender Platz für eine gedeihliche Existenz einzuräumen. Das fängt bei der individuellen Selbstversorgung auf eigenem Grund und Boden an. Nutzungsbeschränkungen und auch einen Anschlusszwang an kommunale Gemeinschaftsstrukturen darf es nur geben, um Belastungen für Nachbarn und Kommune zu vermeiden. Regionale Selbstversorgung ist dadurch wieder wettbewerbsfähig zu machen, dass für Verkehrsleistungen des Gütertransports Entgelte erhoben werden, die den gesamtwirtschaftlichen Kosten entsprechen. Staatliche Subventionen, die Wettbewerb verzerren und Güterverkehr erzeugen, sind abzubauen.
Antragsbegründung
Begründung (nicht Bestandteil des Antrags)So überzeugend die Idee der Marktwirtschaft ist, so deutlich weicht die Wirklichkeit davon ab. Auf allen Ebenen sind die notwendigen Kontrollinstrumente stumpf und weitgehend unwirksam geworden. Das reicht von der kommunalen Bauaufsicht (U-Bahnbau in Köln) über die Landes- und Bundesebene (Machtlosigkeit der Kartell- und Datenschutzaufsicht), bis zur europäischen und internationalen Ebene (herrschaftsförderliches Handeln von IWF und Weltbank). Dem ist mit politischen Mitteln entgegen zu wirken, auch wenn das unter den derzeitigen Bedingungen als Herkules-Aufgabe erscheinen muss. Ansätze können durch das Wirken gesellschaftlicher Organisationen und ihre internationale Zusammenarbeit entstehen und verstärkt werden. Zum anderen sind demokratisch legitimierte Institutionen zu schaffen, die die staatliche und internationale Verantwortung wirksam übernehmen können. An der Durchsetzungskraft solcher demokratisch legitimierten Institutionen mangelt es, soweit es sie überhaupt gibt. Warum erneut als Initiative in LiquidFeedback?Die zum überwiegenden Teil bereits im Jahr 2008 entstandenen konkurrierenden Anträge sind seither von Bundesparteitag zu Bundesparteitag jeweils unverändert erneut eingebracht worden. Sie sind teils widersprüchlich oder enthalten Elemente, die jedenfalls so nach Meinung dieser Initiative nicht beschlussreif sind. So bezweifeln es die Initiatoren dieser Initiative beispielsweise, dass es Aufgabe staatlicher Wirtschaftspolitik sein sollte, den Menschen mit Glück zu versorgen. Diese Initiative beschränkt sich daher auf einen – hoffentlich konsensfähigen – Rahmen. Die Initiative entstand als Gegeninitiative im LiquidFeedback-System im Vorfeld des BPT 2010.2. Das Ergebnis lag dem BPT 2010.2 als Antrag GP017 und dem BPT 2011.1 als Antrag PA021 vor, wurde dort aber nicht behandelt. Doch politische Diskussionen entwickeln sich weiter. Anträge sind zeitgebunden und erreichen daher immer nur einen Grad der Beschlussreife, der durch neue Erkenntnisse und Alternativen überholt werden kann. Daher scheint eine erneute Diskussion in LiquidFeedback sinnvoll. Ergebnisse in LiquidFeedbackDie Initiative ist der einzige ausformulierte Text, der im LqFb-System des Bundes für ein wirtschaftspolitisches Grundsatzkapitel jedenfalls eine Mehrheit erzielt hat. Deshalb stelle ich diese Initiative erneut zur Diskussion.
Anregungenzu Anregung 3359:
Insgesamt: Ich glaube, dass die Vereinzelung der arbeitenden Menschen keine gute Möglichkeit zur Wahrung wirtschaftlicher Interessen gegenüber global agierenden Konzernen bringt. Es handelt sich im übrigen um einen Text für das Grundsatzprogramm. Hier sollen Ziele und Optionen dargestellt werden. Der Platz für konkrete Forderungen ist in Wahlprogrammen und Positionspapieren. Auch deshalb sollten die Formulierungen hier eher allgemein gehalten sein. --etz 06:18, 19. Okt. 2011 (CEST) zu Anregung 3360: Der Satz meint: Wenn ein Unternehmen mit Sitz oder Niederlassung in der Bundesrepublik hier seine Steuern vollständig bezahlt hat, können die verbliebenen Gewinne auch außer Landes gebracht werden und etwa einer im Ausland ansässigen Konzernzentrale überschrieben werden, siehe auch Wikipedia zum Europäischen Binnenmarkt. Wenn Dir ein besseres Wort für »freizügig« einfällt, schlage es mir bitte vor. --etz 06:18, 19. Okt. 2011 (CEST) zu Anregung 3353: Ich dachte eigentlich, dass Deine Anregung durch diese Sätze der Initiative abgedeckt sind: »Durch staatliche Kontrolle und staatliche Vorschriften ist sicherzustellen, dass Marktteilnehmer die Gesamtheit ihrer wirtschaftlichen Tätigkeit verantworten und auch für die wirtschaftlichen Konsequenzen in vollem Umfang aufkommen können. Dafür ist die notwendige Vorsorge zu treffen und im Rahmen staatlicher Aufsicht zu kontrollieren. Das gilt auch grenzüberschreitend, die einheimischen Unternehmen haften für ihre Vertragspartner im Ausland, solange eine einheitliche internationale Kontrolle nicht gewährleistet ist.« und »Regionale Selbstversorgung ist dadurch wieder wettbewerbsfähig zu machen, dass für Verkehrsleistungen des Gütertransports Entgelte erhoben werden, die den gesamtwirtschaftlichen Kosten entsprechen. Staatliche Subventionen, die Wettbewerb verzerren und Güterverkehr erzeugen, sind abzubauen.« Wenn es zusätzliche Punkte gibt, die dadurch nicht abgedeckt sind, bitte Laut geben. --etz 06:18, 19. Okt. 2011 (CEST) DiskussionQ: Bitte den letzten Absatz begründungen und erklären. Digitales ich 16:48, 7. Okt. 2011 (CEST) A: Die Selbstversorgung ist die Übersetzung des Subsidiaritätsprinzips in den Themenbereich wirtschaftlichen Handelns. Wir wollen den Vorrang der Eigeninitiative vor dem Handeln größerer wirtschaftlicher Einheiten oder gar des Staates, solange dadurch keine negativen Wirkungen auf das Umfeld entstehen können. Den vielleicht missverständlichen Satz zu den volkswirtschaftlichen Kosten des Verkehrs haben wir korrigiert. LiquidFeedback
Piratenpad
Datum der letzten Änderung
27.10.2011 |
Anregungen
Bitte hier Tipps zur Verbesserung des Antrages eintragen.
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Diskussion
Bitte hier das Für und Wider eintragen.
- CAP: Die Aussage, dass Gewerkschaften erforderlich sind, ist falsch. Richtig wäre vielmehr, dass eine ausgewogene Verhandlungsmacht zwischen AG und AN gewährleistet werden muss und die Gewerkschaften das zur Zeit etablierteste Instrument sind, das zu gewährleisten. Weiterhin halte ich den Antrag für unvollständig, weil zu wenig bestimmt. Ich würde dringend empfehlen, die fehlenden Forderungen des Ordoliberalismus als Teil der Sozialen Marktwirtschaft mit aufzunehmen.
Pro/Contra-Argument: ...
- dein Argument
- dein Gegenargument
Pro/Contra-Argument: ...
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Unterstützung / Ablehnung
Piraten, die vrstl. FÜR diesen Antrag stimmen
- --Korbinian 14:36, 26. Okt. 2011 (CEST)
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Piraten, die vrstl. GEGEN diesen Antrag stimmen
Piraten, die sich vrstl. enthalten
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