Bundesparteitag 2011.2/Antragsfabrik/Programmänderung 084
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Antragstitel
Keine Eintragung akademischer Grade in Ausweispapiere Antragsteller
Antragstyp
Programmänderung Antragstext
Es wird beantragt, in das Wahlprogramm zur nächsten Bundestagswahl einzufügen: Der akademische Grad "Dr." soll nicht länger in Ausweispapiere eingetragen werden.
Antragsbegründung
Im Hinblick auf die Plagiatsaffären in jüngster Zeit, die in der Öffentlichkeit stehende Personen, insbesondere Politiker, betrafen, stellt sich die Frage, wie ein solches missbilligenswertes Verhalten in Zukunft verhindert werden kann. Solange kein grundsätzlich neues wissenschaftliches Bewertungssystem geschaffen wird (astefanowitsch for Wissenschaftsminister! siehe http://www.heise.de/tp/artikel/35/35734/1.html), können zwar Plagiatoren durch Plattformen wie das Vroniplag oder Guttenbergplag enttarnt werden, aber dafür bedarf es erst einmal eines Anfangsverdachts und Personen, die sich die Mühe machen, wissenschaftliche Arbeiten anderer zu überprüfen, was äußerst zeitaufwendig ist. Das gilt selbst bei kollaborativem Arbeiten. Außerdem werden hierdurch zwar Plagiatoren, aber nicht Personen, deren "wissenschaftliche" Arbeiten qualitativ keine eigene geistige Leistung darstellen, bloß gestellt. Für viele Personen ist nämlich nicht relevant, dass sie durch eine solche Arbeit einen Beitrag zur wissenschaftlichen Diskussion leisten, sondern nur, dass sie durch das Führen des Doktortitels gesellschaftlichen Respekt und Anerkennung ernten können. Hierzu trägt insbesondere bei, dass man nach Erlangung eines solchen akademischen Grades ein Anrecht darauf hat, auch mit diesem angeredet zu werden und dass dieser in seinem Personalausweis und Reisepass aufgeführt wird. Hierbei wird zudem zwischen verschiedenen akademischen Graden (wie z.B. Dipl.-Ing. oder BA) ohne vernünftige Begründung unterschieden, denn diese werden nicht in Ausweispapiere eingetragen. Auch dass man habilitiert ist oder gar Professor findet hier keine Erwähnung. Allein der "Dr." steht dort drin. Schon hieran zeigt sich, dass eine Führung des akademischen Grades als Namensbestandteil nicht erforderlich ist, um eine Anstellung aufgrund seines universitären Abschlusses zu erhalten. Die Regelung, dass der "Dr." Namensbestandteil ist, hat allein traditionelle Gründe und keine praktische Bedeutung, so dass einer Abschaffung zur Reduzierung der Missbrauchsgefahr nichts im Wege steht.
Datum der letzten Änderung
27.12.2011 |
Anregungen
Bitte hier Tipps zur Verbesserung des Antrages eintragen.
- "Hierbei wird zudem zwischen akademischen Graden und akademischen Abschlüssen (wie z.B. Dipl.-Ing. oder BA)" - "Dr.", "Dipl.-Ing.", "Dipl.-Inform.", "Bachelor of Science" etc. sind alles akademische Grade. --Tessarakt 07:57, 20. Okt. 2011 (CEST)
- "Hierzu trägt insbesondere bei, dass man nach Erlangung eines solchen akademischen Grades ein Anrecht darauf hat, auch mit diesem angeredet zu werden" - Anrecht? Echt jetzt? Und selbst wenn das so ist: Inwiefern verhindert die Nicht-Eintragung in Ausweispapiere das? --Tessarakt 07:57, 20. Okt. 2011 (CEST)
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Diskussion
Bitte hier das Für und Wider eintragen.
Pro/Contra-Argument: ...
- dein Argument
- dein Gegenargument
Pro/Contra-Argument: ...
- Der "Dr." ist rechtlich kein Bestandteil des Namens, kein Titelträger hat einen Anspruch darauf mit "Herr Dr." angeredet zu werden. Das machen zwar viele so, aber das kommt aus der Tradition, umgekehrt wird auch jeder Arzt mit "Herr Dr." angeredet, obwohl viele Ärzte keinen Dr. Titel haben. Twen82
- Und eben weil das so ist, gehört der Dr.-Titel auch nicht in die Ausweispapiere. -- Fuchsbeuter
- Dipl.-irgendwas, BA und MA sind Hochschulabschlüsse und keine akademischen Grade, Prof. ist eine Amtsbezeichnung und ebenfalls kein akademischer Grad. Das erklärt die Unterscheidung die hier gemacht wird. Twen82
- Lediglich der Halbsatz mit dem Professor ist richtig. Selbstverständlich sind "Dipl.-irgendwas, BA und MA" akademische Grade, wie Dir jeder Blick in die Studien-/Prüfungsordnungen oder auf eine x-beliebige Verleihungsurkunde eben des Grades zeigt. Gerade deshalb ist die Beschränkung auf den Doktorgrad ja so willkürlich gewählt und nicht zu begründen. -- Fuchsbeuter
- Es spielt wohl für die wenigsten eine Rolle, dass sie sich den Titel im Ausweis eintragen lassen können, sonder vielmehr, dass sie ihn sich auf Visitenkarten, Klingel- und Namensschilder schreiben können. -> Dieser Antrag ist sinnlos und gar nicht in der Lage die mit ihm verfolgten Ziele zu erreichen. Twen82
- Richtig ist, dass dies nicht der wichtigste Antrag für den Parteitag ist und dass damit keine Wahlen gewonnen werden. Das ändert aber nichts daran, dass der Antrag in der Sache richtig ist. -- Fuchsbeuter
- Das sehe ich genauso - hier wird 1. ein Generalverdacht ausgesprochen der schon einem Vorurteil gleichkommt was ich ziemlich unerhört finde und 2. wird durch solche Maßnahmen dem Titelmißbrauche wohl kaum ein Riegel vorgeschoben. Doc ce
Unterstützung / Ablehnung
Piraten, die vrstl. FÜR diesen Antrag stimmen
- Andena grundsätzlich ja, aber am text muss noch gefeilt werden
- Magnus R.
- Monarch 11:12, 17. Okt. 2011 (CEST) siehe Andena
- Caladan Siehe Andena.
- Spearmind 01:20, 19. Okt. 2011 (CEST)
- --Korbinian 21:43, 20. Okt. 2011 (CEST)
- Bartzi 08:13, 23. Okt. 2011 (CEST)
- Käptn Nuss 08:19, 23. Okt. 2011 (CEST)
- Robert Stein
- Fuchsbeuter: Die Begründung finde ich sehr optimistisch, denn Doktoren zeigen nicht Ihre Ausweispapiere, sondern Türschilder und Visitenkarten. Allerdings gibt es keinen Grund für den deutschen Sonderweg, deshalb Zustimmung.
- GargleBlaster 18:08, 30. Okt. 2011 (CET)
Piraten, die vrstl. GEGEN diesen Antrag stimmen
- Tessarakt 01:44, 20. Okt. 2011 (CEST) - wozu mach ich den Scheiß denn sonst?
- ScumPH 14:56, 1. Nov. 2011 (CET) - sorry: Bullshit -> Fuchsbeuter-1.Nebensatz
- Doc_ce 17:57 4.11. - Vorurteile gehören nicht in unser Programm...
- ...
Piraten, die sich vrstl. enthalten
- Nsim 15:12, 21. Okt. 2011 (CEST) Mir ist das ziemlich schnurz, ob der Doktor den ich bald einmal zu erlangen hoffe nun im Ausweis steht oder nicht. Die Begründung mit dem Guttenberg-Plagiat finde ich aber an den Haaren herbeigezoen - als ob der Eintrag im Ausweis den Unterschied vom Plagiator zum ehrlichen Forscher ausmacht.
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