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Eine Statistik über die bisherigen KV-Gründungen in Baden-Württemberg

Tomtar, 17.02.2012

Ich hab mir mal die Mühe gemacht, einen Überblick über die bisherigen KV-Gründungen, die von ihnen belegte Fläche und die von ihnen belegten Ballungszentren zu machen.

Ich habe zu diesem Zweck versucht, die Situation mal bildlich darzustellen[1]:

• rot eingezeichnet sind die jetzt bestehenden Kreisverbände Quelle

• grün eingezeichnet sind Großstädte (>100.000 Einwohner) Quelle

• blau eingezeichnet sind Städte (> 20.000 Einwohner) Quelle

Quelle für Flächenangaben: Statistisches Landesamt

Nicht eingezeichnet sind Bezirksverbände. Alle Gebiete, die keinem Kreisverband zugehören, gehören automatisch zum jeweiligen Bezirksverband.

Kreisverbände

• Kreisverbände bisher in Baden-Württemberg: 10

Städte

• Großstädte >100.000 Einwohner: 7
• Städte >20.000 Einwohner: 92
• Großstädte, die bisher auf dem Gebiet eines KV liegen: 3
• Großstädte, die bisher nicht auf dem Gebiet eines KV liegen: 4
• Städte, die bisher auf dem Gebiet eines KV liegen: 42
• Städte, die bisher nicht auf dem Gebiet eines KV liegen: 50

D.h. die bisher gegründeten KVs erfassen 46% aller Städte über 20.000 Einwohner und 43% aller Städte über 100.000 Einwohner Baden-Württembergs.

Fläche

• Gesamtfläche Baden-Württemberg: 3.575.148 ha

Kreis	Fläche (ha)
Heidelberg (SKR)	10.883
Rhein-Neckar-Kreis (LKR)	106.171
Karlsruhe (LKR)	108.50
Rastatt (LKR)	73.875
Baden-Baden (SKR)	14.021
Heilbronn (SKR)	9.988
Heilbronn (LKR)	109.993
Ludwigsburg (LKR)	68.682
Stuttgart (SKR)	20.735
Reutlingen (LKR)	109.404
Tübingen (LKR)	51.918
Heidenheim (LKR)	62.712
Bodenseekreis (LKR)	66.479
Konstanz (LKR)	81.798
Ravensburg (LKR)	163.18
Summe	1.058.342

• Flächenanteil der KVs insgesamt an der Gesamtfläche Baden-Württembergs: 30%

Auswertung

Knapp die Hälfte aller Städte liegen in einem Gebiet, das nur ein Drittel der Gesamtfläche Baden-Württembergs ausmacht. Da liegen unsere jetztigen KVs alle drin.

Interpretation: Die Ballungsgebiete sind somit weitestgehend durch KVs abgedeckt. Neue KVs können also fast nur noch in ländlichen Gebieten gegründet werden.

Politische Relevanz

Die Frage ist nun: Wollen wir neue KVs, Ja oder Nein? Und falls wir neue KVs wollen - wie können wir die unterstützen? Und was können wir vermeiden, um deren Arbeit zu erschweren?

Ich vertrete weiterhin folgende Ansichten:

• Wir werden in Zukunft, falls wir denn weitere KV-Gründungen haben wollen, nicht umhin kommen ländlich geprägte KVs in Gebieten mit eher dörflich geprägter Siedlungsstruktur zu gründen.
• In solchen Gegenden leben die Piraten zwangsläufig eher verstreut auf großer Fläche.
• Einen bereits flächenmäßiggroßen Kreis weiter zu vergrößern, um eine vorgeschriebene Mindestanzahl Piraten in dem so gegründeten KV zu haben, wird das Problem der geringen Mitgliederdichte nicht verringern, sondern eher vergrößern. Die so entstehenden Riesen-KVs werden für die Mitglieder vor Ort nicht einfacher zu handhaben sein, und eine Präsenz vor Ort zu zeigen wird nicht einfacher, sondern schwerer. Es ist ein Unterschied, ob 100 Piraten für eine Fläche von 50.000 ha zuständig sind oder für 150.000 ha. Denn mit der Fläche steigt auch die Anzahl Orte, an denen die vorhandenen Mitglieder präsent sein müssen.
• Die nächste Bundestagswahl kommt. Wir brauchen Aktive, wir brauchen Spenden, wir brauchen Ideen, wir brauchen Presse. Und das alles brauchen wir vor der Wahl, während der Wahl und idealerweise auch nach der Wahl, denn nach der Wahl ist vor der Wahl. Wir benötigen also einen Zusammenhalt für die Aktiven und einen Anlaufpunkt für Interessenten und Presse.
• Kurzum, ich befürworte räumlich wohldefinierte Kreisverbände auch dann, wenn sie weniger als 100 Mitglieder haben, vorausgesetzt es sind motivierte Aktive vorhanden, die sich regelmäßig einbringen.

Tomtar 07:33, 18. Feb. 2012 (CET)

Nachtrag

• Von einem Kreis, der 80.000 Einwohner hat, kann man übrigens nicht dieselbe Mitgliederzahl erwarten wie von einem Kreis, der 400.000 Einwohner hat. Wenn in meinem 80.000-Seelen-Kreis 20 Leute Piraten sind, dann entspricht das relativ gesehen einer Mitgliederzahl von 100 Piraten im Kreis mit 400.000 Einwohnern.
• Absolute Mitgliedergrenzen sind unsinnig.

Tomtar 10:43, 18. Feb. 2012 (CET)