Benutzer:Datenritter/Mitgliedschaft zum Anfassen
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Eine Mail von mir auf der Aktivenliste (10.01.2010):
Ich würde gerne eine Idee zur Diskussion stellen (bzw. unterstützen, weil sie eigentlich nicht neu ist, siehe postscriptum.) Ich bin zu der Ansicht gelangt, dass unsere Kommunikation zu stark von Nerd-Ansichten geprägt ist. Digitale Medien werden gehypt (und das Buch stirbt ganz bestimmt bald aus, jaja... haben die Mayas prophezeit, nich?), Syncom vereinigt die schlechten Eigenschaften von Mail und Foren, und dank "liquid democrazy" (Absicht) kann bald jeder mitbestimmen. Wenn er denn einen Zugang zur Klickwelt findet. Und das muss man *von sich aus entscheiden* und dann muss man *aktiv suchen*. Während die Medienkompetenz in der Bevölkerung wächst, sinken die Anreize, bestimmte Orte überhaupt anzusteuern. Redaktionelle Medien verlieren eben nicht an Bedeutung, es liest nicht jeder seine persönliche Blogzeitung (außer Fefes Blog natürlich), wir machen nicht alle unsere Medien selbst, und wir alle gucken früher oder später doch auf tagesschau.de und SpOn usw. Die Piratenpartei kommt, außer durch seltene plakative Aktionen, die es in die Mainstream-Medien schaffen, nicht zu ihren Mitgliedern. Auch die Stammtische werden nur über Webseiten beworben - ganz großes Kino. Für 36 € Jahresbeitrag erhält man - nichts. Bisher keine Mitgliedskarte, die einem die Mitgliedschaft *anfassbar* bestätigt, und auch sonst nichts Haptisches. (Ok, wir haben Kugelschreiber...) Das Anpacken-Können ist aber wichtig. Die Leute müssen merken, dass sie dazugehören, auch wenn sie "keine Zeit" haben oder ihnen die Schrift in unseren grafisch toll gestylten Drupal-Auftritten zu klein ist. (Fragt mal, wer alles Strg-+ kennt. Ich erkläre das immer noch regelmäßig... Get real folks.) Wir sind ja so modern, uns gibt es nur noch im Internet. Eigentlich müssten wir uns besser verkaufen, als jedes Auto. Auf diese Art ziehen wir natürlich Leute an, die mit all dem keine Probleme haben. Gleichzeitig schrecken wir aber andere ab. Und vielleicht verlieren wir auch die, die erwarten, dass von der Partei, in der sie Mitglied sind, irgendetwas zu ihnen zurückkommt. Unaufgedordert. Ungeklickt. Unabonniert. Und jetzt kommt er, der *total abgefahrene Retro-Shit im Jahr 2010*: Wir brauchen eine Parteizeitschrift. Nein, kein PDF. Aus Papier. Aus toten Bäumen. Aus richtig labberigem Zeitungspapier, ohne Pixel, ohne Farbfotos, nur in den Farben schwarz und orange, weil's billiger ist, grobkörnig und ohne Kommentarfunktion. Krass, oder? So eine Zeitschrift kommt nicht nur mit der Post, was praktisch ist und uns bei der DPAG ein paar Extrapunkte bringt. ;) Sie lässt sich darüber hinaus nicht löschen. Stattdessen läge sie einige Tage sichtbar im Wohnzimmer herum. Man könnte darin *prägnante* Argumentsammlungen zum Ausschneiden haben. Die kann man sich einstecken, wie ein iPhone - nur dass der Akku nicht ausgeht. Die kann man weiter*geben*, das hat was verbindliches. Cut&Keep sozusagen. Oh, und man könnte darin Kandidaten vorstellen. So mit Foto und <del>einem Scan</del> einer Kopie des vollgemalten Fragebogens. (Ja, kindisch, ich weiß.) Hat schonmal jemand ein Bürgerrechte-Kreuzworträtsel in PHP gehackt? In Wahlkampfzeiten könnte man ein A3-Plakat in die Mitte heften. Yay! Poster FTW! So eine Zeitschrift erinnert die Leute, die partout keine Zeit oder einen defekten Feedreader hatten: Hey, Du bist bei uns Mitglied, wir machen gerade das und das. Und wie gesagt: Sie können es anfassen. Wie den Hochglanzprospekt beim Autoverkäufer. Statt Copy&Paste kann Oma Petersen ihren alten Textmarker einsetzen. Der quitscht so schön und stinkt ein bisschen nach Lösemitteln. Hmm. :) Wer sich das absolut nicht vorstellen kann, möge das ganze als regelmäßig überarbeiteten "Flyer" mit aktuellen Bezügen im Großformat sehen. Dann klappt's auch mit den Holzmedien. Also, was haltet Ihr davon? n. p.s.: Ich weiß, dass die Idee nicht neu ist. http://wiki.piratenpartei.de/Landesverband_Niedersachsen/AG_Zeitung und http://wiki.piratenpartei.de/AG_Ideenraum/Ideenarchiv habe ich gesehen.