Benutzer:Anue/AVNDS13/Wahlverfahren



Das Wahlverfahren

Den Vorschlag für die neue Geschäfts-/Wahlordnung findet ihr hier. Der folgende Text beschreibt das Wahlverfahren mit anderen Worten und erklärt einige Details.


Die Aufstellung findet in 2 Schritten statt

  • Wahl der Kandidaten, die auf die Liste sollen
  • Bestimmung der Reihenfolge der gewählten Kandidaten


Wahl der Kandidaten

  • Wir verwenden für die Wahl der Kandidaten ein Akzeptanz- oder Zustimmungswahlverfahren ("approval voting") mit den Optionen Ja, Nein und Enthaltung. Die Anzahl der Stimmen keinen Einfluss auf die Listenplatzierung, da die Reihenfolge erst nach diesem Wahlgang bestimmt wird. Dadurch wird taktisches Wählen unnötig, denn man kann seinen Favoriten nicht mehr schaden, indem man auch anderen allgemeinen Favoriten oder "lediglich akzeptablen" Bewerbern Ja-Stimmen gibt.
    • Die einfache Mehrheit ist sinnvoll, da wir den Faktor der Unbekanntheit der Bewerber senken wollen. Wenn der Wähler den Unbekannten ehrlich eine Enthaltung gibt, dann haben die guten unbekannten bzw. weniger bekannten Bewerber eine bessere Chance dennoch Kandidat zu werden.
    • Durch die Option der Enthaltung und durch die Entkopplung von der Reihenfolgenfeststellung ist das Verfahren wirklich ein Akzeptanzverfahren im Sinne des Wortes geworden. Akzeptablen Kandidaten das Nein zu geben, nur um die Position von Favoriten theoretisch zu verbessern, macht nun überhaupt keinen Sinn mehr. Die jeweilige Wahl drückt vielmehr aus:
      • JA: "Dieser Bewerber ist für mich ein akzeptabler Kandidat für die zu bestimmende Liste, unabhängig von seiner Position innerhalb der Liste. Ich sehe keinen Grund, warum dieser Kandidat nicht auf der Liste sein sollte."
      • Enhaltung: "Ich kenne den Bewerber nicht, oder es ist mir egal, ob er auf der Liste steht oder nicht."
      • NEIN: "Dieser Bewerber ist für mich nicht als Kandidat auf der Liste akzeptabel. Ich will ihn nicht als Kandidat haben"


  • Die Bewerber werden nach Reihenfolge der Vorstellung auf einem Wahlzettel vermerkt. Das ist die Reihenfolge, die vorher gelost wurde. Auf dem Wahlzettel werden Name und Zahl vermerkt sein.
  • Bei jedem Bewerber kann man mit Ja / Nein / Enthaltung abstimmen.
    • Die Enthaltung wird als dritte Option angegeben, um nochmals zu verdeutlichen, dass man bei einem unbekannten Bewerber kein NEIN setzen muss.
    • Trotzdem gilt: Wird bei einem Bewerber kein Kreuz gesetzt, zählt dies ebenfalls als Enthaltung.
    • Wird mehr als ein Kreuz gesetzt, zählt die Stimme als ungültig. Nur diese eine Stimme für den einen Kandidaten, der Stimmzettel an sich behält seine Gültigkeit.
    • Korrekturen sind natürlich zulässig, solange der Wählerwille eindeutig erkennbar ist. D.h. ein falsch gesetztes Kreuz gut durchstreichen und ein neues deutlich setzen. Nicht auf den Zettel schreiben oder rummalen, im Zweifel entscheidet die Wahlleitung.
  • Ein Bewerber ist als Kandidat gewählt, wenn er mehr Ja-Stimmen als Nein-Stimmen bekommen hat. Die Enthaltungen werden zwar festgestellt, aber sie haben keine negative Auswirkung. Deshalb sagt man, sie werden "nicht gezählt", obwohl sie natürlich mit ausgezählt werden.
  • Nach der Auszählung der Stimmzettel entscheidet die Versammlung, ob sie
    • a. die Ergebnisse im Detail erfahren möchte d.h. mit Anzahl der Ja-, Nein- und ungültigen Stimmen sowie Enthaltungen
    • oder b. sie lediglich wissen möchte, wer als Kandidat gewählt ist.
      • Theoretisch kann im nächsten Wahlgang das Wissen, wie viele Personen für einen Bewerber gestimmt haben, zu taktischem Wählen führen. Am konkreten Beispiel: Ein Wähler hat bei Kandidaten A und B für Ja gestimmt. Normalerweise ist A der Favorit des Wählers, und B hätte er gerne auf Platz 2, also würde er jetzt A 5 Punkte und B 4 Punkte geben. Nun hat aber B im ersten Wahlgang 1 Stimme mehr als A bekommen. Um die Chancen seines Favoriten zu erhöhen, entschließt sich der Wähler B lieber Null Punkte zu geben.
        • Bitte beachten: Taktisches Wählen ist per se nichts schlechtes! Das taktische Wählen ermöglicht es in diesem Falle dem Wähler überhaupt erst seinem Wählerwillen den korrekten Ausdruck zu verleihen. Ja, er wählt anders, als er ohne das Vorwissen gewählt hätte, aber er wählt gezielt, um ein bestimmtes Ergebnis zu erreichen.
        • Die Anzahl der taktischen Wähler war in NRW und LSA weit unter 20%. Wenn man noch die Bewerber selbst rausrechnet, die ja sinnvollerweise taktisch für sich stimmen, dann sind es eher 10% und weniger. Da dies individuelle Wähler sind, die nicht eine bestimmte Gruppe bevorzugen, gleichen sich eventuelle Favorisierungen gegenseitig aus.
        • Sollte die Versammlung eher in Blöcken wählen wollen, dann spricht das für das Bekanntgeben der Details, denn die Kandidaten können sehen, wo sie in der Wählergunst stehen. Da die Akzeptanzwahl sehr untaktisch verläuft, gibt die dort ermittelte Reihenfolge ein gutes Bild davon, wie die endgültige Reihenfolge sein wird. Sind die eher abgeschlagenen Kandidaten vernünftig, erkennen sie, dass es keinen Sinn hat, sich für einen ersten Listenblock überhaupt zu bewerben. Wie wahrscheinlich es ist, dass Kandidaten ihre Chancen vernünftig einschätzen, lässt sich nicht vorhersagen.
  • Danach entscheidet die Versammlung, ob sie noch einen weiteren Wahlgang zur Wahl von weiteren Kandidaten durchführen möchte, oder ob die Anzahl der Kandidaten ausreichend ist.
    • Da wir keine feste Anzahl von Kandidaten festlegen, können wir flexibel entscheiden, ob genug Kandidaten auf der Liste sind sind oder nicht.


Bestimmung der Reihenfolge der gewählten Kandidaten

  • Die Bestimmung der Reihenfolge erfolgt nach dem Verfahren der Bewertungswahl, auch bekannt als Range- oder Score-Voting, dass ich hier im Detail erklärt habe. Als Hinweis, dies ist an sich keine Wahl, sondern "nur noch" eine Bestimmung der Reihenfolge. Die eigentliche Wahl hat vorher stattgefunden, d.h. man kann niemand mehr 'abwählen'.
  • Die Versammlung entscheidet vor dem Wahlgang, ob sie die Reihenfolge der Kandidaten in einem einzelnen Block oder in mehreren Blöcken bestimmen möchte.
    • Während der Auszählung des 1. Wahlgang sollte die Versammlung grundsätzliche über Listenblöcke diskutieren. Die Größe sollte sich vernünftigerweise natürlich daran ausrichten, wie viele Kandidaten es überhaupt gibt. Daher findet die eigentliche Entscheidung erst kurz vor Beginn des 2. Wahlgang statt.
    • Wie viele Plätze gibt es bei welchem Wahlergebnis?
      • Beispiele für Listenblöcke:
      • es sind 13 Kandidaten gewählt, d.h. man könnte in 2 Blöcken mit Platz 1 - 5 und Platz: 6 - 13 wählen, oder alle 13 auf einmal, oder die ersten 3 Plätze und dann den Rest
      • es sind 9 Kandidaten gewählt, man könnte alle auf einmal oder z.B. erst drei und dann 6 Listenplätze wählen.
  • Entscheidet sich die Versammlung für eine Bestimmung in mehreren Blöcken, dann muss jeder Kandidat erklären, zu welchen Blöcken er antritt. Die Entscheidung kann vor jedem Wahlgang zu einem Block geändert werden.
    • Der Sinn der Anmeldung am Anfang für alle Blöcke ist, dass zwischen Verkündigung der Ergebnisse des vorherigen Stimmgangs und dem Beginn des nächsten Stimmgangs möglichst wenig Zeit durch Formal-Foo verloren geht.
  • Die Kandidaten werden nach Reihenfolge der Vorstellung auf einem Stimmzettel vermerkt.
  • Der Wähler kann jedem Kandidaten Punkte entsprechend den Vorgaben des jeweiligen Stimmzettels geben. Bei fünf oder weniger zu wählenden Kandidaten pro Listenblock beträgt die Punkteskala null bis fünf Punkte, bei sechs oder mehr zu wählenden Kandidaten pro Listenblock beträgt die Skala null bis zehn Punkte.
    • Je höher die Punktzahl, die man ankreuzt, desto höher bewertet man den Kandidaten, desto weiter oben/vorne möchte man den Kandidaten auf der Liste sehen. Man kann jede Punktzahl beliebig oft vergeben.
      • Durch diese Abstufungen kann man entweder ehrlich seine Präferenzen darstellen. Oder man wählt taktisch so wie bei der Akzeptanzwahl mit der Höchstpunktzahl für die Favoriten und NULL bei allen anderen. Der taktische Wähler gibt also freiwillig die Option der aktiven Reihenfolgenbestimmung auf.
  • Werden an einen Kandidaten keine Punkte vergeben, zählt dies als 0 Punkte. Eine Enthaltung ist nicht vorgesehen, da wir eine Endsumme bilden, bei der eine Enthaltung automatisch auch keinen Wert erzeugt.
  • Macht man einen Fehler, gilt dasselbe wie bei der Akzeptanzwahl: durchstreichen, neues Kreuz setzen. Der Wählerwille muss eindeutig erkennbar sein und im Zweifel entscheidet die Wahlleitung.
  • Die Listenplätze werden in absteigender Reihenfolge an die Kandidaten vergeben, die in absteigender Reihenfolge die meisten Punkte erhalten haben.
    • Beispiel: Der Bewerber mit der höchsten Punktzahl erhält Platz 1, der Kandidat mit der zweithöchsten Punktzahl erhält Platz 2 usw.. Das dürfte wohl jedem jetzt klar sein.
  • Nehmen Kandidaten die Wahl nicht an oder treten während der Bestimmung der Reihenfolge von der Wahl zurück, dann rücken alle auf nachfolgend gewählten Listenplätze entsprechend einen Platz weiter.