BY Diskussion:Programmentwicklung Bayern
Unterstützung / Ablehnung zu Umstrukturierung der AGs in Bayern
Ich bitte um ein Meinungsbild zur durch den LV am 02.06.2010 beabsichtigten Umstrukturierung/Aufsplittung der Arbeitsgruppen. --Spearmind 15:34, 8. Jun. 2010 (CEST)
"Arbeitsgruppen Aufgrund diverser Erfahrungen aus dem Bundesverband sowie Landesverbänden wollen wir vermeiden, den Begriff Arbeitsgruppe oder die Abkürzung "AG" weiterhin offiziell zu nutzen. Sämtliche Arbeitsgruppen (AG) in Bayern sollen in die neue Bezeichnung (SG/FG/IG) überführt werden."
Piraten für eine Umstrukturierung der AGs in Bayern
Piraten gegen eine Umstrukturierung der AGs in Bayern
- Spearmind 15:34, 8. Jun. 2010 (CEST) keine Doktrin der Strukturen von oben!
Gründe
Spearmind, mal angenommen das würde nicht vom Vorstand kommen. Wärst Du dann dafür oder dagegen - und mit jeweils welchen Gründen? Danke. ValiDOM
1. AGs als auch Ihre Struktur sind in keinster Weise Angelegenheit von Vorständen sondern selbstbestimmte Einheiten in Verantwortung ihrer Mitglieder
2. wenn die Struktur von AG's nicht gefällt, ist ein entsprechender Antrag beim Bundes-Programmparteitag zu stellen, ein bayerischer Alleingang wirkt hier doch sehr befremdlich
3. so oder so möchte ich Struktur und Inhalt von Arbeitsgemeinschaften nicht in Frage stellen sofern sie nicht unmittelbar konkurrieren. Ich denke das ist eine großartige Errungenschaft einer Partei die anders sein will. Politik an der Basis anstatt von oben herab zu organisieren.
--Spearmind 16:51, 8. Jun. 2010 (CEST)
- Also darf ich zusammenfassen: wenn ich kein Vorstandsmitglied wäre, würdest Du es gut finden? ;) ValiDOM ? - siehe Punkt 3
- Aber mal zurück zum Thema. Warum wir hier den Namen "AG" gern raus haben wollen ist, dass im AG-System Reibereien aufgetreten sind die wir in BY nicht so sehen wollen. Alle mit denen ich gesprochen habe (und das war immerhin der Zeitraum Feb-Juni, es waren viele) haben ihren Unmut über das bestehende AG-System geäußert. Einen Ausweg wollen wir mit den "IG" bieten, die - mal so gesehen - ja iim Grunde eine Umbennenung der AG sind. Minus dem Themenanspruch, die manche AGs mit sich brachten. Letzteres ist ein wesentlicher Unterschied, da wir uns auch in der Praxis eher nach Interessen/Zielen als nach Themengebieten richten. Du suchst Dir sicherlich auch geeignete Leute mit den gleichen Zielen, um einen Programmpunkt nach Deinen Vorstellungen zu erarbeiten. Das kann man dann IG nennen: ggfs. temporär, ziel-orientiert, unbürokratisch, dynamisch und unkontrolliert. Allerdings mit dem Veprechen des LV, auch die nötigen Mittel zur Verfügung zu stellen. Versammelt werden diese dann in Fachgruppen die vereinfacht gesehen eine gesplittete Politik-Mailingliste ist. Pro (Groß-)Themenfeld eine Liste, auf der sich interessierte eintragen können - ohne gleich von allem erschlagen zu werden. Zudem findet man dort langfristig sicher auch Leute, welche die gleichen Ziele haben. In Bayern waren AGs bisher eigentlich die heutigen Servicegrupppen (SG), z.b. IT, Presse, Werbemittel usw. Politische AGs gab es nur zwei, die aber eher zuletzt inaktiv waren. Von daher fällt der Wechsel in Bayern da leicht. Den Namen "AG" nicht mehr zu verwenden ist da auch nur konsequent, da es sonst zu Irritationen kommen würde. Vergessen kann ich auch nicht, wie viele Leute sich bei mir oder auch in der Mitgliederbefragung über fehlende Strukturen und Wegweisern (ungleich Vorschriften) beschwert haben. Zu guter letzt kann fehlender Gestaltungswillen (der Mehrheit) im Bund kein Grund sein, dass wir in Bayern nicht vorwärts kommen. Ich glaube wir haben hier einen Weg gefunden die (eigentlich schon gelebte) Piraten-Praxis zu erklären und auszubauen. ValiDOM
Wie Du beschreibst ist eure beabsichtige "Umbenennung" von AG zu IG überhaupt nicht schlüssig. Hier handelt es sich keineswegs nur um eine Umbenennung sondern um eine völlig andere Art Politik zu erarbeiten. Du benennst eine IG richtig als Gemeinschaft "geeigneter Leute mit gleichen Zielen". Das hat nun aber gar nichts mit dem demokratischen Verständnis einer AG zu tun. Eine AG jedenfalls ist kein Club von Piraten mit gleichgeschalteten Interessen. Du sprichst von persönlichen Erfahrungen oder Gesprächen, dies sollte nicht Grundlage sein, als Landesvorstand die Struktur der AGs in Frage zu stellen.
"Du suchst Dir sicherlich auch geeignete Leute mit den gleichen Zielen, um einen Programmpunkt nach Deinen Vorstellungen zu erarbeiten." Nein, das tue ich sicher nicht innerhalb einer AG. Hier wird mit demokratischem Geist zusammengewirkt, durchaus streitbar ein Konsens gefunden.
Leute mit gleichgeschalteten Interessen herauszufiltern ist eher kontraproduktiv für die Piraten und auch überhaupt nicht notwendig. So sollte man nicht versuchen Politik zu erarbeiten. Elitäre Zirkel geprägt von Lobbyismus gibt es zuhauf bei anderen Parteien. Da sollten wir nicht hinsteuern. Jeder soll das Recht behalten jederzeit an der Meinungsbildung mitzuwirken, gerade dann wenn man nicht den Mainstream vertritt.
Ich halte überhaupt nichts von nicht-konsens-orientierten FACH! Gruppen. Ohnehin wird es immer wieder Grüppchenbildungen geben die bestimmte Themen einseitig pushen. Das sollte man nun keineswegs auch noch instrumentalisieren. Dienstleistende AGs natürlich auch nicht. Bitte lasst auch weiterhin die AGs eigenverantwortlich ihre vorbildlich ehrenamtliche Arbeit machen!--Spearmind 22:46, 8. Jun. 2010 (CEST)
- Super, jetzt haben wir wenigstens den Punkt herausgefischt, der unsere Differenz zeigt. Wenn ich das richtig verstanden habe meinst Du, politische Arbeit sollte möglichst in einem Konsensprozess (ergo AG) erfolgen? Dieser Ansicht widerspreche ich fundamental. Einige Gründe sind:
- Es gibt genügend Stories aus Bundes-AGs die gezeigt haben, dass konsensorientierte Arbeitsweise bei strittigen Themen nicht funktioniert und im Gegenteil sogar negative Effekte hat (also known as mobbing). Zwar wurden teilweise Lösungen gefunden, diese meist aber um den Preis starkem Reibungs- und/oder Personalverlustes in der AG.
- AGs sind bei uns überhaupt nicht demokratisch legitimiert. Dazu müssten sie ein Parteiorgan sein, was sie nicht sind - genau das wäre doch aber das, was die Altparteien tun? (Zudem sehe ich auch nicht, dass dies eine Mehrheit finden würde da die Satzung anzupassen.) Dennoch entwickelten einige AGs einen gewissen politischen Anspruch, für ein Thema zuständig zu sein. Genau das wollen wir aber auch vermeiden. Zumindest so lange, bis AGs mal Organe sein sollten.
- Wenn Pirat A eine Idee hat und beginnt mit dem Thema zu arbeiten äußert er/sie vielmals auch Zielvorstellungen. In AGs ist es vorgekommen, dass dann diese Idee niedergebrannt (aka flaming ;)) wurde bevor die Idee überhaupt erklärt oder ausgearbeitet gewesen wäre. Das hat Leute "verbrannt", auch solche die Fachwissen mit bringen. Ich bin nicht bereit Leute in Strohfeuern verbrennen zu lassen wenn ich es anders gestalten kann. Deshalb brauchen wir NICHT-Konsensorientierte "Schmelztiegel" wo sich am Fachbereich interessierte Tummeln und sich Interessensgruppen (IG) finden können. Zum flamen können die dann ihren Inhalt zurück in die FG geben, aber eben erst, wenn es soweit ist.
- IGs sind de-facto die Abbildung, wie heute schon erfolgreiche politische Inhalte-Erarbeitung bei den Piraten betrieben wird.
- Die Nicht-Verwendung des Begriffs "AG" in Bayern soll verhindern, dass hier Verwechselungen und Irritationen auftreten. dienst-leistende SGs ersetzen (nur namentlich ;)) die bisher dienst-leistenden AGs in Bayern. ValiDOM
Übrigens danke, dass wir eine so gute Diskussion führen können. Ich nehm mal Deine Antwort etwas auseinander, zitieren ist im Wiki schwierig aber ich versuchs ;) ValiDOM Also los gehts:
- Wenn nun Leute sich lose gruppieren um unterschiedliche Themen in einen Antrag münden zu lassen ist das völlig in Ordnung. Dazu bedarf es keines organisatorischen Oberbaus per Doktrin. --Spearmind 16:56, 9. Jun. 2010 (CEST)
- Ein nicht zu vernachlässigender Grund für das Programmentwicklungskonzept ist auch, dass ich einem Neu-Mitglied am Stammtisch eine Antwort geben können muss auf die Frage "Wie bringe ich politische Inhalte bei den Piraten ein?". Ohne das Konzept würdest der jenige viele unterschiedliche Antworten auf die Frage erhalten, was einige (die ich kennen gelernt habe) dazu bewegt hat sich gar nicht zu bewegen. Deshalb ist es gut wenn wir für die Gruppen-Bildung einen Namen finden und die Findung durch Fachgruppen erleichtern. ValiDOM
- Eine AG bestehend aus Mitgliedern mit einer doch gewissen Kompetenz und vor allem Interesse an der Materie, bringt Anträge per Konsens auf die Tagesordnung. Und das ist auch gut so. --Spearmind 16:56, 9. Jun. 2010 (CEST)
- Ich werde Mitgliedern in bestehenden Bundes-AGs nicht ihre Fachkompetenz absprechen, kenne sogar einige darin, die ich selbst als ausgewiesene Experten bezeichnen würde. Das dies für die Mehrheit zutrifft glaube ich aber nicht, der Trollanteil ist genauso hoch wie im "Rest" der Piratenpartei. Experten sollen ja genau ihre Expertise einbringen können - auch mal ohne Trolle. Zudem ist eine AG (auch egal wie man sie nennt: AG, FG, IG...) bei den Piraten nicht demokratisch legitimiert, was einen (politischen) Meinungsführungsanspruch unmöglich macht. ValiDOM
- Interessengruppen haben sich auch bislang wiederholt gesucht und gefunden um Anträge zu forcieren. Der Umbau angetrieben durch einen Vorstandsbeschluss ist also absolut unnötig. --Spearmind 16:56, 9. Jun. 2010 (CEST)
- S.o. Selbst wenn es ansich nicht nötig wäre, ist es notwendig um es zu erklären. Doch ist es auch so notwendig, weil wir damit die verschiedenen Interessensgruppen (die es ja de-facto teilweise schon gibt) wieder an einen Tisch bringen: in den Fachgruppen. ValiDOM
- Von Irritationen kann keine Rede sein, AGs auf Länderebene führen den Landesnamen als Zusatz. Ich denke das hat sich durchaus bewährt. Ich sehe auch nicht dass innovative Ideen verbrannt werden. Jeder kann eine wikiseite zum Brennpunkt machen und Mitstreiter für Ideen ausserhalb der AGs suchen. --Spearmind 16:56, 9. Jun. 2010 (CEST)
- Du hast recht: Irritationen hat es da in Bayern noch nicht gegeben, *weil* wir den Namen jetzt vermeiden. ;) Das aber Leute und Ideen in Bundes-AGs verbrannt worden sind und so lange auf Piraten rumgemobbt wurde bis sie schließlich gegangen sind, ist vielfach erwiesene Tatsache. Ich würde sogar soweit gehen und behaupten: die AGs, die funktionieren, sind eigentlich IGs durch schmerzhafte Prozesse geworden: es sind keine Piraten mehr darin vorhanden die ein wesentlich anderes Ziel verfolgen. Ich glaube nicht, dass ich einen Antrag aus solch einer AG als konsensfähig betrachten kann *weil* die Kritiker fehlen. ValiDOM --
- gut das liegt dann aber an Personen selbst und dem unterschiedlichen Verständnis wie Politik funktioniert und entsteht, man kann natürlich als Vetreter einer Minderheit zu einem Thema das Handtuch werfen und sich einem weiteren Wirken gänzlich verweigern. Nein, aus AGs wird niemand rausgeschmissen oder gemobbt nur weil er eine andere Meinung vertritt. Das weise ich entschieden zurück. Etwas anderes hast Du hier nie stichhaltig/transparent dargelegt.--Spearmind 18:30, 10. Jun. 2010 (CEST)
- Ziel von Anträgen wird es aber bleiben eine Mehrheit zu binden. --Spearmind 16:56, 9. Jun. 2010 (CEST)
- Das ist Voraussetzung für erfolgreiche Politik und ändert sich mit dem Programmkonzept nicht. Wir befeuern diesen Prozess nur noch deutlicher: mit Unterstützung für IGs, Bildung der FGs, mit Programmtagen und Servicegruppen wie der SG Programm. ValiDOM
- Es ist völlig in Ordnung wenn sich Piraten entscheiden auch außerhalb von AGs zu wirken. Ganz klar stört mich dass der Antrag zur Zerschlagung der AGs in ihrer bewährten Form von oben kommt. Noch dazu ist er vollkommen falsch.--Spearmind 16:56, 9. Jun. 2010 (CEST)
- "Von oben herab" mag zwar stimmen, weil das erstmal ein LaVo-Beschluss ist. Auf dem LPTby2010.1 in Fürth hatte ich aber schon dieses Konzept vorgelegt. Es wurde mit einem fast einstimmigen Meinungsbild (ich glaub eine Gegenstimme oder so) versehen. Seit dem hat sich am Konzept zwar einiges verändert, hauptsächlich die Thematische Abgrenzung und die Ausgestaltung der SG Programm. Doch der Wesensgehalt ist erhalten geblieben - und der sah die IGs/FG/SG auch schon vor. Zudem waren eine Menge Leute in Bayern (und darüber hinaus) daran beteiligt, ich habe da sehr viel Wert auf Mitwirkung und Mitwirkungsmöglichkeiten gelegt. Also, ich will das damit nicht verteidigen aber doch zeigen, dass es so "von oben herab" gar nicht ist. ValiDOM