BY:Bezirksverband Oberbayern/Statisticum/Auswertung der Europwahl 2009 für Oberbayern

Aus Piratenwiki Mirror
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Bei diesem Dokument handelt es sich um eine Auswertung des Wahlergebnisses der Europawahl 2009 für die Piratenpartei. Es wird nur der Bezirksverband Oberbayern betrachtet und alle Analysen und Darstellungen spiegeln die Meinung des Autors wider und sind nicht zwingend die Meinung der Piratenpartei Bayern.

Oberbayern gesamt

Übersicht über die erfolgreichsten Parteien in Oberbayern

Platz Partei Stimmen Stimmen in %
1 CSU 634482 46,0 %
2 GRÜNE 205474 14,9 %
3 SPD 166520 12,1 %
4 FDP 146391 10,6 %
5 FW 64240 4,7 %
6 ödp 31242 2,3 %
7 DIE LINKE 29176 2,1 %
8 BP 18524 1,3 %
9 REP 14182 1,0 %
10 PIRATEN 11093 0,8 %
11 Tierschutzpartei 10890 0,8 %
12 RRP 8360 0,6 %
13 RENTNER 7285 0,5 %

Alle anderen Parteien unter 0,5 %

Analyse

Die Piratenpatei hat es bei ihrer ersten Wahl in Oberbayern auf Anhieb in das vordere Drittel der 31 angetretenen Parteien geschafft. Da es sich bei der Piratenpartei nicht um eine, wie von vielen behauptet, Protestbewegung handelt, lässt sich damit erklären, dass sie sich der Nähe von bereits etablierten Parteien in Bayern findet. Daran, dass sich die Piratenpartei weit vor Parteien mit viel mehr Mitgliedern befindet (z. B. PBC), zeigt, dass die Partei nicht nur von ihren Mitgliedern und Sympathisanten gewählt wurde, sondern direkt beim ersten Mal beeindruckend bewiesen hat, dass sie eine Daseinberechtigung in Bayern hat.

Landkreisergebnisse

Tabellarische Auswertung

Bereich Name Piraten in % Wahlbeteiligung in % Wahlberechtigte
Kreisfreie Stadt 161 Ingolstadt 1,0 34,7 88808
Kreisfreie Stadt 162 München 1,1 43,2 896703
Kreisfreie Stadt 163 Rosenheim 0,8 39,0 41249
Landkreis 171 Altötting 0,6 40,8 82810
Landkreis 172 Berchtesgadener Land 0,4 40,0 74108
Landkreis 173 Bad Tölz-Wolfratshausen 0,6 46,0 88839
Landkreis 174 Dachau 0,7 44,5 98225
Landkreis 175 Ebersberg 0,7 50,2 92874
Landkreis 176 Eichstätt 0,6 46,3 94423
Landkreis 177 Erding 0,6 43,8 92686
Landkreis 178 Freising 1,0 43,5 117456
Landkreis 179 Fürstenfeldbruck 0,8 47,4 71487
Landkreis 180 Garmisch-Partenkirchen 0,4 42,9 64459
Landkreis 181 Landsberg am Lech 0,7 45,6 84941
Landkreis 182 Miesbach 0,5 46,9 71376
Landkreis 183 Mühldorf a.Inn 0,6 41,2 84268
Landkreis 184 München 0,8 50,7 228473
Landkreis 185 Neuburg-Schrobenhausen 0,6 42,4 69302
Landkreis 186 Pfaffenhofen a.d.Ilm 0,8 42,7 88229
Landkreis 187 Rosenheim 0,6 45,9 184759
Landkreis 188 Starnberg 0,7 51,5 95335
Landkreis 189 Traunstein 0,5 43,3 130660
Landkreis 190 Weilheim-Schongau 0,6 44,8 98595
Gesamt 0,8 44,5 3119363


Analyse

  • Verteilung

Man kann aus der Tabelle erkennen, dass die Piratenpartei vor Allem in den bevölkerungsreichen Gegenden die besten Ergebnisse erzielt hat. Eine Ausnahme bildet hier der Landkreise Traunstein, welcher mit 0,5 % der Stimmen einer der schlechtesten in Oberbayern ist. Der Grund ist wohl mit der Entfernung zu München und Ingolstadt zu erklären. Die Stärke in den Städten ist wohl auf die Infostände in München und Ingolstadt zurückzuführen. Rosenheim scheint etwas weniger Zuspruch für die Piratenpartei zu finden. Wobei man sagen muss, dass es hier wahrscheinlich an der fehlender Präsenz unter anderem von Infoständen liegt.

  • Wahlbeteiligung

Eine Abhängigkeit von der Wahlbeteiligung ist für mich nicht erkennbar, da sowohl in Landkreisen mit wenig als auch in Landkreisen mit viel Wahlbeteiligung ein sehr gutes Ergebnis erzielt werden konnte.

  • Verhältnis

In Oberbayern haben 11093 Wähler die Piratenpartei gewählt. Davon alleine in München 4414, also mehr als ein Drittel der gesamten Wähler darstellt. Jedoch muss man an dieser Stelle ebenfalls sagen, dass München fast ein Drittel der Wählerschaft in Oberbayern stellt. In den Landkreisen ohne die Kreisfreie Stadt München wäre die Piratenpartei immerhin noch auf 0,7 % der Stimmen gekommen.


Grafik mit Prozentzahlen der Piratenpartei

Auswertung der Grafik

An der Karte kann man meiner Ansicht nach sehr gut erkennen, dass der Wahlkampf sich auch erfolgreich auf die Gebiete um die beiden Schwerpunkte München und Ingolstadt ausgewirkt hat. Was jedoch auch zu erkennen ist, dass es Defizite an den Randgebieten gibt. Vor allem im Süden von Oberbayern in den Landkreisen Traunstein, Berchtesgadener-Land, Garmisch-Partenkirchen und Miesbach ist zu erkennen, dass die Masse auf dem breiten Land noch nicht erreicht werden konnte. Hier sollte man vielleicht den Landkreis Traunstein besonders in Auge nehmen, da er mit 130660 Wählern den viertgrößten Wahlkreis in Oberbayern darstellt. Auffällig ist hier auch der Wahlkreis Freising – der mit 1,0 % sich doch von den anderen „Vorort“-Wahlkreisen von München abhebt. Dies führe ich auf den Einfluss auf die Studentenschaft und die Präsenz von einigen Piraten vor Ort zurück. Es zeigt aber auch, dass es möglich ist, auch mehr Leute außerhalb der Städte zu erreichen.

Ergebnisse der Europawahl 2009 in Oberbayern

Fazit

Leider gibt es in Bayern noch keine Vergleichszahlen, da es die erste Wahl war, an der die Piratenpartei teilgenommen hatte. Meiner Einschätzung nach hat man im sehr konservativ orientierten Oberbayern jedoch den ersten Schritt in die richtige Richtung gemacht. Das inoffizielle, aber jedoch realistische Wahlziel von 0,5 % in Bayern, wurde in Oberbayern und in ganz Deutschland deutlich übertroffen.

Der eingeschlagene Weg in München, dort den Schwerpunkt des Wahlkampfes zu setzen und vor Allem die Studentenschaft als Wählerschaft gewinnen zu wollen, ist meiner Ansicht nach der richtige Weg. Ingolstadt hat viel Aufmerksamkeit durch den Spitzenkandidaten der Europawahl Andreas Popp erfahren, darauf führe ich den Erfolg dort zurück. Rosenheim sollte meiner Ansicht nach nicht hinten angestellt werden und auf eine Stufe mit Ingolstadt gestellt werden. Die Wahlkreise, welche im direkten Einzugsbereich von München liegen, werden wohl von München mitgezogen und weisen eine durchschnittliche Wählerschaft auf. Probleme sehe ich vor Allem im Süden des Regierungsbezirks – wo sich die vier schwächsten Wahlkreise befinden.

Meiner Ansicht nach sollte man für die Bundestagswahl den Wahlkampf in München in einer ähnlichen Art und Weise weiterführen und wenn möglich auf die Randgebiete ausweiten. Infostände in Freising, Dachau und Dorfen, nur um ein paar Beispiele zu nennen, würden sich hier zum Beispiel anbieten, da dort ein Wählerkreis zu finden ist, der vielleicht mit ein paar kleinen Anstößen noch erweitert werden könnte. In Ingolstadt und vor allem Rosenheim sollten die Info-Stände und anderen Aktivitäten verstärkt werden. Auf dem Land sollte versucht werden, in den Kreisstädten zu informieren und dort Aktionen zu starten, um auch dort die Menschen für die gute Sache der Piratenpartei zu gewinnen.