BE:LiquidFeedback Themendiskussion/797

So ist es gedacht (muss sich aber natürlich keiner dran halten)

P9-Live-Sendung zum Thema: http://www.youtube.com/watch?v=Pvm_kYJ08Jk&feature=plcp

Link zum Thema in der Berliner Liquid-Instanz

Leider ist die Gesamtdauer des Meinungsbildes sehr kurz (<31 Tage, Quorum gleich geschafft). Ich hätte sehr gerne mehr Zeit für das Thema und würde euch bitten von der 'Später abstimmen'-Funktion gebrauch zu machen. --rhotep

Ziel ist es herauszufinden, welche Eigenschaften sich die Basis (der Tendenz nach) bei unseren zukünftigen MdBs wünscht. Die erste Initiative steht:

"Unsere MdBs sollen kameratauglich sein."

Weitere Initiativen sind erwünscht, am besten im gleichen Format; z.B:

"Unsere MdBs sollen gut angezogen sein."

Initiativen können sowohl für erwünschte als auch für potentiell unerwünschte Eigenschaften gestartet werden:

"Unsere MdBs sollen sozialkompetent sein"
"Unsere MdBs sollen polemisch sein."

Je mehr Initiativen dieser Art am Start sind, desto besser. Am Ende haben wir dann eine Liste von ein paar Dutzend Eigenschaften und wir können die Schulze-Methode im Liquid mal so richtig ausnutzen. :)

Achtet bitte darauf, dass die Namen der Initiativen möglichst dasselbe Format haben, damit man am Ende bei der Abstimmung nicht den Überblick verliert.

Im Text der Initiative ist dann Platz für eine genauere Beschreibung der genannten Eigenschaft. Macht euch aber keinen Kopf, wenn die Eigenschaft sich nicht ganz genau definieren lässt, das geht fast nie. Man kann auch mit vergleichsweise vagen Eigenschaften wie Aufrichtigkeit oder Schönheit schon einiges anfangen.

Hängt unten an eure Initiative bitte noch diese Erklärung oder einen Link darauf an, damit allen klar ist, wie diese Initiativen gedacht sind. Der Link zur allgemeinen(!) Themendiskussion im Wiki ist vielen nicht bekannt oder er wird gerne übersehen, deshalb bitte noch einmal gesondert darauf aufmerksam machen.

Das Ergebnis der Abstimmung ist dann eine Präferenzliste von Eigenschaften. So erhalten wir einen groben Überblick, was von unseren zukünftigen MdBs erwartet wird.

Das Tolle am Präferenzwahlverfahren ist, dass man nicht nur sieht welche Eigenschaften beliebt sind, sondern im direkten Vergleich auch, was im Zweifel bevorzugt wird.

Wozu das Ganze?

Ich verbinde damit die Hoffnung, dass Eigenschaften als gewünscht zutage treten, die möglichen Kandidaten noch gar nicht als solche bewusst sind, und sie möglicherweise motivieren zu kandidieren. So könnte es sein, dass sich bisher Leute fälschlicherweise für ungeeignet hielten, da ihnen gar nicht klar war, daß die Basis ihre Eigenschaften sogar sehr gern an den MdBs sehen will.

Es können natürlich auch Kandidatinnen abgeschreckt werden, die viele unerwünschte Eigenschaften und wenige erwünschte haben.

Was nicht so gut wäre, aber kein Beinbruch ist

Initiativen mit Namen folgender Art sind in gewisser Weise problematisch:

"Unsere MdBs sollen in angemessenem Umfang polemisch sein."

So eine Initiave werden die wenigstens ablehen. Auch wer glaubt, dass Polemik nie angemessen ist, kann schulterzuckend zustimmen, der Wunsch läuft einfach leer. Auf diese Weise ließe sich das Ergebnis für "polemisch" hochmanipulieren. In diesem Fall kann man einfach beide Initiativen "polemisch" und "in angemessenem Umfang polemisch" einstellen und gucken, wie sie gegeneinander abschneiden. Außerdem wäre eine Präferenzreihenfolge "in angemessenem Umfang polemisch" > "sachlich" > "polemisch" durchaus informativ.

Was wirklich unschön wäre, sind Initiativen mit einem klaren Namen, in deren Text aber eine ganz spezielle Auffassung der Eigenschaft vorgetragen wird. Zum Beispiel: "Unsere MdBs sollen ehrlich sein" und im Text: "Ehrlichkeit bedeutet hier, dass die Kandidaten immer alles Wahre, was ihnen zum Thema einfällt, laut ausprechen."

Verbieten kann und will ich das natürlich nicht, stattdessen aber zur Fairness aufrufen. :)

Wo sind die Haken? (gerne auch ergänzen)

  • Der Wunsch nach Diversität der Kandidaten kann nicht abgebildet werden: Es ist vermutlich der Fall, daß einige sich verschiedene Kandidaten wünschen, zum Beispiel einen sachlichen und einen polemischen. Im Ergebnis kommt dann wohl möglich raus, daß "sachlich" und "polemisch" irgendwo im Mittelfeld liegen, obwohl beide Eigenschaften hoch beliebt sein mögen, solange sie jeweils nur ein Kandidat hat.
    • Das sollte man bei der Auswertung des Ergebnisses im Hinterkopf behalten!
  • Es könnte passieren, daß Kandidaten ihre Vorstellung an Hand der beliebtesten Eigenschaften frisieren.
    • Das ist an sich gar nicht schlimm, immerhin reflektieren sie damit ein Bedürfnis der Basis. Schlimm wird es, wenn sie sich verstellen oder vorgeben, gewisse Eigenschaften zu haben. Das ist aber immer eine Gefahr und hier können wir getrost der Basis vertrauen, dass so ein Schauspiel nicht honoriert wird.
  • Im schlimmsten Fall haben wir schöne, rethorisch versierte Kandidaten, die alle durch ihr Auftreten entzücken, aber wir haben nicht geschaut, wofür die inhaltlich stehen.
    • Bei den wenigen Personen, die wir von Berlin aus schicken können, würde ich mir wünschen, dass die vielfältigen politischen Strömungen vertreten sind. Einen Rhethorikkurs kann man zur Not nachschieben, Presseumgang kann man lernen.
  • letztlich wird es darauf ankommen, die Selbstdarsteller, Blender, Karrieristen und all die, die nur ihr eigenes Ding durchziehen wollen rauszufiltern, und die, die das nötige Standing, die nötige Unabhängigkeit und die nötige Rückkopplungsfähigkeit mit der Basis haben, und sich selbst durch den Politikbetrieb nicht blenden lassen, nach vorne zu ziehen. Die Kriterienliste kann dabei eine Hilfe sein, mehr aber auch nicht.