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Überlegungen zur Piratenverköstigung beim Landesparteitag in Berlin, 2010
eine Frage des Stils? Aber ja!
dies nur kurz vorweg:
Bei uns Piraten gibt es eine Schublade, die hat die Aufschrift "piratisch" und eine andere, die hat die Aufschrift "nicht piratisch". Diese werden, ziemlich wahllos und aus individuell bedingten und dunkel-grummelnden Bauchgefühlen stammenden Gründen, dazu benutzt, Verhaltensweisen anderer Piraten zu kennzeichnen und sie auf den richtigen Weg zu führen.
DAS meine ich nicht mit "Stil"!
Ich meine auch nicht solche Äußerlichkeiten wie einen Pirataufkleber auf dem MAC-Notebook. Piratenstil bedeutet für mich ganz und gar eigenständiges Denken - und nicht nur das - daraus entstehendes ganz und gar eigenständiges Handeln. Es macht danach Sinn, sein Gedachtes mit anderen zu diskutieren und überprüfen zu lassen, es zu korrigieren, wenn nötig, also es (mit)zuteilen und dadurch zu vergrößern und verbessern. Daraufhin erfolgt die Handlung - allein oder mit anderen zusammen. Auch für so profane Dinge wie eine Verköstigung von einem Haufen Piraten auf einem Parteitag macht es Sinn, von den üblichen Schemata abzuweichen und mal bei null anzufangen - was bedeutet, sich folgende Fragen zu stellen: Was ist wünschenswert und was ist machbar?
Was ist wünschenswert?
- wunderschöne, halbnackte Hulamädchen und Jungs servieren auf silbernen Platten ununterbrochen feinste Delikatessen aus aller Welt!
Leider komme ich zu dem Schluß, dass das nich machbar ist und beginne von vorne.
- das Essen muss schmecken
- es darf fast nix kosten
- es muss (fast) alle Ernährungsgewohnheiten berücksichtigen
- es muss über Stunden hinweg frisch und appetitlich bleiben
- es darf während des Parteitages wenig Arbeit machen
- es muss den Betreibern des Meistersaals zuzumuten sein
- es muß ernährungsphysiologisch so beschaffen sein, dass sich die Leute nicht aufgrund erhöhter Insulinproduktion seltsam benehmen...*roisper*
- es muss größtenteils vorher zubereitet werden können, ohne an Frische einzubüßen
so, da ist doch schon mal einiges zusammengekommen.
und was ist davon machbar?
- kein Problem, wir beauftragen ein Catering-Unternehmen mit diesen Vorgaben und kürzen die Rechnung, wenn das nich Punkt für Punkt erfüllt wird...
Leider geht das mit Punkt zwei nicht zusammen - bzw, ein Glück! Wir können also frohgemut in bester Piratentradition uns eigenständig ans Werk machen und selber planen und kochen. Meiner Meinung nach ist Punkt für Punkt für uns machbar. Und zwar wie?
wir stellen verschiedene Brotaufstriche her und streichen Brote.
- bei geschicktem Zutateneinkauf ist das die kostengünstigste Variante
- selbstgemacht schmeckt fast immer besser
- selbstgemacht ist frisch
- Brotaufstriche kann man vorher zubereiten
- wir bereiten nur Brotaufstriche zu, die sich lange gut halten, bzw ihr Aroma noch verbessern
- Bei selbstgemachten Brotaufstrichen kann man darauf achten, wenig schlechte Kohlenhydrate zu verwenden (Insulinspiegel)
- Brote kann man auch schmieren, während jemand eine feurige Rede hält
- es macht Spaß, zusammenzusitzen und zu schnipseln, besonders wenn die Luftbrückler währenddessen ihre typischen Allotria treiben
- Brote benötigen kein Geschirr, nur Papierservietten
- Brote benötigen keinen Strom
- Brote werden nicht so schnell pappig wie Brötchen
- wir müssen nicht umständlich kassieren, sondern stellen eine Piratenschatzkiste auf, in die gespendet wird. Manch einer hat ein paar Cents mehr im Portemonnaie, mancher weniger...
ich hab gestern nach der Vorstandssitzung (17.01.)drei verschiedene Brotaufstriche präsentiert und lauter zufriedene Gesichter geerntet :-) Weil ich jetzt endlich was tun muß - also arbeiten, mein ich - mach ich hier vorläufig einen Punkt. Im Laufe der Woche werde ich Rezepte beschreiben und Logistik - Vorschläge machen.
Ich bitte hier um die Unterschriften der Leute, die gerne mitmachen wollen.
☠ Heide Hagen 13:23, 18. Jan. 2010 (CET)
--Vera K 20:06, 27. Jan. 2010 (CET)