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Piraten für eine entspannte Politik
Die Piratenpartei setzt sich für die freie persönliche Entfaltung jedes Einzelnen ein. Mit ihrem Auftritt bei der Hanfparade hat sie deutlich gemacht, dass sie dabei keine leeren Versprechen macht. Es gehört eben auch zum Recht auf persönliche Entfaltung, in seinem privaten Umfeld unbehelligt tun oder lassen zu können, was einem behagt, unbehelligt durch staatliche Kontrolle und Überwachung.
Die Piratenpartei setzt sich gegen die ungerechtfertigte Kriminalisierung von Menschen ein. Wir sehen wichtige Rechte der Menschen gegenüber dem Staat bedroht ,wie etwa das Recht auf Unverletzlichkeit der Wohnung, das Post- und Fernmeldegeheimnis, sowie die Informationsfreiheit.
Die sträfliche Vernachlässigung dieser Probleme durch die etablierten Parteien hat zu einem ungeahnten Zuspruch bei den Piraten geführt. Viele treten der Piratenpartei wegen der aktuellen Gesetze zur Sicherheits- und Informationspolitik bei, aber auch weil sie die Partei als Neuanfang für eine sachlicheren und kompetenteren politischen Debatte insgesamt wahrnehmen.
Die Ziele der Piraten erstrecken sich nicht nur auf das Internet, sondern auch auf jeden anderen Lebensbereich. Werte wie Freiheit, Gerechtigkeit, Fairness, Verantwortung und Privatsphäre gelten für die Piraten, ob nun online oder offline gelebt.
An diesen freiheitlichen Werten orientieren sich auch die Mitglieder und Unterstützer der Piratenpartei bei der Entwicklung eines drogenpolitischen Standpunkts. Dabei ist die Diskussion natürlich für Jeden zur Teilnahme offen. Jeder Interessierte, auch Nichtmitglieder, können, entsprechend der basisdemokratischen Orientierung der Partei, Einfluss auf den drogenpolitischen Standpunkt der Partei nehmen. Teilnahme an der politischen Meinungsbildung der Piratenpartei steht somit über- und außerparteilich jedem Menschen offen.
Ganz persönlich und offline können sich Interessierte an Crew- oder Arbeitsgruppentreffen der Piraten zu beteiligen. Eine Crew ist eine kleine Gruppe Piraten, die sich in ihrer Nachbarschaft regelmäßig treffen, zusammen arbeiten und diskutieren. Um thematisch zu bestimmten Themen - auch überregional - zusammenzuarbeiten, schließen sich Piraten zu Arbeitsgruppen oder Squads zusammen. Meist finden diese Treffen in geselliger Runde statt und bieten, frei von formellen Zwängen jedem die Möglichkeit, Meinungen und Inhalte gegenüber der Partei zu äußern.
Der Konsens im Wiki der Piraten kann, darf und soll von jedem Mitglied als Aussage kommuniziert werden, einzelne Sprecher wie zum Beispiel zur Drogenpolitik braucht es da eher selten. Die "Parteimeinung" wird stets in demokratischen Prozessen legitimiert und als solche auch im Wiki gekennzeichnet. Zum Beispiel konnte so der bildungspolitische Standpunkt der Piratenpartei zum letzten Bundesparteitag auf genau diese Weise abgestimmt und beschlossen werden.
Die Piraten machen keinen Personenwahlkampf und versuchen Politik ohne interne Machtspielchen zu betreiben. Stets überwiegt das Engagement für die Sache vor persönlichem Ehrgeiz. Dementsprechend sind auch die Hierarchien innerhalb der Partei sehr flach. Es gibt zwar Parteiämter, diese bedeuten aber im Zweifelsfall einfach mehr Arbeit und Pflichten, jedoch keine Privilegien. Das ermöglicht einen schnellen Einstieg für Neupiraten, die sofort direkt und gleichberechtigt am Diskurs und der Arbeit der Partei teilnehmen können. Die Piratenpartei bietet jedem die Plattform, sich politisch, frei von spießigen Orts- und Kreisverbänden, Protokollen und vorgefertigten Ideologien, zu engagieren. Man muss nicht einmal Mitglied sein, um sich einzubringen. Das Ziel ist es, auf diese Weise Politik langfristig kommunikativer und basisnaher zu gestalten.