AG Jagd/Gründe

Aus Piratenwiki Mirror
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Völlig zurecht wurde bemängelt, dass es noch keine Zusammenstellung gibt, was Jagd bedeutet und warum sie sinnvoll sei. Es wurden einige Themen/Fragen aufgestellt, die hier geordnet sind und auf Beantwortung warten. Wer sich nicht traut, schreibt seine Gedanken erst in die Diskussionsseite: Diskussion:AG Jagd/Gründe

Kritik an der Jagd findet man auf dieser Seite: AG Jagd/Kritik


Der Sinn der Jagd

Zum Einstieg findet sich hier eine ausführliche Auseinandersetzung mit der Frage, warum Jagd sinnvoll und notwendig erscheint: [1] und welche Motivation ein Jäger hat: [2]


Aufgaben der Jagd

Jäger haben heute neben der eigentlichen Jagdausübung zahlreiche Aufgaben übernommen. Zum Beispiel die Förderung und Erhaltung von Biodiversität, Naturschutzmaßnahmen, Umweltbildung von Kindern und Jugendlichen, Wildschadensverhütungsmaßnahmen, Seuchenbekämpfung, Bergung und Entsorgung von Unfallwild.

Erhaltung von Biodiversität (biologischen Vielfalt)

Die Jagd wird als Nutzung natürlicher Ressourcen weltweit anerkannt und legitimiert, sofern sie im Rahmen der Nachhaltigkeit ausgeübt wird. Jeder Nutzer, somit auch Jagd und Jäger, hat den unumstößlichen Nachweis der Nachhaltigkeit seines Tuns zu erbringen. Dies bedeutet für die Jagd die vorausgehende Erstellung von Managementplänen oder Bewirtschaftungsplänen, die auf Wildstandserfassungen durch anerkannte Monitoringverfahren begründet sind.

Diesen Anforderungen genügen deutsche Jäger durch etablierte Länderkonzepte – und ein länderübergreifendes Programm, die von wissenschaftlichen Instituten entwickelt, begleitet und ausgewertet werden.

Zum geforderten Schutz der Ökosysteme tragen Jäger durch lebensraumverbessernde Maßnahmen bei, die unter dem Begriff der Biotophege zu subsumieren sind.

Limitierende Faktoren bei diesen Maßnahmen sind die Verfügbarkeit der Flächen, Vorgaben der Grundbesitzer und die persönlichen finanziellen Möglichkeiten der Jäger. Zu diskutieren ist die sich aus der Riokonvention ergebende und auch im BJG festgeschriebene Hegeverpflichtung der Jagdrechtsinhaber. Der Forderung nach dem Erhalt lebensfähiger Wildpopulationen hat der Jäger durch wildbiologisch richtige Bejagung und durch zur Verfügungstellung ausreichend großen Lebensraumes nachzukommen.

Wiedereinführung verschwundener Arten bzw.die Substitution existentiell bedrohter Restpopulationen. Erfolgreiche Wiederansiedlungen setzen umfassende Konzepte voraus, die neben vorausgehender Biotopanpassung und -gestaltung zur Auswilderung geeignete Individuen sowie – bei der Wiederansiedlung oder Stützung von Restbeständen so genannten Friedwildes – eine effektive Beutegreiferkontrolle als Artenschutzmaßnahme erfordern.

In unserer Kulturlandschaft stellt die Kontrolle generalistischer Prädatoren grundsätzlich eine notwendige Form des Artenschutzes dar. Die Beseitigung heimische Arten gefährdende Neozoen, ist nicht mehr leistbar. Im günstigsten Fall ist eine Kontrolle von z.B. Mink, Marderhund und Waschbär mit akzeptablen Jagdpraktiken möglich.

Prof. Dr. Dr. med. vet. habil. Klaus Pohlmeyer, Institut für Wildtierforschung an der Tierärztlichen Hochschule Hannover

Wildtiermonitoring

Das Projekt "Wildtier-Informationssystem der Länder Deutschlands" (WILD) wurde mit Beschluss der Delegiertenversammlung des Deutschen Jagdschutz-Verbandes e. V. im Jahr 2000 als ein dauerhafter Baustein der ökologischen Umweltbeobachtung eingerichtet. Die bundesweit einheitliche und langfristige Erfassung von Wildtierarten mit wissenschaftlich nachprüfbaren Methoden hat insbesondere das Ziel, Strategien für den Schutz und für die nachhaltige Nutzung von Tierpopulationen zu entwickeln. Kenntnisse über den Zustand der Lebensräume und der in ihnen wirkenden Faktoren sind dabei unabdingbare Voraussetzung. [3]

Die Datenerhebung in WILD basiert zum einen auf Wildtierzählungen in ausgewählten Referenzgebieten, zum anderen auf Bestandseinschätzungen in möglichst vielen Jagdbezirken Deutschlands. In dem langfristig angelegten Projekt werden auch Faktoren, die Einfluss auf die Dichte der untersuchten Tierarten nehmen können (z.B. Flächennutzung, Jagdintensität, differenzierte Jagdstrecken), erhoben.

Im Rahmen der erstmals durchgeführten Flächendeckenden Einschätzung fanden Abfragen zum Vorkommen von 23 jagdbaren Wildarten und zum Biber statt. Insgesamt wurden 31.544 Fragebögen an die WILD-Zentren zurückgeschickt, was einer Beteiligung von über 50 % aller Jagdbezirke Deutschlands entspricht.

Naturschutzmaßnahmen

Der klassische Naturschutz basiert auf der Unterschutzstellung bestimmter Flächen, sei es als Naturpark, Nationalpark oder Biosphärenreservat, als Natur- oder Landschaftsschutzgebiet.

Solche räumlich begrenzten Schutzgebiete reichen, wie die Vergangenheit gezeigt hat, für die dauerhafte Erhaltung von Arten und Lebensgemeinschaften jedoch meist nicht aus. Sie sind zu klein, zu wenig vernetzt oder werden zu stark von angrenzender Intensivnutzung beeinträchtigt.

Deshalb fordern viele Naturschützer heute den flächendeckenden Naturschutz. Ein solches Ziel kann jedoch nur erreicht werden, wenn die Eigentümer der Flächen, das sind klassischerweise die Land- und Forstwirte, in die Planung und Umsetzung einbezogen werden. Voraussetzung dafür ist, daß die Kluft zwischen “Naturschützern” und “Naturnutzern” überwunden wird und die verschiedenen Naturschutzverbände an einem Strang ziehen.

Jäger haben die Möglichkeit zum flächendeckenden Naturschutz: Sie können bis in den letzten Quadratmeter unserer Landschaft hineinwirken und haben einen direkten Zugriff auf die Fläche. Denn sie stehen in engem Kontakt zu den Grundeigentümern, von denen sie ihr Jagdrevier gepachtet haben. Durch die langfristige Verpachtung der Reviere können Naturschutzprojekte über Jahre hinweg durchgeführt werden.

Jäger übernehmen heute echte Naturschutzaufgaben. Aus diesem Grund sind die meisten Jagdverbände nach § 59 Bundesnaturschutzgesetz als Naturschutzverbände anerkannt. DJV Naturschutz und Jagd

Wildtierbrücken

Der Deutsche Jagdschutzverband (DJV) und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) fordern die Bundesländer auf, zügig mehr als 90 neue Wildtierbrücken zu planen und zu bauen. ..Neben dem Tod von jährlich hunderttausenden Tieren auf Deutschlands Straßen führt die Zerschneidung ihrer natürlichen Lebensräume auch zur Isolierung der Teilpopulationen vieler Tier- und Pflanzenarten. Genetische Verarmung – wie sie bereits in Schleswig-Holstein an einer Rotwildpopulation nachgewiesen wurde – und die Verhinderung der Wiederausbreitung seltener Arten wie etwa Luchs oder Wildkatze sind oft die Folge.

Der Deutsche Jagdschutzverband hat seit 2000 maßgeblich die Entwicklung des bundesweiten Konzeptes der Lebensraumkorridore vorangetrieben und engagiert sich derzeit mit weiteren Partnern im Forschungsvorhaben „Holsteiner Lebensraumkorridore“, einem bundesweiten Leuchtturmprojekt für die optimale Anbindung von Grünbrücken ans Hinterland. Der BUND unterstützt die Wiedervernetzung von Biotopen und Waldlebensräumen bereits seit 2004 mit dem Projekt „Rettungsnetz Wildkatze“. „Ziel ist es, voneinander isolierte Waldgebiete durch das Anpflanzen von grünen Korridoren aus Bäumen und Büschen wieder zu verknüpfen. Wildtierbrücken über stark befahrene Straßenabschnitte sind eine wichtige Ergänzung dieser Arbeit“, sagte Prof. Weiger.

Regulierung der Wildbestände

Eine Naturschutzaufgabe, die Jägern von anderen Naturschutzorganisationen zuerkannt wird, ist die Regulierung von Wildbeständen. Allerdings wird hierbei mit zweierlei Maß gemessen: Einerseits wird von den Jägern vehement die Dezimierung von Reh- und Rotwild bis an die Ausrottungsgrenze gefordert. Andererseits aber wird eine Jagd auf Krähen und Elstern – die vielerorts überhand genommen haben und geschützte Arten bedrohen – strikt abgelehnt. Elstern sind dann attraktive Singvögel und ohne Krähen haben Baumfalke und Waldohreule keine Nistgelegenheiten mehr.

Damit wird den Jägern ein ausgeprägtes “Nützlings-Schädlingsdenken” unterstellt, das sie der ökologischen Steinzeit zuordnen würde. Eine solche Diskussion ist für den angewandten Naturschutz wenig hilfreich.

DJV: Naturschutz und Jagd

Praktischer Naturschutz

Zum praktischen Naturschutz zählt z. B. die Einrichtung von Ruhezonen oder die Schaffung von Äsungs- und Deckungsflächen für das Wild. Solche neu eingesäten oder bepflanzten Flächen sind nicht nur für das Wild wichtig. Gerade in intensiv genutzter Landschaft bieten Wildäcker, Hecken und Gebüsche, Kräuter- und Blütenpflanzen vielen selten gewordenen Reptilien, Vögeln, Schmetterlingen, Hummeln und anderen Insekten neuen Lebensraum.

Auch die Pflege von Streuobstwiesen oder die Anlage eines Laichgewässers am Waldrand gehört zu den typischen Naturschutzmaßnahmen der Jäger. Über diese Einzelmaßnahmen hinaus haben sie in vielen Bundesländern eigene großflächige und langfristige Artenschutzprogramme z. B. für Rebhuhn, Hase, Auerwild, Birkwild, Haselwild, für Großtrappe, Seehund und Fischotter ins Leben gerufen.

Hier wird nicht nur gepflanzt und gesät, sondern auch wissenschaftlich gearbeitet. Es erfolgen Bestandserhebungen durch Frühjahrs- und Herbstzählungen, es werden Biotopstrukturen und Umweltfaktoren erfaßt, Klima- und Witterungsdaten ausgewertet, bodenkundliche Werte ermittelt. Sie bilden die Basis für die weitere Projektplanung.

DJV: Naturschutz und Jagd

Schutz der Feldvögel

Einige Maßnahmen zum Schutz der Feldvögeln werden von Jägern bereits umgesetzt:

  1. Sicherung einer regional und naturräumlich angepassten Mindestausstattung der Agrarlandschaften mit naturnahen Kleinstrukturen, z. B. Hecken, Feldholzinseln, breite Säume, Kleingewässer, Lesesteinhaufen, Blühstreifen.
  2. Bejagung von Prädatoren, sowohl Raubsäuger als auch durch andere Vogelarten wie z. B. Krähen zum Schutz der Gelege.

Wildschaden verhindern

Mit Wildschaden wird der durch Wild verursachte Schaden in der Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft bezeichnet. Die gesetzliche Regelung für den Wildschadenersatz sieht vor, dass Wildschäden auf Grundstücken eines gemeinschaftlichen Jagdbezirks von der Jagdgenossenschaft ersetzt werden. Die Jagdgenossenschaft kann dem Jagdpächter die Ersatzpflicht für Wildschäden im Rahmen des Pachtvertrages ganz oder teilweise übertragen. Dies ist seit Jahrzehnten gängige Praxis. Schäden durch Tiere, die nicht dem Jagdrecht unterliegen, gehören nicht dazu. Ebensowenig Schäden, die durch Verkehrsunfälle entstehen.

Wildschäden in der Landwirtschaft

Wildschäden in der Landwirtschaft sind im Sinne der Jagdgesetze Beschädigungen der von Landwirten genutzten Flächen und deren Saat sowie der Feldfrucht durch jagdbare Tiere. Dazu gehört u.a.

  • Schäden am Saatgut (z.B. Saatkartoffeln, Saatgetreide wie Weizen und Mais)
  • Schäden an reifen Feldfrüchten (z.B. Kartoffeln, Weizen, Hafer und Mais)
  • Wiesenschäden (z.B. Umwühlen durch Wildschweine)

Hauptverursacher von Wildschäden in der Landwirtschaft sind Wildschweine, Rabenvögel und Gänse.

Wildschäden in der Forstwirtschaft

Wildschäden in der Forstwirtschaft beziehen sich auf Beschädigungen der Flora von Wild (wildlebende Tiere, die dem Jagdgesetz unterliegen) an vorwiegend jungen Forstpflanzen. Dazu gehört u.a.:

  • Schäden durch Verbiss
  • Schäden durch Schälung und Reiben (Fegen)

Hauptversucher von Wildschäden in der Landwirtschaft ist das Schalenwild (Geweihträger), vor allem das Rehwild. Dies führt in der letzten Zeit zum Wald-Wild-Konflikt zwischen Waldbesitzern und Jägern.

Nachhaltige konsumtive Nutzung von Wildtieren

Die konsumtive Nutzung von Wildtieren ist nachhaltig, wenn bei Entnahme freilebender(1) Wildtiere (als Ganzes, in Teilen oder von Produkten dieser Tiere) langfristig gewährleistet ist, dass

  • die Struktur dieser Population / Unterart / Art
  • deren Rolle im Ökosystem
  • und deren langfristige Überlebenschance

sowie andere Populationen / Unterarten / Arten und betroffene Ökosysteme nicht beeinträchtigt werden.

(1)= der Begriff freilebend zur Zeit des Workshops war nicht klar definiert (Gesetzgebung/internationale Handhabung) Workshop 2000 des BfN

Wirtschaftlich motivierte Eingriffe in Wildtierpopulationen in Form einer konsumtiven Nutzung finden seit vielen Jahren überall auf der Welt statt, sei es zur Versorgung der lokalen Bevölkerung mit Nahrung, Kleidung und Medizin oder zur Deckung der internationalen Nachfrage nach lebenden Wildtieren oder Wildtierprodukten.

Mögliche Nutzungsformen:

Jagd als Hege

Die Hege zielt auf den Erhalt eines den landschaftlichen und landeskulturellen Verhältnissen angepassten, artenreichen und gesunden Wildtierbestandes sowie die Pflege und Sicherung seiner Lebensgrundlagen.

Eine Hegemaßnahme ist z.B. das Einrichten von Äsungsflächen, sowie von Ruhezonen und Deckung für Wildtiere. Dazu müssen in landwirtschaftlich intensiv genutzten Regionen Flächen aus der landwirtschaftlichen Nutzung herausgelöst und dem Hegeziel entsprechend angepasst werden.

Die Verpachtung und Ausübung der Jagd ist besonders in den ländlichen Räumen als Einnahmefaktor für kleinere Gemeinden von Bedeutung.

"Bundesjagdgesetz in der Fassung der Bekanntmachung vom 29. September 1976 (BGBl. I S. 2849), das zuletzt durch Artikel 3 des Gesetzes vom 6. Dezember 2011 (BGBl. I S. 2557) geändert worden ist" (1) Das Jagdrecht ist die ausschließliche Befugnis, auf einem bestimmten Gebiet wildlebende Tiere, die dem Jagdrecht unterliegen, (Wild) zu hegen, auf sie die Jagd auszuüben und sie sich anzueignen. Mit dem Jagdrecht ist die Pflicht zur Hege verbunden. (2) Die Hege hat zum Ziel die Erhaltung eines den landschaftlichen und landeskulturellen Verhältnissen angepaßten artenreichen und gesunden Wildbestandes sowie die Pflege und Sicherung seiner Lebensgrundlagen; auf Grund anderer Vorschriften bestehende gleichartige Verpflichtungen bleiben unberührt. Die Hege muß so durchgeführt werden, daß Beeinträchtigungen einer ordnungsgemäßen land-, forst- und fischereiwirtschaftlichen Nutzung, insbesondere Wildschäden, möglichst vermieden werden.

Trophäenjagd im Ausland

Aus naturschutzfachlicher Sicht kann die Jagd auf gefährdete Tierarten in Einzelfällen akzeptiert werden, sofern neben den notwendigen gesetzlichen Regelungen und deren strikter Umsetzung eine Reihe von Mindestanforderungen an die jeweilige jagdliche Nutzung erfüllt ist.

  • Mögliche Vorteile der Trophäenjagd aus Sicht des Artenschutzes
    • Anstieg des Werts von Wildtieren für die einheimische Bevölkerung und damit gesteigertes Interesse, die Art und deren Lebensraum zu erhalten
    • Ausweitung und Vernetzung der Gebiete, die unter Schutzgebietsstatus stehen (z.B. Wildreservat angrenzend an Nationalpark) und damit Sicherung von Migrationsvorgängen
    • Sicherung des Verbreitungsgebietes von autochthonen Arten und Populationen auf Flächen, auf denen sonst Landwirtschaft betrieben worden oder Siedlungen entstanden wären
    • Bekämpfung von Wilderei


Weitere Nutzungsformen:

  • Jagd zum Nahrungserwerb
  • Jagd zu medizinischen Zwecken
  • Entnahme zwecks Ranching
  • Entnahme zwecks Nachzucht
  • Jagdtourismus als (staatliche) Einnahmequelle

BfN Nachhaltige Nutzung von Wildtieren

Die International Union for Conservation of Nature and Natural Resources, kurz IUCN, vertritt die Ansicht, dass die kluge und nachhaltige Nutzung von Wildtieren mit dem Naturschutz im Einklang stehen und zu ihm beitragen kann. Der soziale und wirtschaftliche Gewinn durch die Nutzung von Wildtieren gibt den Menschen Anreize, diese Tierarten und ihre Lebensräume zu erhalten. Trophäenjagd ist häufig umstritten, und die Menschen haben für ihre Unterstützung oder Ablehnung vielfältige biologische, wirtschaftliche, ideologische oder kulturelle Gründe. Die Leitlinien der IUCN konzentrieren sich ausschließlich auf die Relevanz der Trophäenjagd für den Naturschutz und die damit zusammenhängenden Lebensgrundlagen der einheimischen Bevölkerung.

Nutzen am Beispiel von Namibia

Was Trophäenjagd - sofern sie wie oben vom BfN beschrieben reguliert wird - für eine Gemeinschaft bedeuten kann, steht z.B. hier bei greenpeace:

...Wenn sich in Namibia die Einwohner eines Landstrichs zu einer Conservancy zusammenschließen, gehört das dort lebende Wild ihnen – ganz so, als wären sie reiche Farmer mit Grundbesitz und keine armen Bauern, deren Höfe auf öffentlichem Grund lediglich geduldet sind. Mehr noch, die demokratisch gewählten Gremien der Conservancy entscheiden, innerhalb des gesetzlichen Rahmens, selbst, wie sie ihren Wildreichtum nutzen: Touristen zu Foto-Safaris anlocken, Abschussquoten an Trophäenjäger vergeben oder die Tiere selbst schießen, um ihr Fleisch zu essen oder zu verkaufen.

.....Die zweitwichtigste Geldquelle ist umstrittener als das Camp – zumindest bei weißen Umweltschützer während die Bauern von Torra mit dem Arrangement sehr zufrieden sind: Trophäen-Jagd. Die Konzession hält ein Berufsjäger, der Jagd-Touristen aus aller Welt in die Region holt. 2003 durfte seine schießfreudige Kundschaft in Torra auf rund 100 Tiere anlegen – vor allem Antilopen, aber auch Zebras und Strauße. Die Quoten sind vorher festgelegt, die Preise auch: Von den umgerechnet 400 Euro, die ein Jagdtourist pro Springbock zahlt, erhält die Conservancy 150 Euro; den Rest steckt der Profijäger ein. Lukrativste Trophäe ist ein Elefant, für den die Conservancy 8500 Euro in Rechnung stellt – aber nur theoretisch: Obwohl die Regierung jährlich einen Abschuss erlaubt, bleibt die Quote ungenutzt. Nicht aus Tierliebe, sondern weil der Dickhäuter als Attraktion fürs Damaraland-Camp noch wertvoller ist.

Zusammenarbeit mit Umweltverbänden

Seit über 80 Jahren sind Auslandsjäger u.a. im CIC vernetzt, der in den letzten Jahren stark mit den IGOs zusammenarbeit und mittlerweile selbst als IGO (Intergovernmental Organisation) anerkannt ist.

On the international scene, the CIC is active in a variety of fields assisting governments in wildlife policy and law development, cooperating with United Nation organizations such as UNEP, FAO etc. as well as IUCN and all prominent international environmental conventions with relevance to wildlife conservation and management. Under the Convention on Biological Diversity (CBD) and the Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora (CITES), the CIC enjoys the status of an Intergovernmental Organisation (IGO).

Gesetzliche Bestimmungen

International

National

Bundesländer

  • diverse Landesjagdgesetze

Die Jagdliche Ethik

Ethik befasst sich allgemein mit der Frage nach dem richtigen menschlichen Handeln auf der Grundlage von allgemein anerkannten Werten. In der Ethik der aktuellen Bürgerlichen Jagdkultur entsprechen diese Werte dem im 19. und 20. Jahrhundert entstandenen Grundsätzen des Tierschutzes, des Naturschutzes und der menschlichen Würde und sind in formelle und nicht-formelle Normen übertragen. Der Oberbegriff für diese Normen ist die Weidgerechtigkeit, wobei der Begriff erst im 19. Jahrhundert entwickelt wurde und an die früheren Begriffe wie hirschgerecht, holzgerecht oder hundgerecht anschließt. Diese Begriffe waren überwiegend praktisch-handwerklich ausgerichtet, während für die Weidgerechtigkeit die Ethik der Jagd im Vordergrund steht.

Das heutige jagdliche Brauchtum schließt eng an diese ethische Ausrichtung an und dient mit seinen Ritualen der seelischen Befestigung der Wertvorstellungen und der Achtung vor dem Wildtier.

Die wertorientierte Ethik der Bürgerlichen Jagd wird heute in Folge des Zeitgeistes stark von einer funktionalen Ethik bedrängt, die nur die praktischen Folgen des jagdlichen Handelns als Richtlinie anerkennt, das heißt also Forstschutz, Wildschadensvermeidung, Bestandsregulierung oder andere materielle Ziele.

Was bedeutet Weidgerechtigkeit?

Die Jagd, also das Aufsuchen, Nachstellen, Erlegen und Fangen jagdbarer Tiere durch Jagdausübungsberechtigte, ist eine jahrtausendealte Betätigung des Menschen. Während es in den Anfängen noch sehr viel Mut, Ausdauer, Kraft und List erforderte, um ein Wildtier zu erbeuten, hat der Mensch im Laufe der Zeit eine Reihe von technischen Möglichkeiten entwickelt, um sich Wildtiere anzueignen. Immer wieder führte dies in der Geschichte der Menschheit dazu, dass die Art und Weise der Aneignung im Widerspruch zu ethischen Werten stand und daher reglementiert wurde. Daraus entwickelte sich die sogenannte Weidgerechtigkeit, die als „jagdliches Moralgesetz“ bezeichnet werden kann. Jagdkultur Prof. Dr. Rudolf Winkelmayer und Univ. Prof. Dr. Klaus Hackländer

Weidgerechtigkeit besteht aus den Grundpfeilern:

  • dem Tier unnötige Schmerzen zu ersparen und
  • dem Tier eine Chance zu geben, also die Möglichkeit, sich der Jagd zu entziehen.

Sie ist in den Jagdgesetzen nicht explizit definiert, findet jedoch in einer Vielzahl von Normen (z.B. sachlichen Verboten, Vorlage:URL u.v.m.) ihren impliziten Niederschlag.

Weidgerechtigkeit ist das Kernstück deutscher Jagdkultur. Jäger werden nicht weidgerecht geboren, allerdings müssen bestimmte Charaktereigenschaften angelegt sein. Aufbauend darauf kann und muss man weidgerechtes Verhalten

  • lernen,
  • von Vorbildern übernehmen,
  • ständig daran arbeiten und
  • auf der Jagd und im Alltag leben.

Weidgerechtes Verhalten meint den kultivierten Umgang mit

  • dem Wildtier,
  • der Natur,
  • den Mitmenschen und
  • mit seinem eigenen Gewissen.

Unter kultiviertem Umgang wird in diesem Zusammenhang die Beachtung der allgemein anerkannten moralischen Gebote und Verbote verstanden. Die Beachtung jagdgesetzlicher Vorschriften ist allgemeine Bürgerpflicht. Diese Vorschriften basieren nicht in allen Fällen auf jagdethischen Forderungen.

Von Friedrich von Gagern stammt der Satz:

„Jäger spielen zu wollen ist leicht, wirklicher Jäger zu werden, ist
schwieriger, gerechter Jäger zu sein, ist schwer, zwischen Widerspruch und
Widerstreit Jäger zu bleiben, aber mitunter das Schwerste von Allem“.
Links zur Weidgerechtigkeit

Inwiefern wird durch Jagd ein gesunder Tierbestand gefördert?

Was kennzeichnet einen gesunden Tierbestand?

Das die Population nicht an "Überbevölkerungsseuchen" erkrankt und fast gänzlich dezimiert wird. Das die Populationsgröße der Landschaft angepasst bleibt, damit es eben nicht zur Überpopulation kommt und oben genannte Seuchen auftreten. Gesunder Nachwuchs in "normaler" Menge.

Wie wird die Populationsdichte der Tierarten ermittelt?

Das Projekt WILD - Wildtier-Informationssystem der Länder Deutschlands ist ein bundesweit, einheitliches Monitoring-Programm zur großflächigen Populationserfassung bejagbarer Wildtiere. Das Projekt ist seit dem 1.1.2003 dauerhaft eingerichtet.

Die Notwendigkeit entstand u. a. aus den folgenden nationalen und internationalen Übereinkommen:

  • die seit April 2002 im Bundesnaturschutzgesetz fixierte Umweltbeobachtung (§ 12) als Instrument zur Sicherung und Überwachung des Naturhaushaltes,
  • FFH-Richtlinie (EU-Richtlinie 92/43/EWG zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen),
  • Konvention über die Biologische Vielfalt (Convention on Biological Diversity, CBD, Umweltgipfel der Vereinten Nationen 1992, Rio de Janeiro),
  • Bonner Konvention (Übereinkommen zur Erhaltung der wandernden wildlebenden Tierarten sowie deren nachhaltige Nutzung).

Das Projekt zielt mittels wissenschaftlich fundierter und bundesweit einheitlicher Methoden darauf ab, Strategien für den Schutz und die nachhaltige Nutzung von Tierpopulationen zu entwickeln. Die Darstellung der Populationsdichten und -entwicklungen dient als Informationsbasis für wissenschaftliche Forschung sowie als Grundlage für die jagd- und gesellschaftspolitische Diskussion und für jagdpolitische und naturschutzrelevante Entscheidungen in Deutschland. Im WILD sollen Handlungsempfehlungen für die jagdliche Praxis abgeleitet, der Einfluss der Jagd auf die Populationsentwicklung der ausgewählten Spezies abgeschätzt und die Erfüllung des Anspruches auf Nachhaltigkeit dokumentiert werden.

Die Datenerhebung des Monitoring basiert auf drei Säulen:

  1. methodische Wildtierzählungen in Referenzgebieten flächendeckende Besatzeinschätzungen in möglichst vielen Jagdbezirken Deutschlands
  2. Verknüpfung der Bestandserhebungen der Wildtierpopulationen mit Jagdstreckendaten
  3. Kartierungen von Habitat- und Lebensraumstrukturen sind ein weiterer Aspekt des WILD-Projektes.

Im Auftrag des Deutschen Jagdschutz-Verbandes e.V. wird das Projekt in Zusammenarbeit der drei so genannten WILD-Zentren Institut für Wildtierforschung an der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (Prof. Dr. B. Meinecke), der Biogeographie des Fachbereichs IV der Universität Trier (Prof. Dr. R. Klein) und dem Landeskompetenzzentrum Forst Eberswalde (LFE) (Prof. Dr. K. Höppner) durchgeführt. Diese drei Wildzentren teilen Bearbeitung und Auswertung der Daten sowie Verantwortung und Betreuungsfunktion für die einzelnen Bundesländer.

Links zur Ermittlung der Populationsdichte von Tierarten

Wie werden Tierbestände ausser durch die Jagd reguliert?

Zumindest bei den Großsäugern gar nicht, da unsere Vorfahren alle Großprädatoren getötet haben. Die seltene Wölfe und der eine eingewanderte Bär sind da noch nicht ausreichend. Darüber hinaus haben weitere Gegebenheiten eine direkte oder indirekte regulierende Wirkung auf die Wildtierbestände: Umweltbedingungen, Klima, Landwirtschaft, Waldbau, Verkehr, Gifte aller Art, Nahrungskonkurenten

Holland im Jahr 2012

Zitat: Nachdem Holland 2002 die Anzahl jagbarer Wildarten auf 5 Stück beschränkt hatte – Grund hierfür war die große Ablehnung der Jagd –, scheint sich nun mehr Akzeptanz für das Weidwerk als Methode des Wildmanagements breit zu machen: In Holland will man in Zukunft 11 Arten im Jagdrecht aufnehmen.... Immerhin betragen die Kosten für Wildschäden jährlich 16 Millionen Euro.

Vergasung von Gänsen in den Niederlanden

In den Niederlanden wurde Ende der 1990er Jahre die Gänsejagd komplett verboten. Da auf der Insel Texel Wildschaden von 90.000 EUR durch Gänse entstand und die Stiftung Natuurmonumenten die Gänse als Grund für den Rückgang von Wiesenvögeln ansah, wurden über 6000 Vögel ingefangen, abtransportiert und mit CO2 vergast. Ähnlich verfuhr man an anderen Orten.

Graugänse sind von rund 50.000 im Jahr 2005 auf mindestens 350.000 im Jahr 2011 angewachsen und sollten nun abgeschossen werden. Als reine Schädlingsbekämpfer gaben sich die Jäger aber nicht her. Sie wollten die Gans regulär bejagen. Aus einer gemeinsamen Kommission zur Lösung des Problems trat daher der 'Koninklijke Nederlandse Jagers Vereniging' wieder aus. Unter den verbliebenen Natur- und Tierschützern wird nun unter den möglichen Vernichtungsmethoden wie Giftspritze, Genickbruch und Enthauptung, Stromschlag und Begasung mit CO2 sowie mit Argon diese letztere Methode als Mittel der Wahl favorisiert.

Experten des niederländischen Zentrums für Landwirtschaft und Umwelt (CLM) schätzen, dass ihre Zahl bis 2018 auf 1,3 Millionen ansteigen wird. Hinzu kommen etwa 2 Millionen Wintergäste aus Nordeuropa, deren Zahl bis 2018 auf 2,2 Millionen ansteigen soll. Wenn die niederländische Regierung ihren Kurs nicht ändert, werden also bald 3,5 Millionen Gänse in den Niederlanden überwintern.

Tierseuchen

Seuchen, wie z.B. die Fuchsräude, können sich laut dem Institut für Tierpathologie der Universität Bern sehr rasch ausbreiten und innerhalb einer Tierpopulation mühelos bis zu 90 Prozent des ganzen Bestandes dezimieren.

Warum gibt es so viele Wildschweine?

Die Wachstumsrate dieser Tiere ist zum einen sehr hoch, zum anderen ist die Frischlingssterblichkeit durch milde Winter und ein reichhaltiges Futterangebot (Stichwort Mais) so niedrig das eben die natürlich Außlese alle durchbringt.

In einigen Bundesländern sind die Jagdzeiten sehr eingeschränkt und somit ist eine ganzjährige Bejagung nicht erlaubt.

Da Wildschweine mittlerweile nachtaktiv sind ist ihre Bejagung um so schwieriger, zumal moderne Hilfsmittel wie Nachtzielgeräte und Schalldämpfer erlaubnispflichtig (Schalldämpfer -> in einigen Bulä zur Jagd verboten)oder verboten (Nachtzielgeräte) sind.

Links

Warum sollen Prädatoren (Fuchs, Rabenvögel u.ä.) bejagt werden?

Zur Erhaltung der Biodiversität. Ihnen fehlen die Feinde und hohe Bestände an (Klein)Prädatoren sin immer nachteilig für Bodenbrüter und Kleinsäuger.

Werden Tiere eigens für die Jagd gezüchtet und ausgesetzt?

Nur dort wo sie natürlich nicht mehr vorkommen. Das unter gewissen Auflagen.

So gehört z. B. das Rebhuhn in NRW durch den Struktur- und Landschaftswandel zu den bedrohten Tierarten. Es unterliegt daher einem freiwilligen Jagdverzicht (wird von der Unteren Jagdbehörde empfohlen). Darüber hinaus geben viele Jagdpächter jedes Jahr eine Menge Geld aus, um in Zusammenarbeit mit dem NABU, die Lebensgrundlagen für Rebhühner zu verbessern. Acker- und Feldstreifen pflanzen, Unterstände bauen, Hecken pflanzen etc. Auch werden jedes Jahr Rebhühner aus Zuchten angekauft und ausgewildert. Aber nicht um sie dann nach ein paar Monaten zu bejagen, sondern damit sich die Bestände langfristig erholen können.

Was ist der Sinn von Gesellschaftsjagden?

Gemeinschaftsjagden sind vor allem Drückjagden und Treibjagden. Einerseits werden sie von Tierschützern und Tierrechtlern oft kritisiert; andererseits sollen sie den permanenten Jagddruck auf Wild abmildern durch eine punktuell intensive Bejagung und ansonsten weitgehende Jagdruhe.

Details und Links auf der Spezialseite Gemeinschaftsjagd

Welchen Beitrag leistet die Jägerschaft für den Umwelt- & Naturschutz?

Die Jägerschaft hat über den engen Kontakt zu den Grundeigentümern, von denen sie ihr Jagdrevier gepachtet haben, direkten Zugriff auf die Fläche und wirkt damit unmittelbar in der Landschaft. Die langfristigen Pachtverträge ermöglichen für die Reviere ermöglichen die Durchführung und Begleitung von Naturschutzprojekten über Jahre hinweg.

Solche Naturschutzprojekte sind z. B. die Einrichtung von Ruhezonen und die Schaffung von Äsungs- und Deckungsflächen für das Wild (Wildäcker, Hecken, Gebüsche und Wildwiesen mit Kräuter- und Pflanzenvielfalt), die gleichzeitig vielen selten gewordenen Reptilien, Vögeln, Schmetterlingen, Hummeln und anderen Insekten neuen Lebensraum bieten. Jäger pflegen auch Streuobstwiesen oder legen Gewässer an, die auch zur Laichablage genutzt werden.

Zudem verantworten/unterstützen sie in vielen Bundesländern Artenschutzprogramme z. B. für Rebhuhn, Hase, Auerwild, Birkwild, Haselwild, für Großtrappe, Seehund und Fischotter, incl. Bestandserhebungen durch Frühjahrs- und Herbstzählungen, der Erfassung von Biotopstrukturen und Umweltfaktoren, der Auswertung von Klima- und Witterungsdaten, so wie der Ermittlung bodenkundlicher Werte.

Außerdem vertreten Sie die Biotop-Interessen der Wildtiere gegenüber Land- und Forstwirten. Sie gehen Heuwiesen vor der Mahd ab und informieren Landwirte z. B. über Mähstrategien zur Bewahrung von Wildtieren vor dem Mähtod und den Einsatz von Wildrettern.

Warum stellen nicht alle Jäger auf bleifreie Munition um?

  1. Weil bisher nicht geklärt ist, dass die Ersatzstoffe Kupfer und Zinn besser wären als Blei
  2. Weil sich viele Vorurteile zur Bleimunition nicht bewiesen haben
  3. Weil bleifreie Munition (noch) schlechter tötet
  4. Weil bleifreie Munition härter ist, Abpraller verursacht und daher das Unfallrisiko erhöht

Aktuell forscht das Bundesinstitues für Risikobewertung die Auswirkungen von Blei und den beiden Ersatzstoffen Kupfer und Zinn: Einige Fragen sind geklärt, viele sind noch offen. BfR-Präsentation vom 18. März 2013

Dr. Nicole Wellbrock, Thünen - Institut :"Die Einträge durch Jagdmunition sind relativ zu den vorhandenen Vorräten an Pb, Cu und Zn als gering einzuschätzen." BfR Präsentation 2013

Dr. Thomas Strumpf, Julius Kühn-Institut: "Eine Beeinträchtigung der Lebensmittelsicherheit von jagdlich gewonnenem Wildbret durch Transfer von Schwermetallen in Blattlaub über den Pfad Boden / Pflanze kann ausgeschlossen werden." BfR Präsentation 2013

In Norwegen gibt es die Bestrebungen, bleihaltige Munition für die Landjagd wieder einzuführen, aus u.g. Gründen.

Die Hersteller wurden von den NROs und der EU dazu gezwungen, bleifreie Munition herzustellen. Einige wenige Nischenhersteller sind auf das Bleiverbot schnell aufgesprungen und bewerben es heftigst, um den eigenen Absatz zu steigern. Die großen Hersteller sagen jedoch einhellig: die einfachste bleihaltige Munition ist besser als die teuerste bleifreie. Dass liegt daran, dass Blei weich ist und sich verformt. Die Alternativstoffe Zinn und Kupfer sind härter, was zu Abprallern führt bzw. das Geschoss durch den Wildkörper wieder austritt (erhöhte Unfallgefahr, deswegen sind die auch auf den meisten deutschen Schießständen verboten). Der Berufsverband der Bundesjäger hat mit 40 Berufsjägern einen Selbsttest gemacht: die Tiere waren mehrheitlich nicht so schnell tot, sondern flüchteten, z.T. weite Strecken. 35% der Berufsjäger haben den Versuch wieder abgebrochen, weil sie keine Zeit haben, stundenlang das geschossene Wild nachzusuchen. Ähnliches habe ich von den Bundesforsten (Berufsförster) gehört. Hier geht's zum Feldversuch der Berufsjäger: +Feldversuch der Berufsjäger

Aktuell läuft auch eine DJV Vielverzehrer-Studie, die die Auswirkungen bei großem Wildfleischverzehr untersucht. Das Bundesamt für Risikoforschung hat schon 2011 bescheinigt, dass bei Wenigverzehrern (über 95% der Bevölkerung) kein Risiko besteht, Wildbret zu essen (Kleinkinder und Schwangere ausgenommen).

Wie ist die Jagd geregelt?

In Deutschland ist die Jagd bzw. das Recht zur Ausübung der Jagd nach dem sog. Reviersystem geregelt. Das Jagdrecht ist an das Eigentumsrecht gekoppelt. Gründe für das Reviersystem: 1. Verhinderung der Überjagung 2. Sinnvolle Erfüllung der Hegepflicht 3. Jagdschutz durch den Jagdausübungsberechtigten 4. Abwälzung des Wildschadens auf den Jagdausübungsberechtigten

Weitere Informationen unter LJG NRW

Wer darf jagen?

Der Jagdausübungsberechtigte. Jagdausübungsberechtigt ist man, wenn man im Besitz eines Eigenjagdbezirkes ist (Mindestgröße 75 ha und ausschließlich land-, forst- oder fischereiwirtschaftlich genutzt). Oder man kann bei der Jagdgenossenschaft einen Anteil eines Gemeinschaftsjagdbezirkes pachten. Alle Grundflächen einer Gemeinde oder abgesonderten Gemarkung, die nicht zu einem Eigenjagdbezirk gehören, bilden einen gemeinschaftlichen Jagdbezirk. Darüber hinaus muss man auch mind. bereits 3 Jahre lang im Besitz eines gültigen Jagdscheins sein und Fortbildungen zur Revierhaltung absolviert haben.

Bundesjagdgesetz

Warum Auslandsjagd?

Viele Länder bieten im Rahmen ihrer Gegebenheiten auch ausländischen Jägern die Möglichkeit , Jagd auf daheim nicht heimische Wildtiere zu machen. Dabei zählt vielfach der Wunsch des Jägers nach einer interessanten Trophäe aber auch die Suche nach einem außergewöhnlichen Erlebnis oder Abenteuer in exotischer Kulisse. Finanzielle Grüde spieln eher eine geringe Rolle, da auslandsjagden tendeziell teuerer sind als im Inland. Auch wenn als Motivation eher nachrangig für den Jäger, spielt diese Jagdform als Entwicklungshilfe eine Rolle und dient dem Tier und Artenschutz in den Gastländern. Als Wirtschaftsfaktor ist die Auslandsjagd eine wichtige Einnahmequelle und dient auch der Versorgung der ländlichen bevölkerung mit Arbeit und Fleisch. Für den Preis eines Kafferbüffels können in Afrika sehr viele Brunnen oder eine Dorfschule oder Krankenstation gebaut werden. darüberhinaus brauchen die durch die Jagd beschäftigten ländlichen Bewohner nicht zu wildern und bleiben am Erhalt ausgewogener Wildtierbestände interessiert, weil diese die Einnahmen aus der Jagd sichern.So bleibt es allen gedient; der Jagdturist bekommt sein Abenteuer und Trophäe, der Staat die Gebühren und Steuern, die Bevölkerung kostenlose oder günstige Nahrung sowie Arbeitsplätze. Der Tierbestand bleibt ausgewogen, weil eher alte Trophäenträger oder kranke Tiere geschossen werden. Da ein bestimmter Teil eines Bestandes irgendwann ohnehin Verendet, ist eine angemessene Entnahmequote durch die Jagd dem Bestand nicht abträglich.

Philosophie und Ethik der Jagd

Links

Zehn gute Gründe für die Jagd

Originaltext vom Hunsrückwilderer einem kritischen Jagd-Blog.

Ich habe dort bereits angefragt, ob wir die Originaltexte 1:1 als Diskussionsgrundlage übernehmen dürfen.